Vorschau: Armored Core 6: Fires of Rubicon (Action)

von Jonas Höger



Entwickler:
Publisher: Bandai Namco
Release:
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
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From Softwares Königsdisziplin: Brachiale Bosskämpfe

Ein Königreich für einen schussdichten Regenschirm: Nachdem ich der ersten Salve Projektile ausgewichen bin, feuert der Boss bereits die nächste ab.
Ein Königreich für einen schussdichten Regenschirm: Nachdem ich der ersten Projektivsalve ausgewichen bin, feuert der Boss bereits die nächste ab.
Apropos Bosskämpfe: Insgesamt drei davon durfte ich in den rund vier Stunden Spielzeit bestreiten und mit dem Titanen-Trio hat From Software nicht nur wieder einmal glanzvoll unter Beweis gestellt, dass sie optisch einzigartige und spielerisch stimmige Endgegner kreieren können, sondern auch alles von mir abverlangen. Denn schon der Tutorial-Kampfhubschrauber hat meinen Mech mehrfach auf den Schrottplatz geschickt und die fliegende Maschine am Ende des ersten Kapitels verwandelte den Bildschirm mit seinen unzähligen Projektilen und Flammenangriffen schon nach kurzer Zeit in einen roten Hagelsturm.

Hier kommt dann auch verstärkt die Stagger-Leiste zum Tragen, die sich bei Standardgegnern ohne Schild oder schwerer Panzerung zumindest in den ersten Stunden eher vernachlässigen ließ: Nur wenn ich den Gegner dauerhaft ins Kreuzfeuer nehme, kann ich nach und nach seine Haltung brechen und einen effektiven Angriff mit dem Laserschwert ausführen, ohne mit Gegenwehr rechnen zu müssen. Hier lohnt sich das Herumexperimentieren, denn unterschiedliche Bosse haben unterschiedliche Schwachstellen und die Plasmakanone, die gegen einen Gegner äußerst mächtig ist, prallt beim nächsten vielleicht einfach ab.

Guter Rat ist teuer, gute Ausrüstung auch: Beim Händler könnt ihr Waffen und Bauteile erstehen, die spielerisch und optisch echte Unterschiede machen.
Guter Rat ist teuer, gute Ausrüstung auch: Beim Händler könnt ihr Waffen und Bauteile erstehen, die spielerisch und optisch echte Unterschiede machen.
Außerdem haben alle Waffen ihre ganz eigenen Stärken: Manche verursachen kaum Schaden, füllen dafür aber schnell die Stagger-Leiste oder umgekehrt. Ein richtig oder falsch gibt es nicht, aber ich habe schnell gemerkt, dass das sture Versteifen auf ein bestimmtes Loadout für alle Missionen nicht die effizienteste und vor allem nicht die spaßigste Art ist, Armored Core 6 zu erleben. Dass ich bereitwillig ausprobiere, was funktioniert, liegt auch an dem fairen Speicherpunktsystem. Vor jedem Boss befindet sich direkt ein Rücksetzpunkt, bei dem ich im Falle meines Scheiterns sofort wieder loslegen kann – voll geheilt und mit allen Heilgegenständen ausgestattet.

Das macht die knackigen Endgegner gleich deutlich weniger schlimm und erspart lange Laufwege zurück zum Ort des Todes. Zusätzlich habe ich nach jedem Versagen die Möglichkeit, das Setup meines Mechs anzupassen, ohne dafür die Mission verlassen und damit meinen Fortschritt verlieren zu müssen, kann also nach Herzenslust herumexperimentieren. Der Teilehändler steht mir hier allerdings nicht zur Verfügung, ich bin also an die Ausrüstung gebunden, die ich im Vorfeld erstanden habe.

Ein Paradies für Bastler

Womit wir beim letzten Punkt der Vorschau und einer der tragenden Säulen von Armored Core 6 angekommen wären: Der Individualisierung eures Mechs. Im entsprechenden Menü-Reiter könnt ihr in Missionen freigeschaltete oder im Teile-Laden gekaufte Ausrüstung anlegen, die euren eisernen Giganten natürlich nicht nur optisch verändert, sondern auch eure Bewegungs- und Gefechtsfähigkeiten beeinflusst. Für eure Kampfkraft stehen euch wie bereits erwähnt jeweils eine Waffe pro Hand sowie zwei Schulteroptionen zur Auswahl; darüber hinaus könnt ihr den Kopf, den Rumpf und die Beine sowie die Booster und den Kern anpassen.

Auch während Einsätzen im Feindgebiet ist Stilbewusstsein angesagt: In der Garage könnt ihr euren Mech in Schale werfen.
Auch während Einsätzen im Feindgebiet ist Stilbewusstsein angesagt: In der Garage könnt ihr euren Mech in Schale werfen.
Während beispielsweise der Kern oder der Rumpf vor allem eure Statuswerte beeinflussen, könnt ihr mit Raketen- und Granatenwerfen, Schutzschilden und Laserschwertern sowie Maschinengewehren und Bazookas eine Vielzahl an verschiedenen offensiven und defensiven Werkzeugen ausprobieren. Bei euren Beinen stehen euch wiederum flinke oder robuste Modelle zur Verfügung, je nachdem, ob ihr Wert auf Agilität oder Aushaltevermögen legt. Genau wie bei den Soulsborne-Spielen hat auch Armored Core 6 eine eingebaute Belastungsgrenze, die ihr bei der Wahl eurer Ausrüstung im Kopf behalten und lieber nicht überschreiten solltet.

Wer gerne Zeit damit verbringt, seinen Mech in stilvolle Rostummantelung zu hüllen oder in ein grelles Pink zu pinseln, darf sich derweil auf eine große Bandbreite an optischen Anpassungsmöglichkeiten freuen. Verschiedene Farben und Lackierungen laden zum Basteln ein, wobei ihr nahezu jedes Einzelteil individualisieren und so einen Mech ganz nach euren Vorstellungen kreieren könnt. Dazu kommen Sticker, die das Gefühl des digitalen Modellkit-Bauen vervollständigen.
 

AUSBLICK



Auch wenn ich großes Vertrauen in die Fertigkeiten von From Software habe, war ich als Soulsborne-Fan ohne Armored Core-Erfahrung vor dem Anspiel-Event skeptisch, ob mir Fires of Rubicon gefallen und wie gut ich mit den doch großen Unterschieden der beiden Reihen klar kommen würde. Nach vier Stunden im Mech-Cockpit bin ich mehr als nur positiv überrascht: Die Missionsstruktur ist nach den der offenen Welt von Elden Ring eine erfrischende Abwechslung, und auch wenn die meisten Aufträge spielerisch in die gleiche Kerbe schlagen, kam dank der rasanten Gameplay-Gefechte zu keinem Punkt Langeweile auf. Besonders die Bosskämpfe haben mir mit ihrem hohen Tempo und dem Raketenhagel den Schweiß auf die Stirn getrieben und meinen Puls in die Höhe schnellen lassen, während ich dank des gelungenen Spielgefühls schnell den Bogen raus hatte. Der Fokus, der trotz vereinzelter Nahkampfwerkzeuge klar auf den verschiedenen Schusswaffen liegt, und der Düsenantrieb, bei dem alle Himmelsrichtungen zum Manövrieren, Angreifen und Ausweichen ausgenutzt werden müssen, war für mich beim Spielen von Armored Core 6 aufgrund meiner Erfahrung mit den bisherigen From Software-Titeln zwar ein gänzlich neues Erlebnis. Doch das Erfolgsgefühl, wenn der bärbeißige Bossgegner nach wiederholtem Scheitern dann endlich zu Boden geht – das habe ich sofort wiedererkannt.

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Kommentare

mk4play schrieb am
Ich glaube, mein letztes Mech Geballere war damals auf einem 486er. UND in Zone Of The Enders hatte ich auch mal rein gespielt. Fand ich gar nicht schlecht, ist aber auf der "mach' ich später noch"-Liste (die länger als das New Yorker Telefonbuch ist).
So eine Art Vorfreude für AC 6 kann ich schon entwickeln. Mal schauen, wenn's gut gemacht ist... ist mal etwas anderes.
Ich glaube, es kommt noch vor Baldur's Gate raus, was dann wohl meine PS5 die nächsten zwei Jahre für Neuzugänge blockieren wird.
ray2077 schrieb am
Nun, trotzdem ich ein Elden Ring Fan bin, ist dieses Mech-Geballere ziemlich ... nach ich weiß nich wie ich es sagen soll, nicht das Meine. Für meinen Geschmack zu stumpfsinnig langweilig - holt mich überhaupt nicht ab.
Aber ich wünsche jedem seinen Spaß, soll für jeden was dabei sein.
Wingclip schrieb am
Das sieht schon alles richtig gut aus. Bis gerade dachte ich, das es mal so einen riesigen Controller gab der zu irgendeinem Armored Core gehört. Das war aber Steel Batallion. Trotzdem sehenswert das Teil.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das fertige Spiel.
Kant ist tot! schrieb am
Da ich seit Demon's Souls jeden FromSoft Titel gespielt habe, werde ich mir Armored Core 6 sicher auch holen, auch wenn ich mit Mechs bislang nicht wirklich was am Hut habe. Die Eindrücke dazu sind ja auch sehr positiv.
Mafuba schrieb am
Alles was ich bis jetzt von dem Spiel erfahre sagt mir zu. Vor allem: Fair verteilte Checkpoints, so dass man nicht 5 Minuten zum Boss hinsprinten muss für den nächsten Try.
schrieb am