Test: CounterStrike: Condition Zero (Shooter)

von Paul Kautz



Entwickler:
Release:
23.03.2004
Spielinfo Bilder  
Was so einfach klingt, hat dank der gelegentlich dösigen KI seine Haken: Wie gesagt kämpft ihr so lange, bis alle Aufgaben erfüllt sind. Bei Geiselbefreiungen kann das schon mal zum 
Das Entschärfen von Bomben gehört nicht zu den Stärken eurer KI-Kameraden.
Geduldsspiel ausarten, denn erstens zählen von der KI befreite Opfer nicht, und zweitens kommt ihr oft nicht bis ins Ziel, da eure Kameraden bis dahin schon alle Gegner getötet haben, was die Runde automatisch beendet. Zwar könnt ihr ihnen z.B. befehlen sich zurückzuziehen, aber abhängig vom Loyalitätswert hören eure vermummten Gefährten entweder auf euch oder sie pfeifen darauf.

Noch ärgerlicher wird es, wenn ihr in einer Bomben-Entschärfungsmission bereits draufgegangen seid, und hilflos zusehen müsst, wie eure Leute den Sprengsatz umkreisen wie die Geier, aber sich keiner traut, das piepsende Päckchen zu entschärfen – eine im Grunde gewonnene Runde verwandelt sich so nach kurzer Zeit in einen schwelenden Trümmerhaufen. Zwar passiert das nicht oft, aber oft genug. Eure Gefährten melden sich übrigens gelegentlich zu Wort, um euch wissen zu lassen, wo sie gerade stecken, wo sie Gegner sehen usw.

Künstlicher Spielspaß

Kommen wir zum eigentlichen Einzelspielerausflug, den »Gelöschten Szenen«. Hier habt ihr 18 nicht zusammenhängende Missionen zu erledigen, die euch rund um die Erde schicken. Das gestaltet sich ähnlich wie in Black Hawk Down : Ihr habt euer vorgefertigtes Waffenkontingent, trabt durch die Levels und erledigt allerlei Missionsziele: Kameraden befreien, Geiseln lokalisieren, Atombombe finden. Dazu gesellen sich in schöner Regelmäßigkeit Schleich-Aufträge, in denen ihr mit Fiberglas-Optik und Schneidbrenner bewaffnet unerkannt durch gegnerische Reihen gelangen müsst. Klingt alles toll? Ist es nicht. Es ist langweilig, eintönig und derart lieblos aneinandergeklatscht, dass man Fanmod-Fingerübungen vermutet. Pro Level gibt es meist nur zwei bis drei unterschiedliche Gegner, die dumm wie Holz, mies animiert und hässlich sind. Aber das ist lange nicht so schlimm wie die deutsche Sprachausgabe der amerikanischen Einheiten: Offensichtlich war das Ziel, den Kaugummi-Slang möglichst gut rüberzubringen, das Ergebnis klingt allerdings nach einem Peter Maffay auf Drogen: »Wör sünd göländät!« oder »Ick macke, was sü soagän!« sind nur zwei Beispiele der beinahe unerträglichen Ohrenqualen in den ersten Missionen. Später fängt sich das Programm
Technik, die entgeistert - immerhin läuft Condition Zero auch auf Schmalspurrechnern.
etwas (wenn man beispielsweise brauchbares Russisch hört), aber die Narben bleiben lange erhalten. Übrigens: Um der alten Half-Life-Tradition zu folgen, lösen sich getötete Gegner schon nach kurzer Zeit in Wohlgefallen auf.

Größenwahn?

Die Technik von CZ basiert auf einer weiterentwickelten Half-Life-Engine, wobei die Packung minimal großspurig von »großartiger Grafik« schwadroniert. Betrachtet man die grob gehauenen Figuren, die schwachen Animationen, verwaschenen Texturen und mit der Axt designten Bauten, könnte man sachte Übertreibung vermuten. Nette Wettereffekte wie Regen oder Bodennebel und einige gut gescriptete Szenen können beileibe nicht darüber hinwegtäuschen, dass Condition Zero auch technisch einige Jahre zu spät kommt. Der Packung liegt neben den beiden falsch beschrifteten Spiel-CDs auch eine Disc mit den bekannten Half-Life 2-Videos in guter Qualität bei.

  

Kommentare

Y.T. schrieb am
Das glaube ich nicht.
Ich denke ein gänzlich neuer Teil mit neuer Engine und up to date Grafik würde sich deutlich besser verkaufen.
johndoe-freename-82519 schrieb am
Ich hab mir CZ gekauft um mit der Nummer im internet zu spielen und bin sehr zu frieden, die bots in den mission sin übel geil gemacht und alles kommt ziemlich real rüber weil jeder seine eigene Stimme hat und nich so viel Sch---- labern. Alle Waffen haben neue skins aber leider gibts keine neuen.
schrieb am