Immer dasselbe
Auch beim Quest-Design bedient man sich wieder nur aus der Mottenkiste. Ich weiß nicht, wie oft mich Capcom schon zum Pilze sammeln, Goldfische fangen oder Eier schleppen geschickt hat. Und auch dieses Mal ist den Entwicklern nichts Neues eingefallen. Klar gibt es frische Gegner und Einsatzorte, deren Studium durchaus reizvoll ist. Aber die Strukturen dahinter sind letztendlich immer dieselben. Man entwickelt sich fast nur in die Breite, kaum in die Tiefe, hat knapp hundert Gegnerarten und zwei Dutzend Kampfschauplätze, aber kaum Überraschungen zu bieten.
Beim Waffenarsenal ist man sogar noch sparsamer und bietet mit der Insektengleve sowie der Energieklinge gerade mal zwei neue Gattungen an, von denen Letztere lediglich eine Kombination bereits vorhandener Waffen darstellt.
Die Insektengleve ist eine von zwei neuen Waffengattungen im Spiel.
Insgesamt kann sich das auf mittlerweile 14 Tötungswerkzeuge angewachsene Angebot an Schlitz-, Hieb-, Stich-, Schuss- und Kombinationswaffen natürlich sehen lassen, auch wenn es für meinen Geschmack ruhig noch mehr Exoten wie die Insekten verschießende Gleve geben könnte.
Klettern statt tauchen
Die umstrittenen Unterwassereinsätze des Vorgängers wurden vorerst wieder auf Eis gelegt. Dafür hat man mehr Kletteraktionen eingebaut und die neuen Schauplätze und Gegner entsprechend gestaltet. Man kann sogar während des Kletterns ausweichen und angreifen. Am interessantesten ist aber wohl die Möglichkeit, Sprungangriffe auszuführen und so auf dem Rücken des Gegners zu landen, um ihn mit passend getimten Angriffsstafetten zu Fall zu bringen.
Natürlich kann man den meisten Monstern auch wieder gezielt Körperteile abtrennen oder beschädigen, um bestimmte Attacken abzuschwächen oder seltene Beute zu ergattern. Neben Titelmonster Gore Magala, gibt es eine ganze Reihe weiterer Neuzugänge wie Rüsselaffe Kecha Wacha, Riesenkäfer Seltas, Froschmonster Tetsucabra, Spinnenungeheuer Nerscylla oder Frosthai Zamtrios, die alle sehr individuelle Fähigkeiten und Verhaltensmuster an den Tag legen. Darin Schwachstellen zu entdecken und auszunutzen ist natürlich einmal mehr die Crux der virtuellen Monsterjagd.
Nebenbei versucht man seine Waffe nachzuschleifen, Munition nachzuladen, Verletzungen zu heilen oder einen Happen zu essen. Auch diverse Fallen und Munitionsarten stehen zur Verfügung, um Widersacher zu schwächen, festzusetzen oder lebend zu fangen.
Dämonendrache Gore Magala ist quasi der Cover-Star von Monster Hunter 4 Ultimate.
Das als Basis dienende Fischerdorf aus
Monster Hunter 3 ist einer mobilen Karawane gewichen, die an verschiedensten Orten wie dem Wüstenschiff Val Habar, der Vulkansiedlung Harth oder der Tropeninsel Cheeko-Sande Halt macht.
Dort kann man nicht nur lokalen Ungeheuern in Steppe, Wald, Sumpf, Wüste oder Eis den Garaus machen, sondern auch einer Reihe von Nebenbeschäftigungen nachgehen. Angeln, Käferfang und Erzabbau kennt man seit je her. Auch das Kombinieren von Gegenständen und Basteln neuer Ausrüstung aus Beutestücken ist natürlich nicht wegzudenken. Der Schmied kann diese dann noch weiter optimieren, der Koch mit seinen Gerichten ungeahnte Kräfte wecken, während die Händler alles mögliche besorgen, tauschen oder vervielfältigen können.