Diejenigen, die den Kriegsmodus anschalten, werden serverübergreifend mit allen anderen Spielern, die den Kriegsmodus aktiviert haben, auf einen übergroßen Realm transferiert, auf dem die PvP-Gefechte nach Lust und Laune durchgeführt werden können, wobei unklar ist, wie zahlenmäßige Ungleichgewichte bei Allianz- und Horde-Spielern kompensiert werden. Als weiteren Anreiz erhalten Spieler im Kriegsmodus zusätzliche Boni (erst XP-Bonus; später Weltquest-Boni) und können die gewählten PvP-Talente in der gesamten Spielwelt einsetzen, sofern PvP vor Ort erlaubt ist. Für etwas mehr Leben in den PvP-Gefechten sollen ein Kopfgeldsystem für bzw. gegen besonders effektive PvP-Spieler und aus der Luft abgeworfene Kisten mit Kriegsvorräten sorgen.
Erkundung kleiner Inseln
Sind im Laufe der Kriegsgeschichte die ersten Außenposten errichtet, darf man sich an den neuen Inselexpeditionen versuchen. Maximal drei Spieler schippern zu einer "unentdeckten", instanziierten Insel und suchen dort nach Azerit. Diese Inseln werden zufällig zusammengewürfelt, weswegen man dort unterschiedliche Landschaften, Gegner, Ereignisse, Bonusquests und Buffs findet.
Auf den Inselexpeditionen sammelt man Azerit und schlägt sich mit computergesteuerten oder echten Gegnern herum
Laut Blizzard sollen so immer wieder unterschiedliche Expeditionen erstellt werden. Bei meinen bisherigen Spritztouren gab es ordentlich Abwechslung, mit kleineren Events, dichtem Kvaldir-Nebel, verschiedenen Gegnern und überraschend aggressiven und wild durch die Gegend hüpfenden Spielern der feindlichen Fraktion. Diese Gegenspieler gibt es auf vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden, wobei die Feinde auf den ersten drei Stufen jeweils vom Computer gesteuert werden. Die KI-Spieler setzen ihre Klassen-Fähigkeiten wesentlich besser und geschickter ein, als die normalen Gegner des Spiels.
Auf dem vierten Schwierigkeitsgrad warten hingegen menschliche Spieler der anderen Fraktion. Tanks, Heiler und Schadensverursacher werden beim Matchmaking übrigens in einen Topf geworfen. Solch eine Inselexpedition dauert in etwa 15 bis 20 Minuten und wird mit Azerit belohnt, wobei ich mir die Ausflüge noch etwas kürzer bzw. knackiger gewünscht hätte. Außerdem müssen die Inselexpeditionen noch beweisen, dass es sich lohnt, sie zu absolvieren und sie nicht im Vergleich zu den Dungeon, den Weltquests und Co. den Kürzeren aufgrund mangelnder Beute ziehen.
Ereignisse, Gegner und Co. werden bei den Inselexpeditionen zufällig generiert.
Azerit muss ins Herz
Wozu braucht man eigentlich Azerit? Ähnlich wie bei der Artefaktwaffe aus Legion fließt das Azerit als neue Form der Artefaktmacht in die am Anfang der Erweiterung erhaltene Halskette "Herz von Azeroth", die dadurch stärker wird (Gegenstandslevel). Einen verbesserbaren Talentbaum mit neuen Fähigkeiten und passiven Verbesserungen sucht man beim Herz von Azeroth vergebens. Stattdessen überträgt die Halskette ihre Energie auf weitere Ausrüstungsgegenstände: Kopf, Schultern und Brust. Je nach Stufe des Herzens werden bei diesen Gegenständen sogenannte Azeritboni freigeschaltet, die in Form mehrerer Ringe visualisiert werden. Im Betatest war es oftmals so, dass der äußerste Ring, auf den man als erstes Zugriff erhält, in der Regel eine Fähigkeit der aktuellen Klasse bzw. Spezialisierung modifiziert. Von außen nach innen folgen situative Boni (Laufgeschwindigkeit, Heilung) und eine Erhöhung des Gegenstandslevels.
Das Herz von Azeroth erlaubt die Verbesserung von bestimmten Gegenständen.
Bisher sind im Spiel Gegenstände mit maximal vier Azeritboni zu finden. Die verbesserten Talente/Fähigkeiten/Eigenschaften werden nicht zufällig generiert und hängen zugleich von der Gegenstandsstufe und somit der Quelle des Items ab.
Die Azeritboni auf den Gegenständen ersetzen die bekannten Setboni, die von den Sets aus den BfA-Schlachtzügen entfernt werden. Blizzard begründete die Entscheidung damit, dass es oftmals unabdingbar war, die Set-Gegenstände aufgrund der starken Boni zu tragen und es verbunden mit den legendären Gegenständen kaum noch Möglichkeiten gab, den Charakter auf Basis der Ausrüstung individuell zu verändern oder zu verbessern. Die Setboni hätten die Ausrüstungsplätze blockiert und die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Das Herz soll dies nun ändern.
Dieser Gegenstand bietet vier Boni durch das Herz von Azeroth.
Im Betatest machte das Herz von Azeroth und die damit verbundenen Ideen einen mittelmäßigen Eindruck, denn die bisherige Auswahl der Azeritboni war mäßig interessant und bleibt in nahezu jedem Belang hinter dem Artefakt, seinem Skillbaum und seiner starken Story-Verknüpfung mit den Klassenhallen aus Legion zurück. Insgesamt wirkt das Herz wie eine abgespeckte und längst nicht so faszinierende Version eines Artefakts. Apropos abgespeckt. Der Missionstisch und Anhänger/Champions, die man wie in Smartphone-Minispielen auf Missionen schicken kann, wurden nicht gestrichen, aber stark entschlackt. So starten alle Anhänger sofort auf Stufe 120 und Rüstungssets zur Steigerung ihres Itemlevels wurden gestrichen.