Inhaltlich akkurat, technisch nicht so sehr
Bei der Xbox-One-Version von Kerbal Space Program hat sich im Vergleich zum PC an den grundsätzlichen Inhalten nichts getan: Man begleitet die experimentierfreudige wie knuddelige außerirdische Rasse dabei, wie sie ihr Weltraumprogramm vorantreibt. Man baut Raketen, experimentiert mit ersten Flügen, Planetenumrundungen und setzt schließlich alle Hebel in Bewegung, um Orbitalstationen errichten oder den Flug zu fremden Planeten unternehmen zu können. Zusammen mit der akkurat berechneten und eindrucksvoll eingesetzten Physik, die die Simulation zu einem zwar schwer erlernenden, aber sehr unterhaltsamen Vergnügen machte, kommt man auch auf der Xbox One schnell in Experimentierlaune. Da die inhaltlichen Unterschiede sich in derart engen Grenzen halten, möchte ich für die grundsätzliche Argumentation auf den
Test von Benjamin aus dem April letzten Jahres verweisen, der die vielen positiven sowie die paar negativen Aspekte ausführlich beleuchtet.
Unten rechts ist ein nur kleiner Auszug aus der vollkommen überladenen Steuerung zu sehen.
Die Einstiegshürde ist allerdings auch über ein Jahr nach der Erstveröffentlichung weiter enorm hoch: Trotz bemühter Tutorial-Missionen dauert es ein Weilchen, bis man geübt Raketen aus dutzenden Bauteilen zusammensetzt, Testflüge unternimmt und seine Weltraum-Fahrzeuge dorthin lenken kann, wo man sie haben möchte. Zusätzlich erschwert wird dies noch durch die vollkommen überfrachtete und in keiner Form optimale Steuerung am Pad. Man merkt an allen Ecken und Enden, dass Kerbal Space Program am PC konzipiert und für die Maus-Tastatur-Kombination optimiert wurde. Immer wieder muss man schauen, welche Schultertaste jetzt mit welchem Knopf lang oder kurz gehalten werden muss und welche Kombos im Zusammenspiel von Digipad und Schultertasten möglich sind. Bis hier auch nur ansatzweise Spielfluss aufkommt, ist viel Frust angesagt.
Natürlich keine Modifikationen
Beißt man sich durch die initialen Probleme mit der Pad-Belegung darf man auch solche Konstellationen genießen.
Doch irgendwann hat man den Bogen tatsächlich raus und kann die Zeit minimieren, die man in den Optionen verbringt, um die Steuerung zu besichtigen, so dass man sich schließlich ungestört auf die vor einem liegenden Aufgaben konzentrieren kann. Bei den Modi schmiegt man sich eng an die PC-Version an: Man kann entweder nach Gutdünken im Sandkasten seinen Weltraum-Gelüsten freien Lauf lassen, sich aber auch in 15 Szenarien von vorgegeben Aufgaben leiten lassen. Auch die beiden Karriere-Modi wurden integriert, wobei das, was Ben seinerzeit als „klassische“ Karriere kennengelernt hat, hier (und auch am PC) mittlerweile unter dem Begriff „Wissenschaft“ geführt wird. Der Unterschied zur „normalen“ Karriere, in der man u.a. auch auf die Finanzierung seiner Projekte oder der Forschung achten muss, besteht darin, dass hier neue Technologien nur über wissenschaftliche Studien entwickelt werden dürfen. Auf Modifikationen und Add-Ons aus der Community, die das Spiel am PC seit seiner Veröffentlichung kontinuierlich erweitert haben, wird auf der Konsole zumindest bislang verzichtet. Ob man angesichts der Modbarkeit von z.B. Fallout 4 hier vielleicht irgendwann umdenkt und auch Modifikation ermöglicht, bleibt abzuwarten.