Orchesterklänge und Chorgesang
Eine Serie wie Assassin‘s Creed braucht einen Soundtrack und eine Klangdimension, die eines Blockbusters würdig sind. Daher beließ man es nicht bei dem kleinen Ensemble, das im Rahmen von Ubisofts E3-Pressekonferenz einen ersten Vorgeschmack auf die Konzert-Tournee zum Besten gab. Stattdessen füllten ein imposantes 80-köpfiges Sinfonie-Orchester sowie ein gemischter Chor die Bühne der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf – sehr zur Freude der zahlreichen Besucher, unter die sich auch einige Cosplayer mit ihren aufwändigen Outfits gemischt hatten.
Als die Musiker mit zunächst noch leisen Tönen zu ihrem ersten Medley anstimmten, spitzten die anwesenden Assassinen und Fans nicht nur die Ohren, sondern verfolgten auch gebannt die Renderszenen auf der mittigen Leinwand, in denen man zunächst den ikonischen Adler auf seinem Flug begleitete und anschließend mit einem Querschnitt aus Momenten aller bisherigen Abenteuer in die passende Stimmung gebracht wurde.
Tücken der Technik
Die Überleitung zum nächsten Stück, bei dem man mit Auszügen aus dem Soundtrack zum ersten Assassin‘s Creed zu den Ursprüngen zurückkehren wollte, wurde zunächst von der Videotechnik ausgebremst: Die Szene, in der man Desmond bei seinem ersten Kontakt mit dem Animus sieht, brach trotz mehrmaliger Versuche immer nach wenigen Sekunden ab. Dem Publikum war es egal und amüsiert schenkte man dem kleinen Fauxpas nicht nur ein paar Lacher, sondern sogar einen Zwischenapplaus. Tatsächlich kann man es mit Humor nehmen, dass die Bugs Assassin‘s Creed sogar bis auf die Bühne verfolgen, denn es sollte an dem Abend nicht das einzige Problem mit den Videoschnipseln bleiben.
Nahezu perfekte Choreographie
Die meiste Zeit konnte man sich aber an einer nahezu perfekten Choreographie aus Bild und Musik erfreuen, die so weit ging, dass manche Szenen taktgenau auf die Live-Klänge zugeschnitten wurden. Insbesondere bei den gezeigten Attentaten der Assassinen, so z.B. bei der Ermordung des Papstes am Ende von Assassin‘s Creed 2, ergab sich durch dieses Zusammenspiel eine packende Vorstellung. Das Geheimnis dieser gelungenen sowie effektiven Synchronität aus Bild und Ton war insbesondere für Zuhörer in den vorderen Reihen schnell gelüftet, da man in leisen Passagen leider recht deutlich das Ticken des Metronoms vernehmen konnte, mit dessen Hilfe der Dirigent teilweise mit vollem Körpereinsatz die Akteure zum passenden Tempo führte.
Das volle Programm
Nach dem einleitenden Medley ging es chronologisch weiter und jeder Serienteil wurde mit Auszügen aus den jeweiligen Soundtracks bedacht. Schön: Neben den großen Hauptspielen wurden auch die etwas kleineren Ableger wie Liberation und Rogue mit eigenen Stücken bedacht. Da neben Renderszenen vermehrt Original-Ausschnitte inklusive kleiner Dialogen aus den Spielen über die Leinwand flimmerten, wurden im Zusammenspiel mit der Musik nicht nur nostalgische Gefühle geweckt, sondern man bekam angesichts der zunehmend verbesserten Darstellung von Landschaften und Figuren auch den technischen Fortschritt vor Augen geführt.
Breites Spektrum
Die Soundtracks von Assassin‘s Creed mögen nicht über viele eingängige Themen oder Motive verfügen wie etwa Final Fantasy oder The Legend of Zelda. Trotzdem bildet die Musik ein überraschend breites Spektrum ab, das von leisen Klavierklängen mit Tremolo-Streichern (AC: Odyssey) über das orientalische Flair eines AC: Origins bis hin zu pompösen Arrangements mit dem vollen Orchester und Chor reicht. Am Ende des Medleys von AC: Revelations fühlte man sich angesichts von E-Gitarre und der Einbindung einer Drumsets sogar fast schon wie auf einem Rock-Konzert!
Die klangliche Vielfalt und Abwechslung mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass im Laufe der Jahre zahlreiche Komponisten an den Soundtracks mitgewirkt haben. Zeichnete für die ersten Episoden noch das Branchen-Urgestein Jesper Kyd für die Musik verantwortlich, leisteten später auch prominente Namen wie Lorne Balfe, Brian Tyler, Austin Wintory, Sarah Schachner, Winifred Philipps, Elitsa Alexandrova, Chris Tilton, Ryan Amon und The Flight ihren Beitrag zur stilistischen Diversität.
Entsprechend wurde bei der Assassin‘s Creed Symphony alles aufgefahren, was die Soundtracks der Reihe zu bieten haben: Die Darbietungen reichten von ruhigen Passagen zum Durchatmen über flotte Streicher-Ostinati und rhythmische Percussion-Soli bis hin harmonisch experimentellen Ansätzen (AC: Syndicate) und schließlich zu wuchtigen Arrangements mit Gänsehaut-Garantie. Also genau richtig für eine Spielereihe, in der man ebenfalls vielfältig zu Werke geht – sei es das unauffällige Schleichen durch Menschenmengen, die hektische Flucht vor Verfolgern, der direkte Kampf oder das Ausschalten von Zielpersonen mit einem effektiven Attentat.
Fazit:
Trotz kleiner Problemen mit der Videotechnik war Assassin‘s Creed Symphony in Düsseldorf ein klang- und bildgewaltiger Konzertabend mit wunderbaren sowie abwechslungsreich arrangierten Soundtrack-Medleys, die besonders Fans der Reihe ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und nostalgische Gefühle geweckt haben dürften. Großes Lob gebührt dabei nicht nur der Komponisten-Riege und dem Musical Director Ivan Linn, sondern auch den Musikern und Sängern auf der Bühne, die mit ihren gefühlvollen Darbietungen die Grundvoraussetzungen für den Erfolg des gut zweistündige Programms schufen.
Wer sich jetzt ärgert, weil er ebenfalls gerne das Konzert besucht hätte, aber den Termin verpasst hat, bekommt noch weitere Chancen: Am 8. November gastiert die Assassin‘s Creed Symphony in Berlin im Tempodrom und am 30. November erklingen die Soundtracks im Hallenstadion von Zürich. Für beide Veranstaltungen sind noch Karten bei den gängigen Anbietern erhältlich. Im kommenden Jahr stehen außerdem noch Konzerte in Großbritannien auf dem Programm.
Als die Musiker mit zunächst noch leisen Tönen zu ihrem ersten Medley anstimmten, spitzten die anwesenden Assassinen und Fans nicht nur die Ohren, sondern verfolgten auch gebannt die Renderszenen auf der mittigen Leinwand, in denen man zunächst den ikonischen Adler auf seinem Flug begleitete und anschließend mit einem Querschnitt aus Momenten aller bisherigen Abenteuer in die passende Stimmung gebracht wurde.
Tücken der Technik
Die Überleitung zum nächsten Stück, bei dem man mit Auszügen aus dem Soundtrack zum ersten Assassin‘s Creed zu den Ursprüngen zurückkehren wollte, wurde zunächst von der Videotechnik ausgebremst: Die Szene, in der man Desmond bei seinem ersten Kontakt mit dem Animus sieht, brach trotz mehrmaliger Versuche immer nach wenigen Sekunden ab. Dem Publikum war es egal und amüsiert schenkte man dem kleinen Fauxpas nicht nur ein paar Lacher, sondern sogar einen Zwischenapplaus. Tatsächlich kann man es mit Humor nehmen, dass die Bugs Assassin‘s Creed sogar bis auf die Bühne verfolgen, denn es sollte an dem Abend nicht das einzige Problem mit den Videoschnipseln bleiben.
Nahezu perfekte Choreographie
Auf Ubisofts E3-Pressekonferenz gab ein kleines Streicher-Ensemble einen Vorgeschmack auf die Konzert-Reihe.
Die meiste Zeit konnte man sich aber an einer nahezu perfekten Choreographie aus Bild und Musik erfreuen, die so weit ging, dass manche Szenen taktgenau auf die Live-Klänge zugeschnitten wurden. Insbesondere bei den gezeigten Attentaten der Assassinen, so z.B. bei der Ermordung des Papstes am Ende von Assassin‘s Creed 2, ergab sich durch dieses Zusammenspiel eine packende Vorstellung.
Das Geheimnis dieser gelungenen sowie effektiven Synchronität aus Bild und Ton war insbesondere für Zuhörer in den vorderen Reihen schnell gelüftet, da man in leisen Passagen leider recht deutlich das Ticken des Metronoms vernehmen konnte, mit dessen Hilfe der Dirigent teilweise mit vollem Körpereinsatz die Akteure zum passenden Tempo führte.