Test: Monster Hunter 4 Ultimate (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Capcom / Nintendo
Release:
13.02.2015
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Immer dasselbe

Auch beim Quest-Design bedient man sich wieder nur aus der Mottenkiste. Ich weiß nicht, wie oft mich Capcom schon zum Pilze sammeln, Goldfische fangen oder Eier schleppen geschickt hat. Und auch dieses Mal ist den Entwicklern nichts Neues eingefallen. Klar gibt es frische Gegner und Einsatzorte, deren Studium durchaus reizvoll ist. Aber die Strukturen dahinter sind letztendlich immer dieselben. Man entwickelt sich fast nur in die Breite, kaum in die Tiefe, hat knapp hundert Gegnerarten und zwei Dutzend Kampfschauplätze, aber kaum Überraschungen zu bieten.

Beim Waffenarsenal ist man sogar noch sparsamer und bietet mit der Insektengleve sowie der Energieklinge gerade mal zwei neue Gattungen an, von denen Letztere lediglich eine Kombination bereits vorhandener Waffen darstellt.
Die Insektengleve ist eine von zwei neuen Waffengattungen im Spiel.
Die Insektengleve ist eine von zwei neuen Waffengattungen im Spiel.
Insgesamt kann sich das auf mittlerweile 14 Tötungswerkzeuge angewachsene Angebot an Schlitz-, Hieb-, Stich-, Schuss- und Kombinationswaffen natürlich sehen lassen, auch wenn es für meinen Geschmack ruhig noch mehr Exoten wie die Insekten verschießende Gleve geben könnte.

Klettern statt tauchen

Die umstrittenen Unterwassereinsätze des Vorgängers wurden vorerst wieder auf Eis gelegt. Dafür hat man mehr Kletteraktionen eingebaut und die neuen Schauplätze und Gegner entsprechend gestaltet. Man kann sogar während des Kletterns ausweichen und angreifen. Am interessantesten ist aber wohl die Möglichkeit, Sprungangriffe auszuführen und so auf dem Rücken des Gegners zu landen, um ihn mit passend getimten Angriffsstafetten zu Fall zu bringen.

Natürlich kann man den meisten Monstern auch wieder gezielt Körperteile abtrennen oder beschädigen, um bestimmte Attacken abzuschwächen oder seltene Beute zu ergattern. Neben Titelmonster Gore Magala, gibt es eine ganze Reihe weiterer Neuzugänge wie Rüsselaffe Kecha Wacha, Riesenkäfer Seltas, Froschmonster Tetsucabra, Spinnenungeheuer Nerscylla oder Frosthai Zamtrios, die alle sehr individuelle Fähigkeiten und Verhaltensmuster an den Tag legen. Darin Schwachstellen zu entdecken und auszunutzen ist natürlich einmal mehr die Crux der virtuellen Monsterjagd.

Nebenbei versucht man seine Waffe nachzuschleifen, Munition nachzuladen, Verletzungen zu heilen oder einen Happen zu essen. Auch diverse Fallen und Munitionsarten stehen zur Verfügung, um Widersacher zu schwächen, festzusetzen oder lebend zu fangen.
Dämonendrache Gore Magala ist quasi der Cover-Star von Monster Hunter 4 Ultimate.
Dämonendrache Gore Magala ist quasi der Cover-Star von Monster Hunter 4 Ultimate.
Das als Basis dienende Fischerdorf aus Monster Hunter 3 ist einer mobilen Karawane gewichen, die an verschiedensten Orten wie dem Wüstenschiff Val Habar, der Vulkansiedlung Harth oder der Tropeninsel Cheeko-Sande Halt macht.

Dort kann man nicht nur lokalen Ungeheuern in Steppe, Wald, Sumpf, Wüste oder Eis den Garaus machen, sondern auch einer Reihe von Nebenbeschäftigungen nachgehen. Angeln, Käferfang und Erzabbau kennt man seit je her. Auch das Kombinieren von Gegenständen und Basteln neuer Ausrüstung aus Beutestücken ist natürlich nicht wegzudenken. Der Schmied kann diese dann noch weiter optimieren, der Koch mit seinen Gerichten ungeahnte Kräfte wecken, während die Händler alles mögliche besorgen, tauschen oder vervielfältigen können.

Kommentare

kirinchecker schrieb am
Raskir hat geschrieben:Wieso wird der Test dem Spiel nicht gerecht? An den Grundmechaniken hat sich nichts geändert. Generell stagniert das Spiel schon seit einigen Jahren. In dem Test wird auf die Neuerungen eingegangen. Wer wissen will wie es sich grundlegend spielt kann einen der zahlreichen Tests von den Vorgängern lesen. Ich fände es ein wenig seltsam wenn in jedem Test zu Monster Hunter 90 Prozent der gleiche Inhalt wäre. Denn Capcom bietet nun schon seit Einem Jahrzehnt fast die gleiche Kost. Klar es gibt mehr Monster und mehr Areale und neue Bewegungsmuster durch die neuen Gegner. Aber wer schob auf der psp Monster Hunter gespielt hat der wird wenig neues bekommen. Deshalb verzichte ich auch diesmal

Nope, sorry, aber Ich hab Unite gespielt und finde 4 Ultimate einfach so viel besser. Alleine wie viel besser sich alle Waffenarten steuern verändert das gesamte Spielgefühl. Klar, vom Grundprinzip, dem Jagen, hat sich wenig geändert, aber was soll man denn daran groß ändern? Die neuen Klettermechaniken sind super und fühlen sich intuitiv an. Und bei einem Spielprinzip wie diesem ist es auch recht schwer eine packende Story zu erzählen, denn irgendwann muss man einfach farmen um angenehm weiter zu kommen und das unterbricht den Erzählfluss einfach sehr stark, aber so war Monster Hunter schon immer.
Ich wüsste jetzt nicht, wie man das Prinzip von Monster Hunter groß verändern sollte um ein anderes Spiel zu machen. Und wenn es dann ein ganz anderes Spiel ist und Monster Hunter drauf steht, beschweren sich wieder alle, dass Monster Hunter nur drauf steht um das Spiel zu verkaufen...
kirinchecker schrieb am
DonDonat hat geschrieben:Ich hoffe auch dass man sich bei Capcom bald mal eines besseren besinnt und MH Online nach Europa bringt oder endlich mal ein "echt" neues Monster Hunter bringt und nicht immer nur etwas umfangreichere Versionen des Vorgängers, denn genau dass waren die letzten Versionen alle :(
Und bitte versteht mich nicht falsch: ich mag Monster Hunter echt, aber ich hab mit Freedom Unit auf der PSP angefangen und seit dem steht Monster Hunter auf der Stelle: es gibt jedes mal ein paar neue Monster, ein paar neue Waffen aber sowohl in den Gesamten Karten als auch an der Grafik und der grundsätzlichen Spielmechanik hat man seit etwa 7 Jahren keine Änderungen vorgenommen...
Ja, die Spielmechanik ist immer noch super, aber die Grafik ist unter aller Sau und auch die Karten kenne ich schon fast in und auswendig, es wird echt mal Zeit für was neues!!!

Ehm, bitte was? Ich habe MH3U gespielt und die Waffen die zu Unite Zeiten so gut wie keiner benutzt hat, wurden viel eher benutzt, weil sie viel besser zu steuern sind, beziehungsweise einfach besser so funktionieren wie sie sollen. In Tri und 3U hat man Unterwasserkämpfe implementiert, die ein ganz anderes Gameplay boten als die normalen Landkämpfe.
Und jetzt in 4U wurde die Beweglichkeit des Jägers an sich extrem erhöht, sodass man nicht ewig brauch um kleinere Erhöhungen hochzuklettern. Man kann sich an Land so frei bewegen wie nie und es fühlt sich gut an. außerdem hat MH4U ein komplett neues Set an Maps bekommen, die sich alle sehr intuitiv anfühlen, um den neuen Spielern einen besseren Einstieg ins Spiel zu ermöglichen. Ja, ich kenne die Karten von Mh4U auch in und auswendig, aber ist das etwas schlechtes? Nein. Denn das war schon immer so. Die Maps von 4U sind genau auf die neuen Spielmechaniken zugeschnitten und sind super!
Hast du mal die Lanzensteuerung von Unite mit der aus 3U oder 4U verglichen? Denn falls nicht gibts hier mal nen Tipp: Die Lanze ist so viel besser geworden, es ist unglaublich! Genau...
kirinchecker schrieb am
Muss hier zu dieser Review auch mal ein paar Worte loswerden.
Klar wird viel recyclet, allerdings sind es eher Dingo wo ich mir denke: Who cares? Die Bewegungsanimationen wurden an die neuen Mechaniken angepasst, bzw. was will man da groß verändern?
Wie soll man denn die Lauf oder Sprintanimation groß verändern?
Monster Hunter war noch nie, wirklich nie ein Spiel, das durch Story oder Grafik geglänzt hat. Die Monster sind sehr toll gemacht und bewegen sich super.
Und dass es keine Open-World gibt, hat seine Gründe. Das ist keine technische Limitierung, es ist eine wichtige Spielmechanik, die bei einer komplett offenen Welt nie funktionieren würde, da es manchmal sehr wichtig sein kann, dass man ein Gebiet schnell verlassen kann, um den Kampf zu unterbrechen. Wenn man zum Beispiel von 2 Monstern komplett zerlegt wird, kann es hilfreich sein, das Gebiet zu wechseln, sich zu heilen, die Waffe zu schärfen und sich eine Taktik zu überlegen, wie man vorgehen will. Bei einer offenen Welt, würde das dazu führen, dass man diese Möglichkeit nicht hat, da die Monster den Spieler über die ganze Karte verfolgen können.
Und dass keine WiiU-Fassung kam, liegt daran, dass die WiiU-Version von MH3U wesentlich weniger Verkäufe auf dem japanischen Markt verzeichnen konnte als die 3DS-Version. DIe Japaner sind einfach nicht die Heimkonsolen-Zocker, die zocken lieber auf den portablen Geräten. Und da Monster Hunter sich noch nie auch nur vergleichsweise so gut im Rest der Welt verkauft hat, wie in Japan, hat Capcom den logischen Schritt gemacht und keine WiiU-Fassung rausgebracht, da diese sich vom Aufwand her, nicht lohnen würde.
Zum Spiel: Alte Monster wie der Kut-ku oder der Rathalos, haben neue Angriffsabfolgen bekommen, bekämpfen sich also anders als in Unite oder 3U. Und die neuen Monster wie der Najarala oder die Nerscylla sind sehr gute Erweiterungen zu dem großen Pool aus Monstern.
Die Waffen wurden an die neuen Klettermechaniken angepasst, sowie deren Kombo-Möglichkeiten...
E-G schrieb am
Predint hat geschrieben:Was ich schade finde, ist das so unfassbar viel recycelt wird. Ständig werden Spiele wie Call of Duty heruntergemacht aber das hier ist ja eigentlich noch schlimmer. Gut, ich habe jetzt nur eine handvoll Quests gemacht aber in den paar Minuten habe ich schon so viel gesehen, was alles einfach 1zu1 übernommen wurde, was es alles genau so schon 2005 für Monster Hunter Freedom auf der PSP gab. Grafik, Bewegungen, Geräusche, Stil, Aufbau. Das ist eigentlich immer noch Monster Hunter 1. Ich verstehe nicht, was die 4 da zu suchen hat.
das ist faktisch aber schlicht falsch, und jeder Veteran der beide (also psp freedom und mh4) gespielt hat sollte das eigentlich sofort merken.
das fängt schon bei simplen dingen wie den (wie mein vorposter anmerkte) hitboxen an - die aber bereits mit generation 3 endlich komplett erneuert und überarbeitet wurden. Auch bei Animationen hat sich seit gen 1 ne menge getan... allein dadurch dass sowohl spielercharaktere als auch Monster auf das viel horizontaler ausgelegte Terrain reagieren müssen. die gebiete in den alten teilen waren dagegen ja quasi flach wie ein Brett. wer das nicht erkennen kann sollte vllt mal beide rücken an rücken spielen. das selbe gilt auch für die Präsentation.
stil? ich nehme an das bedeutet gameplay? dass es da auch nen wahnsinnigen schritt vorwärts gab sollte man ebenso recht schnell merken, zumindest wenn man es gespielt hat - und nicht bloß Youtube guckt. abgesehen davon, viel kann man am allgemeinen spielablauf ohnehin nicht ändern ohne dem spiel seine Identität zu nehmen. dafür ist es einfach zu speziell.
Der Serie Stagnation vorzuwerfen, speziell im Bezug auf 4G ist einfach absurd.
cybershark schrieb am
So, ich schreibe nicht oft hier (eigentlich nie) aber diesmal möchte auch ich meine Meinung als alter Monster Hunter fan der ersten Stunde an unentschlossene weitergeben.
Selbstverständlich wurde in MH viel recycelt, da kann man nicht drüber streiten, aber das war bereits bei allen Teilen so und in meinen Augen, da es sich eigentlich nur um Monster und Waffen etc handelt nichts schlimmes. Schließlich ist auch eine ganze Menge neu dazugekommen. Verschiedene Systeme aus den Vorgängern wurden überarbeitet und greifen mittlerwiele so gut ineinander, dass es meiner Meinung gar nicht viele möglichkeiten mehr für große neuerungen gibt ohne das bestehende system zu zerreißen.
Besonders hervorheben möchte ich die neuen Maps, diese sind wahrlich schön geworden und durch die höhenunterschiede auf den Karten bieten sich sehr viele tolle neue taktische Möglichkeiten.
Was mich persönlich sehr gefreut hat, ist alte bekannte Monster aus Freedom Unite wiederzusehen. Diesmal aber mit besseren hitboxen und schönen neuen angriffsmustern sowie frischen animationen. Es war ein Vergnügen meinen lieben alten
Spoiler
Show
Tigrex
wiederzusehen.
Ebenfalls eine Bereicherung für das Gameplay sind die zwei neuen Waffengattungen, mit der Gleve komme ich noch nicht so gut zu recht, aber das Charge Blade hat es mir angetan. aktuell neben dem Greatsword meine absolute Lieblings- und Hauptwaffe.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich mittlerweile über 75 Stunden auf dem Tacho habe und das Spiel nach wie vor genau so süchtig macht wie eh und je. Ich kann eine absolute Kaufempfehlung für alle Monster Hunter fans aussprechen. Vor allem der online modus, den ich schmerzlich bei MHU3 für den 3ds vermisst hatte, sorgt für viel freude.
An alle Mitjäger, ich wünsche euch viel spaß :D
schrieb am