Die coole Körpertäuschung
Man kann jetzt über L1 eine "kleine" und über L1 plus R1 eine "echte Finte" ohne Ballberührung einleiten. Die englische Bezeichnung "No Touch Dribbling" hört sich cool an, aber dahinter verbirgt sich eine schlichte Körpertäuschung, die man mit dem linken Stick so kombinieren kann, dass man am Gegner vorbeizieht. Wenn das funktioniert, ist das toll! Aber diese Aktion wirkt mitunter wie ein Fremdkörper, der bei Fehlversuchen komisch aussieht und nicht so intuitiv einzuleiten ist wie er klingt. Klappt es mal, fehlt mir zudem das Tempo auf den ersten Metern. Auch in den neuen Skill-Trainings braucht man einige Versuche, bis man sie einigermaßen verinnerlicht hat.
Die neuen Körpertäuschungen über L1 und R1 plus Stick kann man in den Skill-Übungen anwenden, aber nicht gezielt im 1-gegen-1 trainieren.
Warum kann man gerade dieses spezielle Manöver nicht in Ruhe im 1-gegen-1 im freien Training erlernen? Gerade das dadurch mögliche Überlaufen des Verteidigers hätte eine bessere Einweisung verdient. Warum kann man da eigentlich gar nichts an Finten anzeigen? So fühlt sich die Arena recht überflüssig an, weil man kein Feedback bekommt - dabei könnte man dort z.B. wie in Beat'em Ups alle Stick-Kombos einblenden und nachahmen lassen. Zwei Dinge entwerten diese Körpertäuschungen auch ein wenig in der Praxis: Zum einen kommt man dieses Jahr auch komplett ohne oder eben über die normalen Analogstick-Finten an Gegnern vorbei, die man aus Gewohnheit natürlich viel leichter abrufen kann. Zum anderen reagiert die Gegner-KI nicht spürbar, also auch verdutzt genug auf diese Täuschungen.
Viele Möglichkeiten in der Defensive
In der Arena kann man wie gehabt mit seinem Lieblingsspieler loslegen und frei tricksen oder schießen. Aber warum kann man da nicht mal gezielt Finten & Co einstudieren, indem man z.B. einen Verteidiger zuschaltet oder Kombos zum Nachahmen einblendet?
Trotzdem bereichern sie das Spielgefühl und die Vielfalt an Möglichkeiten. FIFA 16 bietet auch in der Defensive mit dem angetäuschten Zweikampf, dem manuellen Abschirmen des Balles, dem Zustellen über eine zweiten Verteidiger, dem körperlichen Abdrängen im Lauf sowie dem dynamisch steigerbaren Einsteigen und toll animierten Ziehen am Trikot, das klar sichtbar gezupft wird, bis hin zur Grätsche viele Optionen. Trotzdem muss man seine Tackling besser timen, so dass Balleroberungen deutlich schwieriger sind. Hat man sich bei der Grätsche verschätzt, kann man neuerdings über einen Knopfdruck noch im Dahingleiten wieder aufstehen - eine ansehnliche Bewegung, die in einigen Situationen sogar nützlich sein kann.
Aber ich vermisse beim Beruhigen des Balles mehr Präzision: Die Spieler drehen sich beim Stoppen mit L1, wo ja jetzt auch
Je nach Erfolg werden weitere Übungen freigeschaltet - und man kann sich mit Freunden vergleichen.
die Körpertäuschung liegt, nicht mehr so akkurat mit Blick aufs gegnerische Tor um, sondern stehen manchmal etwas schräg und brauchen für diese Positionierung recht lange. Ja, das Manöver klappt noch, aber sie haben den Fuß dabei nicht auf dem Ball, sondern er liegt frei davor. Warum ich das wichtig finde? Weil es in FIFA 16 streckenweise hin und her geht, denn hat man volles Pressing gegen sich und will es über schnelle Pässe ins Leere laufen lassen, versacken die Bälle zu häufig auf dem Weg zum Ziel, so dass sie leichte Beute werden. Da helfen auch kaum Dribblings oder Körpertäuschungen. Zwar kann man ihn theoretisch abschirmen und auch das Ballführen mit erhobenem Kopf kann helfen, aber noch besser wäre es gewesen, präzisere Richtungswechsel, engere Ballführungen sowie kurze Sprints und vor allem "scharfe" kurze Pässe anzubieten - das neue R1 plus X wirkt sich ja nur auf lange Zuspiele. So kann es zu einem recht zähen Mittelfeldgezerre gekommen.