Test: BattleForge (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
26.03.2009
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Wer, wann und wo?

Natürlich: Wer will, stapelt einfach Karten unterschiedlichster Couleur in sein Deck und nutzt so eine bunte Auswahl ganz verschiedener Kräfte. Oder? Weit gefehlt! Denn jede Karte kann nur dann beschworen werden, wenn man die für diese Karte benötigten Monumente erobert hat. Jedes neu gewonnene Monument wird dabei einer der vier Fraktionen zugeordnet. Wer also einen einfachen Bogenschützen des Feuers beschwören will, benötigt lediglich ein Feuer-Monument. Stärkere Truppen verlangen aber zwei, drei oder maximal vier Monumente, von denen - je nach Karte - unterschiedliche viele auch einer anderen Fraktion gehören dürfen. Clever: Monumente sind vor allem in den Aufträgen der Kampagne so selten, dass man unbedingt nur höchstens zwei Völker in einem Deck berücksichtigen sollte. Wer 
Wer solche Zerstörungen auslösen will, muss ein mächtiges Deck erstellen und clever taktieren.
für Beschwörungen aus vier Fraktionen entsprechend verschieden farbige Monumente sichern, hätte schließlich nie ausreichend Ressourcen, um mit starken Karten in den Kampf einzugreifen. Will man in BattleForge erfolgreich sein, plant man deshalb unbedingt im Voraus!

Man sollte sich also vorher überlegen, in welcher Reihenfolge man welche Monumente benötigt, wann man in Energiebrunnen investieren sollte und zu welchem Zeitpunkt welche Einheit erfolgreich attackieren kann. Eine Basis steht euch nämlich nicht zur Verfügung; ihr nehmt lediglich euer höchstens 20 Karten großes Deck mit in den Kampf - Monumente und Energiebrunnen müssen im Austausch gegen Energie erst an den vorgegebenen Positionen errichtet werden. Praktisch: Im Hauptmenü kann jede beliebige Einheit auf einer kleinen Karte beschworen und im Kampf gegen ebenso beliebige Gegner getestet werden. Das macht das Herumprobieren komfortabel und übersichtlich - sobald man den Einstieg gefunden hat. Denn das anfängliche Sortieren der 160 Startkarten ist weder effektiv noch unterhaltsam. Ich hatte nach dem sehr kurzen Tutorial jedenfalls noch lange keinen Überblick über die mehr als zehn Dutzend Karten. Vielleicht wäre es clever gewesen, wenn Phenomic die freie Deck-Erstellung erst nach einigen einführenden Missionen freigeschaltet hätte.

Nach dem Trial&Error-Einstieg entwickelt sich das Deck (man darf beliebig viele anlegen, klonen und löschen) allerdings bald zu einer motivierenden Spielwiese: Welcher Zauber unterstützt welche Einheiten am effektivsten? Auf welche Fraktion soll ich den Schwerpunkt legen? Und wann setze ich auf Klasse, wann auf Masse? Es gibt viel zu bedenken und viel zu probieren. Und je besser sich eine Einheit in mein Deck einfügt, umso mehr wächst sie mir ans Herz. Hier zählt schließlich nicht die Geschichte, hier zählt, was die Figuren auf dem Kasten haben! Und das ist auch der Punkt, an dem Skeptiker aufatmen können. Denn egal, wie viele Booster-Packs sich ein steinreicher Neuling leisten kann: Ein erfahrener Taktiker wird dem Einsteiger stets überlegen sein. Natürlich steht Experten mit großem Karten-Pool das eine oder andere Ass im Ärmel zur Verfügung. Wer aber fleißig mit seinen Karten handelt und den Marktplatz aufmerksam verfolgt, findet alles, was er braucht.

Gibst du mir, geb ich dir!

Nicht umsonst gibt es eine Freundesliste, nicht umsonst darf jeder über ein integriertes E-Mail-Netz Karten verschicken; nicht umsonst dürfen alle Spieler im internen Auktionshaus nicht nur bieten, sondern eigene Karten zur Versteigerung einstellen. Selbst feste Kaufpreise darf man vorgeben. Das Clevere daran: Das Einstellen einer Karte kostet lediglich einen kleinen Teil des nach jedem Auftrag erhaltenen Goldes - 
Mächtige Karten erhält man entweder aus zusätzlichen Booster-Packs oder durch den Handel mit eigenen Karten.
der Käufer einer Karte bezahlt aber in BattleForge-Punkten. Aktive Auktionäre müssen im Idealfall also nie Punkte kaufen, sondern scheffeln einfach mit Auktionen genug Bares für weitere Booster-Packs oder um im Auktionshaus einzukaufen. Schade nur, dass ausgerechnet der fürs Sammelkarten-Flair so wichtige Umschlagplatz in Sachen Bedienung einer Servicewüste gleicht: Ich kann zwar nach dem Grad der Seltenheit, der Fraktion und der Anzahl der benötigten Monumente suchen - bekomme aber stets höchstens zehn unübersichtliche Seiten, auf denen alle Ergebnisse entweder Platz haben oder eben nicht. Ich darf die Ergebnisse außerdem nicht nach Gesichtspunkten wie dem Ablaufen der Auktion, dem Kaufpreis, dem Auktionspreis oder wenigstens dem Namen der Suchergebnisse sortieren. Daran müssen die Entwickler unbedingt noch feilen!

Zumal auch die Kommunikation mit anderen Spielern nur eingeschränkt funktioniert: Man darf keine weiteren Chatfenster öffnen, geschweige denn die vorhandenen selbst anordnen und an eine integrierte Voice Chat-Lösung ist schon gar nicht zu denken - in einem ausschließlich online funktionierendem Spiel wirkt das inzwischen anachronistisch. Richtig gelesen: Schon beim Starten des Spiels müsst ihr online sein. Selbst die Solo-Aufträge sind im Grunde Mehrspieler-Partien, in denen ihr eben der einzige Teilnehmer seid. Das ist prinzipiell in Ordnung: Wer BattleForge kauft, erhält eben ein Onlinespiel, in der virtuelle Sammelkarten Geld kosten. Etwas mehr Geld, übrigens, als beim Vorbild Magic: The Gathering (siehe Übersicht im grauen Kasten).   

Kommentare

Matti_1976 schrieb am
Das Spiel ist hier bei 4Players übrigens in der falschen Sub-Kategorie eingeordnet. Ist ja kein Rundenbasiertes Strategiespiel sondern ein Echtzeit-Strategiespiel...
artemion84 schrieb am
ich kann das geheule hier nich mehr mitansehen!
buhuuu die wollen geld für leistung...!!!
darf nicht wahr sein oder? und der frisör um die ecke schneidet euch auch nich gratis die haare, nachdem euch der bäcker seine brötchen für lau mitgegeben hat? oooh...wer kein geld hat, soll sich welche verdienen gehn.
und wie schon erwähnt wird keiner zum kauf gezwungen und kann sich das ganze spiel mal anschauen in vollem umfang...wer dann halt booster oder spezielle karten kaufen möchte, muss dann halt doch tatsächlich was investieren.
und da ich battleforge weit über 80% gegeben hätte, weils echt jede menge spass macht, kann man dafür auch gut und gerne mal den ein oder anderen euro reinballern.
von irgendwas muss die weiterentwicklung bezahlt werden!
N-Dee schrieb am
Ich versuch grade verzweifelt einen Account für Battleforge anzulegen, aber immer wird mir gesagt "Falscher Text in Captcha eingegeben, bitte den exakten Text im Bild eingeben. "
Keine Ahnung, was ich da für nen Fehler mache? Vielleicht hat die seite auch'n Bug, Aber wenn man den Mist ein dutzend mal probiert frustet das echt. Scheiß auf dieses dumme Drecksspiel, wenn man nicht mal nen Account dafür anlegen kann...
Natanji schrieb am
Also inzwischen kriegt man das Spiel bei amazon.de als UK-Import für gerade mal 10 Euro! Was einem da alles an Content für Geboten wird, kann sich absolut sehen lassen. Das Spiel ist auch nicht unbalanciert - sicherlich gibt es ein paar mächtige Karten, an die man aber von Anfang an sofort rankommen kann, wenn man entsprechend Geld investiert - oder aber, man wählt den spaßigeren Weg und tauscht und kämpft sich nach oben.
Ich bin jedenfalls überrascht davon, wie wenige Balancing-Probleme das Spiel hat. Ich finde es absolut gelungen, besonders die ganzen PvE-Maps machen mir wirklich sehr viel Spaß. Wann hat es das letzte Mal ein gutes Coop-RTS gegeben?
Battleforge ist absolut das allerbeste Coop-RTS auf dem Markt!
Indietronica -.- ! schrieb am
lol 4P hat mal wieder null Ahnung was die Bewertung angeht XD
Ausserdem kann man Bosster sehrwohl ohne Geld erwerben das dauert halt immens lange aber ist möglich was die balance im game angeht kommt es nicht un bedingt auf die karten an sondern was man mit ihnen macht selbst wenn der gegner bessere hat sind die chance denoch gleich.
Ich bin Überzwugter Free4Play spieler und hab bisher nur 5 mal im pvp verloren und 32 mal gewonnen so viel dazu
schrieb am