Steuerung
Die Steuerungsmöglichkeiten sind so üppig, dass sich Basketballfans vom Crossover bis zum Spin-Move und Hop-Step austoben können. Vor allem das Aufposten unter dem Korb mit anschließendem Sternschritt zum Korbleger ist wunderbar. Neu ist die gezielte Bewegungssteuerung über die Y-Taste: Während ihr den Ball habt, könnt ihr einen Mitspieler markieren und ihn über den Druck auf das Digikreuz in eine Richtung schicken. Nowitzki steht in der Zone, soll
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Shaq hat man in der 360-Fassung besondere Bewegungen spendiert: Der Center trumpft bei Miami richtig auf. (360) |
aber hinter die Dreierlinie marschieren? Kein Problem: drückt nach links! Das mag im Spiel zu zweit zu viel Schnickschnack sein, aber gerade in der Karriere kann man mit diesen manuellen Befehlen schnell Freiraum schaffen, da sie die vorgegebenen Laufwege der Playbooks aufbrechen. Schade ist nur, dass das Feature zwar im Training angezeigt, aber nicht einsetzbar ist - hier hätte man das ideal üben können!
Auch beim Abschluss gibt es eine Neuerung: die zusätzliche Steuerung über den rechten Analogstick. Je nachdem, welchen Spieler ihr gerade bewegt, könnt ihr beim Zug zum Korb unterschiedliche Wurf- und Dunktechniken einsetzen. Neben einfachen Korblegern lassen sich durch den Druck nach oben, unten, links oder rechts gezielt bestimmte Hände oder Drehungen bis hin zum 360-Grad-Sprung einsetzen. Natürlich muss der Spieler für einen No-Look-Hakenwurf oder einen Tomahawk-Dunk die entsprechende Fähigkeit haben. Nowitzki kann z.B. beim Aufposten unter dem Korb zahlreiche feine Drehmanöver und Schrittfolgen einsetzen, an denen sein Kollege Dampier kläglich scheitert.
Selbst das weniger spektakuläre Repertoire ist spielerisch wertvoll: Ihr könnt euren Spurt mit dem plötzlichen Anhalten der Hop-Steps gezielt unterbrechen oder eure Gegner mit den Drehungen der Drop-Steps schwindelig spielen. Schade ist allerdings, dass man die normalen Dribblings nur schwer kontrollieren kann, da sie jetzt auf dem linken Analogstick liegen und bei gedrückter Spurttaste ausgelöst werden - das ist nicht gerade intuitiv und kann gerade zu Beginn für Verwechslungen sorgen. Für NBA 2K7 sollte man diese Manöver noch punktgenauer, in ihrer Bewgungskonsequenz noch etwas nachvollziehbar gestalten. Hat man sich daran gewöhnt und entdeckt, dass es sogar fortgeschrittene Täuschungen gibt, wenn man beide Schultertasten gedrückt hält, begibt man sich voller Eifer ins Training, um die Finessen einzustudieren.
Big Brother is watching you!
Apropos Studium: Eine ausgezeichnete Neuerung ist das VIP-Feature. Das hat ausnahmsweise nichts mit Stars und Sternchen zu tun, sondern beinhaltet eine Aufzeichnung der Spielweise von euch oder euren Freunden bis ins kleinste Detail:
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Und weil Shaq und Schweiß so wunderbar zusammen passen: hier noch mal eine Momentaufnahme. (360) |
Wann wirft man im Durchschnitt? Wie oft nutzt man angetäuschte Würfe? Wie gut blockt man? Welche Aufstellung ist aktiv? Nimmt man im Zweifelsfall eher den Dunk oder den sicheren Korbleger? Benutzt man beim Dribbling Crossovers oder Hesitations? Von wo wirft man? Wer führt die Steals wie gut aus? Das Repertoire an Informationen ist so umfangreich, dass man seine oder gegnerische Taktiken nicht nur wunderbar in der Theorie analysieren, sondern auch als visuelle Simulation erleben kann: Ihr könnt quasi gegen eine KI spielen, die auf der Grundlage eurer gespeicherten Daten loslegt. So könnt ihr nicht nur einem Freund, sondern auch euch selbst gegenüber stehen - eine klasse Idee, denn so lässt sich vielleicht entdecken, wie man einen haushoch überlegenen Kollegen doch noch knacken kann.
Online auf allen Plattformen
Sein faszinierendes Potenzial entfacht NBA 2K6 nicht nur offline, sondern auch online - und zwar auf PS2, Xbox und Xbox 360. In Sachen Service erreicht man ein für Konsolenverhältnisse ungewohnt hohes Niveau und kommt mit Turnier- und Liga-Funktionen, üppigen Statistiken zu anderen Spielern sowie Lobby samt detailliertem Spieler-Feedback an PC-Verhältnisse ran. Leider hapert es ab und zu am Spielerlebnis, denn es kann zu großen Einbrüchen in der Geschwindigkeit kommen, so dass man im schlimmsten Fall minutenlang eine Diashow erlebt. Allerdings gab es auch einige Spiele, die butterweich liefen - nur bei den Freiwürfen merkt man dann, dass man sie online aufgrund der kleinen Verzögerung etwas anders timen muss. Wir haben im Internet insgesamt eine durchwachsene Erfahrung gemacht, die sehr stark von den einzelnen Pings abhängt. Aber so geht es auch
Pro Evolution Soccer 5 .