Vorschau: God of War (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Publisher: Sony
Release:
14.01.2022
20.04.2018
kein Termin
02.02.2021
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Du bis nicht bereit!

Kratos ist so streng, kalt und hart, dass der Knirps mit gesenktem Haupt dahin trottet und nur leise antwortet. Er bekommt nur kurze Befehle wie "Steig ins Boot!", "Mach es besser!" und vor allem das lautstarke "Du bist NICHT bereit!". Darin sowie in seinen Anweisungen zum Verstecken bemerkt man auch erstmals die durchaus vorhandene Sorge des Vaters. Kratos will nicht mit diesem Jungen gemeinsam kämpfen, weil er ihn nur belasten würde. Zudem hat er scheinbar mehr Zeit mit der Mutter verbracht. Sie war es, die mit ihm heimlich jagen war oder die ihm die Runensprache beigebracht hat - es gibt eine schöne Situation, als Atreus plötzlich bei einem Rätsel sehr hilfreich ist, weil er im Gegensatz zu Kratos die Runen lesen kann. Hier bekommt die Vater-Sohn-Beziehung ganz ohne Kitsch für einen Moment eine moderne Facette, weil die Jugend eben up to date ist. Später wirkt Kratos wiederum modern, wenn der Knirps voller Eifer die Taten der nordischen Götter an einem Bildstein analysiert, während der götterfeindliche Zyniker über den Glauben der Menschen als törichte Schwäche spottet. Kratos weiß aus eigener Erfahrung, dass einen die Götter meist verarschen.

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Kratos erkundet die Welt mit ihren begrenzten Arealen aus der Schulterperspektive.
Aber ganz wichtig: Die Mutter Faye ist tot - die Trauer um sie vereint die beiden. Sie hat Kratos aufgetragen, sich um den Jungen zu kümmern. Die Story sorgt für eine weitere glaubwürdige Erklärung der kommenden Koop-Odyssee: Selbst wenn der Kriegsgott alleine losziehen will, um die Asche der Mutter zu einem heiligen Berg zu bringen, könnte er das nicht, weil das familiäre Exil im Wald entdeckt wurde - nicht von Menschen, sondern von nordischen Göttern. Dass die den Eindringling aus dem Süden nicht als Bruder willkommen heißen, wird sehr schnell klar. Auch wenn die Over-the-top-Action manchmal so überstrapaziert wird, dass die anschließenden ruhigen familiären Szenen knirschen, gelingt es der Regie, mich auf den weiteren Verlauf der Beziehung sowie auf Odin, Thor & Co neugierig zu machen. Und zwar weil Atreus schon einiges über sie weiß und scheinbar recht angetan von einigen Geschichten ist. Kann es sein, dass die Götter um seine Gunst buhlen, dass sie Kratos' Sohn auf ihre Seite ziehen wollen? Mal abwarten, aber es würde zu den gewieften wie manipulativen Wesenszügen des Gottes Odin passen.

Ein Kriegsgott im Sammelwahn

Dramaturgisch bleibe ich skeptisch, erzählerisch bin ich neugierig, aber dafür nervt der überstrapazierte Freischalt- und Sammelfokus schon jetzt. Denn Sony Santa Monica hat sich leider nicht nur hinsichtlich der Story an moderne Trends angepasst: Viel zu früh findet man wie leuchtende Brotkrumen ausgestreute "Schätze" - von Hacksilber als Währung bis hin zu

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Manchmal gilt es kleinere Rätsel zu lösen, indem man mit Kratos' Axt z.B. Mechanismen aktiviert oder einfriert, um Zugbrücken herabzulassen.
diversen Gegenständen, die einfach irgendwo auf dem Boden liegen. Diese kann man später nicht mal als 3D-Objekte anschauen, sondern sie werden lediglich als 1/34 Artefakte im überraschend lieblos, weil viel zu modern und funktional, designten Menü archiviert. Dort landen auch 1/43 Raben, die man à la Resident Evil 4 mit der Axt abwerfen, oder 1/7 verborgene Kammern oder 1/11 Riesen-Schreine, die man entdecken oder 100, 250 oder 500 Häscher, die man inklusive Bronze-, Silber- oder Goldtrophäe töten kann. Immerhin sind all diese Dinge nicht immer nur reine XP-Bringer: Wer etwa Idunns neun Äpfel findet, steigert für je drei auch seine maximale Gesundheit.

Schön auch, dass abseits von Göttern wie Thor oder Riesen wie Hrungnir einige Begriffe aus dem Altnordischen wie etwa Seidr für Zauber, Svartalfar für Schwarzalben bzw. Zwerge oder Draugr für Wiedergänger verwendet werden, die bei dem einen oder anderen vielleicht das Interesse an der nordischen Mythologie wecken. Es ist auch eine gute Idee, dass das Tagebuch aus der Sicht des Jungen geschrieben wird, wenn er die Trolle und Wiedergänger aus Mutters Geschichten selber trifft. Aber die Kreaturen werden überraschend lieblos gezeichnet dargestellt - oder sollen das seine "plumpen" Skizzen sein? Wie auch immer, wird man von Beginn an mit Sammelkram en masse konfrontiert, der God of War in dieser Fülle noch nie kennzeichnete. Ich empfinde es immer als ernüchternd, wenn es eine alles enthüllende Matrix gibt, die alle "To-dos" tabellarisch anzeigt. Hier wirkt dieses God of War sehr gewöhnlich, ohne eigene Akzente. Zumal es wie ein Online-Rollenspiel über die Farbe wie etwa Lila auch die Stärke eines Gegners in Relation zu Kratos anzeigt. Aber dafür macht es wiederum im Kern einiges richtig - und damit komme ich zum Kampfsystem.
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Kommentare

.HeldDerWelt. schrieb am
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
6h und ich war durch und hatte 80% der Trophäen in GoW 3.
sabienchen.banned schrieb am
thormente hat geschrieben: ?24.03.2018 19:42 Irritierend ist mir, dass es die Nörgler sind, die Anderen nicht gönnen, was sie sehen. Mir gefällt die neue Ausrichtung gut. Nach sechs GoW Spielen, Collections, Ports, Remaster für alle Sony Konsolen/Handhelds, denke ich, ist das eine richtige Entscheidung. Nur die Begleitung ist eine kleine Hürde.
...siehst du .. du schreibst "Nörgler" .. wieso?
Bin ich eine Nörglerin?
Dir gefallen die Änderungen.. das ist schön.. aber es sollte wohl nicht schwer zu verstehen sein, wieso Liebhaber klassischer Vertreter des Genres (die es in der aktuellen Konsolengeneration so gut wie überhaupt nicht gab) nicht zu sehr über die angekündigten Neuerungen erfreut sind.
thormente schrieb am
Mouche Volante hat geschrieben: ?21.03.2018 23:18
thormente hat geschrieben: ?21.03.2018 22:35
Mouche Volante hat geschrieben: ?21.03.2018 20:07
in Variationen beispielsweise in ReCore, Bioshock Infinite, Dragons Dogma, Dragon Age, Fallout, Fable 2, Titanfall 2, Mass Effect und wahrscheinlich einige andere RPG und Shooter
Elisabeth in BI als KI Begleitung zu bezeichnen. War nix weiter als ne wandelnde Itembox mit ner Auswahl von drei (non-script) Sätzen.
Na dann warten wir doch einfach mal ab, ob der Bub vom Kratos groß was anderes sein wird.
Mal allgemein auf die Rolle des Sohns als KI Begleiter zurückzukommen.
https://youtu.be/w4q-IXhmWuQ?t=3m35s
https://youtu.be/w4q-IXhmWuQ?t=5m36s
Das ist definitiv aktiver als die hübsche Itemkiste in Bioshock Infinite. Später im Video gibts mehr zu sehen (min 6). Hab es aber nicht weiter als bis dahin angeschaut. Wie gut sich der Bub macht und ob er immer die selben Zeilen runterleiert, was mir schnell auf die Nerven gehen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Einen Vorteil zu Ellie in TloU hat er. Es hat etwas die Immersion gestört, wenn das Gör den Pilzköpfen vor die Füsse gelaufen ist, diese aber nicht auf sie reagiert haben. Atreus sucht aktiver die Beteiligung an den Kämpfen und Gegner nehmen ihn wahr.
sabienchen hat geschrieben: ?22.03.2018 19:41
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
..ich betrachte das mit etwas kritischeren Augen .. das Crafting wird voraussichtlich "essentiell" sein.
Und japp, ich mag Spiele, die ich an einem Abend / Wocheende durchspielen kann.
Mir reicht Arcadige Action.
Aber ich verstehe auch wieso bei einem solchen Projekt wie dem neuen GoW es "länger" sein muss.
Ich finde es nur etwas...
MoS. schrieb am
Myuth hat geschrieben: ?22.03.2018 20:46
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Ihr wollt ernsthaft ein 30h Spiel wo es nur ums Kämpfen - Cutscene - Kämpfen geht? Crafting, optionale Bosse, Rüstungen bieten doch einen zusätzlichen Motivations und Reizfaktor für Leute die eben nicht nur die Story durchspielen wollen. Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
Ich persönlich möchte lieber zweiteres :oops:
Ich bin lieber 10-15 von einem Spiel gefesselt und dann wars das anstatt 40 Stunden darin zu verbringen von denen ich 20 einfach nur belangloses Zeug sammle. Dieser ganze OpenWorld-/Sammel-Trend in dieser GameGeneration ist leider gar nichts für mich und hat für mich einige Marken zerstört (bsw. MGS). Find es mittlerweile wirklich sehr nervig das bestimmte Elemente in Games eingebaut werden nur damit sie da sind (sehe oft wirklich keinen Grund dafür sondern immer häufiger einfach Spielzeitstrecker)
Seh ich genauso.
MGS Phantom Pain habe ich noch 10 Stunden aufgehört zu spielen, als einer der großen Fans der Serie.
RPGs können gerne lang sein, aber intensive Actiongames mit Storyfokus (Uncharted, Last of US, God of War z.B.) müssen für mich wirklich nicht lang sein, ganz im Gegenteil.
Horizon Zero Dawn hatte es auch schon fast übertrieben. Das hätte für mich auch nicht so viel Krempel links und rechts haben müssen ^_^
Myuth schrieb am
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Ihr wollt ernsthaft ein 30h Spiel wo es nur ums Kämpfen - Cutscene - Kämpfen geht? Crafting, optionale Bosse, Rüstungen bieten doch einen zusätzlichen Motivations und Reizfaktor für Leute die eben nicht nur die Story durchspielen wollen. Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
Ich persönlich möchte lieber zweiteres :oops:
Ich bin lieber 10-15 von einem Spiel gefesselt und dann wars das anstatt 40 Stunden darin zu verbringen von denen ich 20 einfach nur belangloses Zeug sammle. Dieser ganze OpenWorld-/Sammel-Trend in dieser GameGeneration ist leider gar nichts für mich und hat für mich einige Marken zerstört (bsw. MGS). Find es mittlerweile wirklich sehr nervig das bestimmte Elemente in Games eingebaut werden nur damit sie da sind (sehe oft wirklich keinen Grund dafür sondern immer häufiger einfach Spielzeitstrecker)
schrieb am

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