Mit Ruhe zur Truhe
Stealth-Action als teambasiertes Onlinespiel ist zwar kein Novum, aber mit Sicherheit eine Rarität.
Splinter Cell sowie
Assassin's Creed haben es ein paar Ausgaben lang versucht und auch anderswo findet man natürlich Elemente daraus, zumal sich gute Verstecke in einigen Shootern durchaus bezahlt machen. Aber so richtig Stealth-Action? Mit heimlichem Anschleichen und brutalem Finisher von hinten? Mit Ablenken durch geworfene Steine und alarmierten Wachen, falls man doch gesehen wird? Das ist zumindest ungewöhnlich.
Dabei folgt Hood einem durchaus vertrauten
Prinzip: Beide vier Spieler große Teams sollen die in einer Burg, Kirche oder einem anderen Gebäude versteckte Schatztruhe finden, an eines der markierten Ziele tragen und sie dort über eine Seilwinde extrahieren. Um die Tür zur Schatzkammer aufzuschließen, benötigen sie dabei jenen Schlüssel, den der mächtige und unbesiegbare Sheriff am Gürtel trägt. Ihn müssen sie deshalb erst unbemerkt darum erleichtern, bevor sie sich der Truhe annehmen können.
Vermeidet den Wallhack!
Erschwert wird das alles durch zahlreiche Wachen, die in- und außerhalb der Gebäude patrouillieren. Sie lassen sich durch schnelle Finisher aus der Deckung heraus zwar ebenso erledigen wie durch Pfeile in den Kopf, lösen aber auch Alarm aus, wenn sie einen Spieler entdecken, um daraufhin alle Stahltore zu schließen und mit gesammelter Mannschaft hinter allen entdeckten Eindringlingen herzusprinten. Das Fiese daran: Wer so aufgeflogen ist, wird für die Dauer der Verfolgung durch alle Mauern hindurch auch fürs gegnerische Team markiert. Schon deshalb lohnt sich ein eher bedachtes Vorgehen.
Wachen-Schlange: Wenn man statt "Stealth" mal wieder nur "Action" verstanden hat...
Hinzu kommen klassische Multiplayer-Elemente wie das Erobern von Kontrollpunkten, an denen Teammitglieder nach einem Tod wieder auftauchen können, sowie Charaktere mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten. Der namensgebende Robin zählt als einziger Bogenschütze ebenso dazu wie Marianne, die sich über ihre Spezialfähigkeit gelegentlich unsichtbar macht und damit besonders effektiv anschleicht. Denn auch feindliche Spieler kann man ja mit nur einem Schlag meucheln, wenn man sich von hinten anschleicht. Heimlichtuer Nummer drei ist John, der als bulliger Nahkämpfer Fallgatter anhebt, um verschlossene Wege zu öffnen, und Robins Pfeile einfach abblockt. Gut, dass Tooke, der Vierte im Bunde, Johns Deckung aufbricht und mit seiner Spezialfähigkeit das Team heilt. Sie alle nutzen außerdem eine jeweils eigene Art Rauch-, Blend-, Gift- bzw. Schaden verursachender Granate.
Das A-Team des Mittelalters
Das sind längst nicht alle Eigenschaften der Figuren, deren Besonderheiten man zudem vertieft, indem man ihnen drei Talente verpasst. Mit denen nehmen Robin und Marianne etwa schneller Kontrollpunkte ein, brauchen beim Extrahieren der Truhe aber länger, während John und Tooke vielleicht das Bergen oder Tragen der Kiste beschleunigen. Je mehr Talente man mit steigender Spielzeit freischaltet, desto mehr kann man die Charaktere spezialisieren.
Das ist spätestens dann interessant, wenn man die Truhe extrahiert - denn in mehreren Schritten erhält das aktive Team dabei Geld, weshalb es seine Position sowohl gegen Angriffe der Wachen als auch des feindlichen Teams sichern sollte. In dieser Situation kann Mariannes Rauchgranate deshalb ungemein hilfreich sein, da sie die an der Kurbel Stehenden so verdeckt, dass ein entfernter Robin keine gezielten Kopftreffer landen kann.