E3-Vorschau: State of Mind (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Release:
16.08.2018
16.08.2018
16.08.2018
16.08.2018
16.08.2018
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Der Ton macht die Musik

„Das Gameplay bewegt sich stark an der Story“, erklärt Fiebig. So musste ich beim ersten Anspielen z.B. bestimmen, wie Journalist Richard eine Kolumne verfasst. Mit jedem Glas Alkohol wird der Ton zunächst melancholischer und ironischer, dann schließlich regelrecht agressiv – was entsprechende Auswirkungen auf die Welt und die zahlreichen Abzweigungen der Geschichte nehmen soll. Je nachdem wie er sich im Text positioniert, ist es beispielsweise leichter, mit Widerstandsgruppen oder Hacker-Organisationen aus dem Untergrund Kontakt aufzunehmen. Als der Sohn nicht einschlafen kann, stehen mir ebenfalls ein einige Optionen zur Verfügung: Gebe ich den liebevollen Papa oder bringe ich dem Nachwuchs bei, sich in seinem Alter mal ein wenig zusammenzureißen? Ein großes Hologramm-Aquarium mit seinen Lieblingsfischen scheint ihn zumindest schon einmal etwas zu beruhigen.

Neben Schleichsequenzen gibt es auch Schießereien, in denen man bewaffnete Drohnen und geschütze übernimmt.
Neben Schleichsequenzen gibt es auch Schießereien, in denen man bewaffnete Drohnen und Geschütze übernimmt.
Auch auf eine der Schleich-Passagen konnte ich einen frühen Blick werfen. Sie bauen stark auf Manipulation von Kamera-Systemen und Roboterwachen. Dabei ist es den Entwicklern wichtig, dem Spieler das Hacken nicht zu einfach zu machen. Statt einem schlichten Minispiel gibt es also ein komplexeres ausgelagertes Puzzle, bei dem man offenbar Code-Fragmente zurecht dreht, bis man das Rätsel geknackt hat. Ähnlich wie in Watchdogs 2 lassen sich auch Vehikel hacken, so dass man z.B. eine Polizeidrohne kapern kann. Nach der Übernahme bewaffneter Technik kommt es also zu Schießereien. In einer klassischen Geschütz-Sequenz z.B. "zappt" man Drohnen weg.

Ungewohnte Offenheit

Als ich von all den unterschiedlichen Aufgaben in der offenen Welt erfuhr, formte sich in meinen Gedanken schnell die Frage, ob man sich nicht darin verliert. Man kan sich schließlich frei in der für Adventure-Verhältnisse ziemlich großen Stadt bewegen, in der an auch ein geräumiges Flughafengelände erkundet. „Man muss nicht immer hin- und herlaufen“, erklärt Fiebig, „oft reicht das Videotelefonat mit einem Questgeber, der dann als Hologramm vor einem auftaucht.“ Außerdem wolle man den Spieler durch entsprechendes Missionsdesign an wichtige Punkte lenken. Man kann sich allerdings auch auf manigfaltige Weise ablenken, da sich allerlei Dinge in der Welt manipulieren lassen. So kann man z.B. in der eigene Wohnung Klavier spielen, futuristische Haushaltsgeräte bedienen oder sich mit dem Haushaltsroboter zanken.
 

AUSBLICK



State of Mind hat mich wirklich überrascht: Einen derart vielschichtigen Genremix hätte ich vom auf klassische Adventures und Taktik fokussierten Hersteller Daedalic nicht erwartet. Schön, dass die Hamburger sich an ein großes, für sie neuartiges Projekt wagen. Ich bin allerdings noch skeptisch, ob die zahlreichen Spielmechanik-Fragmente in der weitläufigen offenen Welt letztendlich ein homogenes Abenteuer ergeben. Vielleicht liegt es daran, dass mich die von gleißenden Neonlichtern durchzogene Szenerie immer wieder an Dreamfall Chapters erinnerte, welches sich trotz interessanter Ansätze verzettelt hatte. Daedalic traue ich bei der Umsetzung aber deutlich mehr Professionalität zu als Red Thread Games. Das futuristische Szenario und die mit der Technik verbundenen Fragestellungen der Geschichte gefallen mir bereits. State of Mind erscheint im ersten Quartal des kommenden Jahres für PC, PlayStation 4, Xbox One und Mac.

Einschätzung: befriedigend


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Kommentare

Mirracle schrieb am
Bin am überlegen dieses Spiel mit zu holen! Die Firma ist auch nur nen Katzensprung entfernt von der Firma wo ich arbeite!
Caparino schrieb am
Naja vielleicht die Angst das es wieder Open World allerlei wird. Nach 3 kritischen Artikeln nehmen Hackeraktivisten Kontakt zu einen auf. Nach 5 Artikeln wird man vorgeladen. Nach 7 Artikeln sollte man Ausreisen. Bei 10 Artikeln hat man gewonnen die Revolution ist am laufen.
Den kommt das Outro: Ihre Taten haben die Welt ins Chaos gestürzt aber zu einen besseren Zweck jeder Artikel bzw. Quest wird mit ein Bild kommentiert und fertig.
Wie man sagt kann man sich in der Stadt relativ frei bewegen. Die Grafik ist also wahrscheinlich nicht gewollt sondern schlicht notwendig damit man es überhaupt fertig stellen kann.
Gefahr ist ziemlich groß das es keine echtes Storyboard gibt sondern nur Meilensteine.
Balla-Balla schrieb am
Sieht doch vielversprechend aus. Verstehe die maue Einschätzung nicht.
Caparino schrieb am
Schade das man ein Blade Runner Design verworfen hat, gibs kaum besseres meiner Meinung nach. :(
nawarI schrieb am
die Adventure von Daedalic sind eh eine Klasse für sich und bei der Ankündigung zu A Long Journey Home hab ich mich gefreut, dass sie auch mal Neuland betreten, aber mit State of Mind haben die sich jetzt aber ein gewaltiges Ziel gesetzt.
Als vergleichsweise kleine Firma dürfen die sich auch ein paar Fehler erlauben, die für Ubisoft und Rockstar unverzeilich wären. Daedalic bekommt sowieso 10 bis 15 Sympatiepunkte bei mir. Ich freu mich drauf. :)
schrieb am