Test: Final Fantasy: The 4 Heroes of Light (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
08.10.2010
Spielinfo Bilder Videos
Auch die Continue-Funktion nach einer Niederlage ist im Prinzip völlig witzlos. da man durch deren Nutzung meist noch weiter zurück geworfen wird als wenn man einfach den letzten Spielstand lädt. 
Ein Held, drei Statisten: Der kooperative Mehrspielermodus ist leider ziemlich witzlos.
Wer das Zeitliche segnet, wird nämlich, selbst wenn er kurz zuvor einen Speicherpunkt aktiviert hat, zurück ins nächst gelegene Dorf teleportiert und verliert obendrein einen beträchtlichen Teil seiner gesammelten Kristalle. Wer lieber einen Neuversuch vom letzten Speicherpunkt aus starten möchte, kann dies aber nicht einfach via Menü tun, sondern muss dazu erst seinen DS ausschalten, das Spiel neu starten und dann seinen Spielstand laden. Wer gerne herum experimentiert oder seinen DS mit anderen Spielern teilt, wird vermutlich auch nicht sonderlich glücklich darüber sein, dass es insgesamt nur einen Speicherplatz gibt.

Statisten im Schlepptau

Wer will, kann aber auch kooperativ in die Schlacht ziehen, was allerdings nicht nur mehrere Handhelds, sondern auch mehrere Spielmodule voraussetzt und lediglich lokal funktioniert. Die Anzahl der potentiellen Mitspieler richtet sich nach der aktuellen Partygröße im Einzelspielermodus, so dass unter Umständen nur ein oder überhaupt kein weiterer Spieler einsteigen kann. Doch selbst wenn gerade alle vier Helden zusammen sind, hält sich der Teamspaß in Grenzen, da immer nur der Host die Story vorantreiben, das Areal wechseln und Schlüsselkämpfe initiieren kann, während sich die anderen damit begnügen müssen Kampfbefehle für ihre Figur auszuwählen oder die direkte Umgebung nach Schätzen abzugrasen, die aber nach Ende der gemeinsamen Session genauso wie alle anderen Errungenschaften lediglich dem gastgebenden Spieler gutgeschrieben werden.

Der einzige Anreiz dieses Statistendaseins besteht darin, Kampfpunkte zu sammeln, die sich später auch im eigenen Spiel gegen Preise eintauschen lassen.
Das Klassensystem lädt zum Experimentieren ein, das knappe Platzangebot setzt jedoch Grenzen.
Doch keine Angst, wer keine Mitspieler zur Hand hat, erhält auch im Alleingang Kampfpunkte, nur eben in kleineren Mengen, so dass man lediglich etwas länger auf bestimmte Prämien sparen muss. Gesellige Abenteurer dürften aber so oder so vom Mehrspielermodus enttäuscht sein und sollten sich bei entsprechenden Ambitionen lieber den Crystal Chronicles -Ablegern oder anderen Alternativen zuwenden.

Zwischen Zufall und Bevormundung

Die Kämpfe selbst laufen streng rundenbasiert ab und werden bis auf wenige Ausnahmen wie Story- und Bossfights per altmodischen Zufallsgenerator initiiert. Angesichts des Retrostils fügen sich diese aber recht harmonisch in den Spielverlauf ein und auch die Häufigkeit beläuft sich in einem (noch) erträglichen Rahmen. Bei manchen Knobeleinlagen, meist simple Schalter- oder Kombinationsrätsel, werden sie sogar ganz ausgesetzt, aber leider eben nur manchmal, so dass man ihnen einen gewissen Nervfaktor nie ganz absprechen kann. Etwas unglücklich wirkt auch die Entscheidung, im Kampf keine Ziele wählen zu können. Wer angegriffen, geheilt oder bestohlen wird, entscheidet das Spiel selbst.

Das kann mitunter durchaus von Vorteil sein, wenn z. B. noch vor der Wirkung eines Heilzaubers ein anderes Gruppenmitglied stärker in Mitleidenschaft gezogen wird als das, dem man den Zauber eigentlich zukommen lassen wollte. Die meiste Zeit fühlt man sich jedoch einfach unnötig bemuttert oder völlig falsch verstanden. Wer einen bestimmten Gegner beklauen will, muss so lange sein Glück probieren bis endlich überhaupt das gewünschte Ziel angegangen wird. Auch bei Gegnern mit unterschiedlichen Schwachstellen muss man stets hoffen, dass die entsprechenden Angriffe und Zauber auf das passende Ziel gewirkt werden. Gerade wenn mehrfach hintereinander Feuerbälle auf einen Höllenhund und Frostpfeile auf einen Eisdämonen geschleudert werden, kann man über diese Automatisierung nur noch den Kopf schütteln.     

Kommentare

johndoe979851 schrieb am
Ich spiele es gerade, und jo... ist ganz nett für JRPG Fans die Nachschub brauchen. Der Test und das Fazit von Herrn Bischoff kann ich so unterschreiben. Besonders doof: maue Story & keine manuelle Zielwahl! Naja, habe trotzdem Spaß daran, aber DQ9 wird für mich so schnell wohl kein DS Rollenspiel schlagen können.
Wulgaru schrieb am
Barzano hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Was hat SE mit diesem vierten Teil? Ist der so beliebt? Ich fand den selbst im damaligen Vergleich zwischen 3 und 5 nicht gerade herausragend. Nicht schlecht, aber eben kein Überspiel. An die Ausschlachtung von VI trauen sie sich wahrscheinlich (noch) nicht heran.
Das Spiel hat NICHTS mit dem vierten Teil zu tun. Ich wollte das nur nochmal klarstellen ;)
Oh...lesen hilft. Nahm ich automatisch an bei dem Cash-Cow-Wahn den SE sonst verfolgt. Gibt ja auch schon IV-2 für die WiiWare...
dcc schrieb am
Die nehmen sich auch keine Zeit mehr für top games. Wie viele Final Fantasys haben die schon dieses Jahr rausgehauen? 10? 15?
Barzano schrieb am
Wulgaru hat geschrieben:Was hat SE mit diesem vierten Teil? Ist der so beliebt? Ich fand den selbst im damaligen Vergleich zwischen 3 und 5 nicht gerade herausragend. Nicht schlecht, aber eben kein Überspiel. An die Ausschlachtung von VI trauen sie sich wahrscheinlich (noch) nicht heran.
Das Spiel hat NICHTS mit dem vierten Teil zu tun. Ich wollte das nur nochmal klarstellen ;)
Wulgaru schrieb am
Was hat SE mit diesem vierten Teil? Ist der so beliebt? Ich fand den selbst im damaligen Vergleich zwischen 3 und 5 nicht gerade herausragend. Nicht schlecht, aber eben kein Überspiel. An die Ausschlachtung von VI trauen sie sich wahrscheinlich (noch) nicht heran.
schrieb am