Test: Elden Ring (Rollenspiel)

von Boris Connemann



Entwickler:
Release:
25.02.2022
25.02.2022
25.02.2022
25.02.2022
25.02.2022
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Elden Ring kündigt sich an


Dass Vorfreude die schönste Freude ist, kann ich in diesem Fall nicht behaupten – die Tage bis zum nächsten Trailer, der im Juni 2021 erstmals echtes Gameplay zeigte – das teilweise leider schon vorab geleaked war – waren eine Qual. Die Info-Häppchen, die man bis dahin aufschnappen konnte, waren, dass sich Mastermind Hidetaka Miyazaki und sein Team von Spielen wie The Witcher 3, Breath of the Wild, Shadow of the Colossus und der Elder Scrolls-Serie inspirieren ließ – natürlich nur, um diese köstliche Melange mit der großen eigenen Erfahrung und dem unerreichten Souls-Rezept zu würzen. Auch die Infos über einen Trip des Teams nach Schottland, wo zahlreiche Fotos geschossen wurden, um einen Look für Elden Ring zu finden, wurden von mir gierig aufgesogen. Und schließlich war es dann so weit: Am 25. Februar diesen Jahres erschien Elden Ring. Wie alle braven Bürger hatte ich mir für diesen Tag (und die folgende Woche) Urlaub genommen, um mir mein sehnlichst erwartetes Spiel ganz in Ruhe zu Gemüte zu führen. Also morgens schnell zu Müller – Media Markt hatte es nicht für nötig befunden, das Spiel schon morgens in den Regalen zu platzieren –, zweimal Elden Ring für PS5 abgegriffen und dann ab nach Hause so schnell die Füße tragen. "Nein Schatz, für einen Kaffee haben wir jetzt wirklich keine Zeit mehr!" Um es an dieser Stelle schon vorwegzunehmen: Nach 216 Stunden hatte ich nicht nur eines der besten Spielerlebnisse überhaupt hinter mir, sondern bin auch nur ganz knapp an einer persönlichen Tragödie vorbeigeschrammt – aber dazu später mehr...

Der erste Blick auf das Seenland Liurnia mit seiner auf Felsen thronenden Magierakademie von Raya Lucaria ist einer der ganz großen Wow-Effekte von Elden Ring. Hier wartet mit  Rennala, Königin des Vollmondes der zweite große Boss des Spiels.
Riesenhummer voraus: Wie für Souls-Titel üblich gibt's auch in Elden Ring groß gewachsene Viecher, die viel Schaden austeilen.
Es ist Ritual von mir, bei jedem Spiel, bei dem die Freude im Vorfeld schon kaum zu bremsen war, zum Start eine Flasche Champagner zu öffnen. Gesagt getan, sodann fanden sich meine Partnerin, mein bester Online-Kumpel und ich uns online zusammen, um das große Abenteuer Elden Ring gemeinsam zu zelebrieren. Erst den grandiosen Intro-Film wirken lassen, dann das spärliche Tutorial samt Mini-Boss absolvieren und dann, äh, wie war das nun mit Online-Koop bei Elden Ring? Nach dem ersten begeisterten Blick auf die herbstlich eingefärbte Spielwelt machte sich per Headset ein wenig Ernüchterung ob des technischen Zustands von Elden Ring breit: "Das ruckelt, das hat schon wieder Frame-Pacing." Und: "Die PS4-Version läuft besser, vielleicht wechsle ich zu der." Oder: "Das LOD ist ja fürchterlich." Abermals war die Technik leider nicht wirklich auf der Höhe der Zeit. Doch glücklicherweise ist das Gehirn bis zu einem gewissen Maße in der Lage, diese technischen Unzulänglichkeiten mit fortschreitender Spielzeit auszugleichen. Wie man es hinbekommt, online zusammen zu spielen, war in den ersten Stunden sicherlich die größere Hürde.

Der Treueschwur


Geiles Design, harte Brocken. Diesem Duo könnt ihr euch früh im Spiel stellen – keine kluge Idee!
Geiles Design, harte Brocken. Diesem Duo könnt ihr euch früh im Spiel stellen – keine kluge Idee!
Endlich war es geschafft, die ersten Schritte nach der Kirche von Eleh wurden nun zu dritt bewältigt. Doch
schon auf dem Weg nach Stormveil Castle sollten sich drei Dinge herauskristallisieren: Meiner Frau war das Spiel zu schwer und der Koop-Modus zu umständlich, zudem war für sie das in der Koop-Variante fehlende Reittier ein Ding der Unmöglichkeit. Also zogen wir zu zweit weiter, mein Online-Kumpel und ich versprachen uns in die Hand, dass keiner einen Schritt im Spiel macht, ohne dass der andere dabei ist. Da wir beide schon seit jeher auf Melee-Builds setzen war das besonders bei dem Kampf gegen Drachen keine Freude. Zudem war die Idee schon im Vornherein irgendwie zum Scheitern verurteilt. Aus diesem Grund wurde unser Versprechen leicht abgeändert: Nun durfte jeder auch alleine seine Runden drehen – allerdings nur bis zum nächsten Boss-Tor.
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Kommentare

Satus schrieb am
Eines der besten Spiele bisher. Für mich die erste Open World, die mich wirklich fesseln konnte.
Wie immer in Souls Spielen bekommt man nicht alles vorgekaut, hat man verstanden wie man die Welt lesen muss, macht es unglaublich viel Spaß.
Pentanicks schrieb am
Tests werden überschätzt.
Danke für den persönlichen Tagebuch-Auszug.
Sun7dance schrieb am
Frohes Neues Jahr zusammen!
Ich bin ja einer derjenigen, die vor Elden Ring noch kein einziges "Souls" gespielt haben.
Das liegt nicht an deren Schwierigkeitsgrad, sondern an der Struktur und am Setting. Elden Ring ist das erste Spiel, welches hier mal neue Wege ging und daher schlug ich zu.
Unter'm Strich finde ich es sehr gut und im Verhältnis zu anderen Spielen sogar grandios (auch wenn das jetzt ein bisschen unlogisch klingt).
Bezogen auf den ersten Spieldurchgang erhält man hier Spannung an jeder Ecke und das bei echter Entdeckung.
Das gibt es aktuell eigentlich nur noch bei Survival Spielen.
Allerdings hat Elden Ring natürlich auch Nachteile und einer davon hat bei mir so krass reingehauen, dass ich fast aufgehört hätte.
Spoiler
Show
Als absoluter Neuling findet man kaum Larventränen zum Umskillen. Wie soll man da unterschiedliche Spielstile und Waffen ausprobieren? Man kann die gefundenen Waffen zwar anlegen, aber das Talent kann man erst nutzen, wenn man die nötige Skillung hat. Also braucht man streng genommen immer 2 Tränen, denn sofern mir die neue Waffe nicht gefällt, will ich ja wieder zurück zu meiner alten Skillung.
Ich glaube, ich habe 6 Tränen gefunden. Ich hätte also 3x umskillen und neue Waffen ausprobieren können. Wie viele Waffen findet man? Das Verhältnis ist echt abschreckend, wobei man natürlich nicht immer umskillen muss, falls eine neue Waffe mal sehr ähnlich der alten ist. Aber trotzdem lähmt das ohne Ende!
Googlen will ich auch nicht, denn ich will das ja alles selber herausfinden.
Den Schwierigkeitsgrad empfand ich als angenehm fordernd, aber keinesfalls als zu schwer.
Wenn man den Gegner etwas beobachtet, dann sollten die Mechaniken eigentlich recht schnell erkennbar werden.
Allerdings bin ich kein so großer Freund davon, dass man das Kampfsystem durch eine Art künstliche Verzögerung schwerer erscheinen lässt.
Ich hab's lieber schnell und dynamisch, aber das empfindet wohl jeder anders!
Nach Elden Ring habe ich dann noch das Remaster von...
LeKwas schrieb am
Hab mich die letzten Tage btw auch mal näher mit nem reinen Zauberer beschäftigt, und bin Bosse damit solo angegangen.
Andere Aspekte funktionieren besser, aber leider hat FromSoft, was die Zauber angeht, richtig ins Klo gegriffen, da wurde eindeutig nicht genug Playtesting betrieben und einfach nach Masse statt Klasse Mindset möglichst viel reingestopft, wovon >90% unbrauchbarer Müll ist.
Irgendwelche Blubberblasen, die man mit nen superlangsamen Animation beschwört, kaum Schaden machen und oft am Gegner vorbeifliegen, Nahkampfzauber mit ner lächerlich kurzen Reichweite, kürzer gar als ne blanke Faust, Feuerkugeln, die durch den Gegner durchfliegen, ohne Schaden zu verursachen, und erst zig Meter hinter dem explodieren, andere Zauber, die mit ihren viel zu übertriebenen Effekten den gesamten Bildschirm eindecken, sodass man nix mehr sieht und stirbt.
Viel zu zähe Animationen sind generell ein Dauerproblem bei sehr vielen Skills.
Und auf der anderen Seite der langweilige op Laser mit Arzneigemisch, sodass keine MP verbraucht werden, was viele ausnutzen, um große Gegner auf sichere Distanz zu cheesen. Ich persönlich möcht aber halt schon Spaß an Bossen haben, und nicht einfach nur ne billige cheese strat oder die Mimic verwenden.
Ne, das ist auch so ne Sache, die DS3 deutlich besser hingekriegt hat, dieser Masse statt Klasse Ansatz erinnert auch wieder an DS2.
schrieb am

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