Vorschau: Thief (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
Erhältlich: Einzelhandel
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Wer zur Hölle ist Erin?

Zwar gibt es auch markante Charaktere wie die Königin der Bettler, aber gerade Erin und einige andere können noch nicht überzeugen.
Zwar gibt es auch markante Charaktere wie die Königin der Bettler, aber gerade Erin und einige andere können noch nicht überzeugen.
Ich weiß gar nicht, wann mir das letzte Mal ein Charakter so egal war wie Erin, eine Art Ziehtochter von Garrett. Ob sich das nach dem Einstieg noch ändert? Warum man mit ihr unterwegs ist, dürfte spielepolitisch klar sein: Eidos Montreal will dem Trend der weiblichen Nebenrollen folgen, um die emotionale Seite des traditionell eher kühlen Meisterdiebs zu zeigen. Also versucht man eine Beziehung aufzubauen, in der man Konflikte und Gefühle darstellen kann. Das kann hervorragend funktionieren, wenn man an The Last of Us, The Walking Dead oder BioShock Infinite denkt.

Im Vergleich zu diesen Spielen wirkt die schnell durchschaute Konstellation der beiden Figuren hier plump. Garrett vertritt die alte Schule der Diebe, in der sie wie Phantome agieren - sauber und lautlos. Erin vertritt die "modernere" und etwas mörderische Schule, in der Wachen auch einfach mal abgemurkst werden. Aber wie soll man als Spieler verstehen, dass diese mörderische Lady seine Schülerin ist? Und wie soll man diese schlecht modellierte Figur sympathisch finden, die nach all den Jahren des Wartens genau das symbolisiert, was man als Fan der ersten Stunde gerade nicht mit Thief verbindet? Mehr Tempo, mehr Action, mehr Assassin’s Creed?

Ich bin gespannt, ob mich die Dramaturgie im weiteren Verlauf noch eines Besseren belehren kann – immerhin sind Spannungsansätze sowie dramatische Wendungen zu erkennen. Und der Satz, dass es „in den Schatten noch Schlimmeres“ als Garrett gibt, macht einigermaßen neugierig. Aber hier fehlt es zumindest in den ersten Kapiteln an einer Regie, die Charaktere aufbauen kann.

Keine politischen Enztscheidungen

Video
Die Stadt aus der Sicht von Basso, der Garrett einige Aufträge vermittelt.
Auch der politische Dualismus in der Stadt, zwischen dem tyrannischen Baron auf der einen Seite, der rücksichtlos die Industrialisierung  vorantreibt, und dem Untergrundkämpfer Orion auf der anderen Seite, der den Aufstand der Armen organisiert, wirkt sehr schablonenhaft. Garrett wird sich übrigens nicht aktiv für eine Seite entscheiden bzw. diese gezielt unterstützen können wie etwa in alten Deus-Ex-Zeiten. Das ist schade, weil es das Spiel auch für moralische und politische Entscheidungen geöffnet hätte. Aber angesichts der traditionellen Neutralität des Meisterdiebs ist das verschmerzbar – Garrett will auch in diesem Reboot nur eines: stehlen.

Was, ich mecker zu viel? Ja, aber ich bin eben ein Fan der ersten Stunde. Was habe ich in Dark Project vor sechzehn (!) Jahren für einen Spaß gehabt! Das Spiel hat all das symbolisiert, was ich mit sehr guter Stealth-Action verbinde – mehr noch als Metal Gear. Ich würde diesem Garrett am liebsten zujubeln, wenn er an seine Tugenden anknüpfen und diese mit modernen Mitteln bereichern würde. Und es gibt Bereiche, die mir in dieser Neuinterpretation gut gefallen.
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Kommentare

crewmate schrieb am
casanoffi hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:Und das völlig zurecht! Ab zu gog und bis Freitag noch ein bisschen diese eklatante Bildungslücke gestopft. Aber hop hop!
Schon unterwegs!
Bild
Den geilen Soundtrack gibt es sogar oben drauf.
casanoffi schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Aber letztlich muss man sich auch bei Thief seinen eigenen Eindruck machen und tut sich sicher einen Gefallen, möglichst offen und unbefangen an das Spiel heranzugehen.
Versuche ich sowieso. Bei Thief wird mir das auch nicht schwer fallen, da ich mich zwar immer dafür interessiert habe, aber erfolgreich fast jegliche Diskussion im Vorfeld umgehen konnte.
Ich hatte eigentlich nichtmal vor, es zu spielen - komischerweise hat mich die relativ überraschend niedrige Metacrtitic von 69 dazu bewogen, normal einen interessierteren Blick drauf zu werfen ^^
Als dann meine Neugier stärker geweckt war und ich den günstigen Key sah, konnte ich nicht anders.
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Wünsche dann schonmal viel Spaß am WE und der "sturmfreien Bude".
Herzlichen Dank :)
Lord Hesketh-Fortescue schrieb am
casanoffi hat geschrieben:Ist halt die Frage, ob dies tatsächlich am Spiel selbst oder an verfehlten Erwartungen lag.
Erwartungen lassen sich ja bekanntermaßen schon im Vorfeld "steuern" :wink:
Sicherlich beides. Die Steuerung von Erwartungen kann ja in beide Richtungen funktionieren, als pushender Hype oder eher dämpfende Meiosis. Und natürlich sind die Magazine durch den enormen Grad der Vernetzung auch untereinander nicht vor medialen Ansteckungseffekten in beide Richtungen gefeit, auch ganz unbeabsichtigt, man existiert als Tester ja nicht im luftleeren Raum.
Aber ein Spiel muss es natürlich auch schaffen, den Funken irgendwann mal überspringen zu lassen. Bei DE:HR war das, wenn ich das richtig erinnere, auch zunächst alles noch sehr wackelig und durchwachsen, so eine vorsichtige "skeptische Hoffnung", wie sie bei Thief auch vor sich hin waberte. Die Vorschauen der Magazine waren dann aber nach und nach zunehmend positiv gestimmt und man hat gemerkt, dass die Redakteure vom Spiel irgendwann richtig gepackt wurden, dass es da einfach Klick gemacht hat und das Deus-Ex-Gefühl in authentischer und doch eigenständiger Weise in die Zukunft transportiert wurde. Man konnte offenbar klar machen, wo man mit dem Franchise hinwollte, und ist diesen Weg konsequent gegangen. Und das ist dann eben auch ein Verdienst des Spiels, den man anerkennen muss.
Aber letztlich muss man sich auch bei Thief seinen eigenen Eindruck machen und tut sich sicher einen Gefallen, möglichst offen und unbefangen an das Spiel heranzugehen. Wünsche dann schonmal viel Spaß am WE und der "sturmfreien Bude". Ich werde wohl noch auf einen günstigen Deal warten und habe auch immer noch nicht Dishonored beendet, was dann erstmal noch ansteht.
casanoffi schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Was sicher erstmal auffällt, ist die große Diskrepanz in der allgemeinen Pressemeinnung im Vergleich zu DE:HR (damals 90%), das ja sowohl unter Altfan- als auch Neueinsteiger-Gesichtspunkten durch die Bank ausgezeichnet punkten konnte und als stringente Modernisierung einer Traditionsmarke wahrgenommen wurde. Das ist Thief augenscheinlich in dieser Breite nicht gelungen.
Ist halt die Frage, ob dies tatsächlich am Spiel selbst oder an verfehlten Erwartungen lag.
Erwartungen lassen sich ja bekanntermaßen schon im Vorfeld "steuern" :wink:
Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, dass bei DE:HR schon im Vorfeld so viel Blut vergossen wurde, welches sicher auch von der Presse immer wieder befeuert wurde.
Aber bei Thief sind offensichtlich auch grundlegend sehr viel Emotionen im Spiel - was ich halt nicht so gut beurteilen kann, weil ich die alten Teile eben nie gespielt habe.
Egal, ich freu mich schon auf´s Wochenende - Freundin muss arbeiten :P
vondergraaf schrieb am
Hey, hatte es heute morgen im Briefkasten und konnte es etwa 1 1/2 Stunde (Prolog und Kapitel 1) anspielen. Was soll ich sagen? Das über Dächer schleichen, um Ecken spähen, Gegner ablenken, Wasser- und Seilpfeile nutzen ... Es macht Spaß. Selbst das schnell von Schatten zu Schatten huschen, es gefällt mir.
Es ist kein Thief im klassischen Sinne und die KI - nun ja, selbst mit meiner "Ich muss bald duschen und arbeiten, also versuche ich Wachen grob zu umgehen"-Einstellung kam ich auf "Normal" sehr gut durch - ist eher Thief-unwürdig.
Aber: Es hat mich bisher gut unterhalten. Es macht Spaß in dei Häuser einzubrechen, die Kerzen zu löschen und zu looten was das Zeug hält (und es ist viel Zeug, das da hält).
Bisher sehr spaßig, das Ding.
schrieb am

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