Test: Der Bahngigant - A Train 9 (Simulation)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: UIG Entertainment
Release:
15.03.2012
Spielinfo Bilder  
Nur Schmalspurbahn

Die verschiedenen Züge sind verheißungsvoll, aber im Betrieb bricht schnell Chaos aus.
Die verschiedenen Züge sind verheißungsvoll, aber im Betrieb bricht schnell Chaos aus.
Das Eisenbahnmanagement sollte bei Bahngigant eigentlich den Hauptteil ausmachen, allerdings fehlt es auch hier schlicht an Möglichkeiten. Zwar kann man neue Strecken bauen, Züge kaufen und den Fahrplan überwachen, aber das war’s dann schon. Einzige sinnvolle Verkopplung ist die, dass man für einen Schnellexpress erst die entsprechende Strecke braucht. Wer eine Magnetschwebebahn kaufen möchte, muss erst eine errichten. Und das ist ja bekanntlich mit einigen Problemen verbunden, was das Handling angeht. So kann man keine Schienenkreuzungen bauen, da das nicht wie bei anderen Transportsims intuitiv funktioniert. Man erinnere sich ans letzte Railroad Tycoon, wo man selbst ganze Gebirge bequem queren konnte.

Es gibt 37 Züge, die vom Pendlerzug über einen Schellzug bis zum Hightechgerät aus Japan reichen. Auf Dauer ist das nicht sonderlich viel und die Guten muss man sich erst noch freispielen, aber das ist noch nicht mal das Problem. Das liegt schon wieder im Detail, etwa wenn man neue Züge einführen will. Man muss nämlich den alten Zug erst umständlich verkaufen, neue anschaffen und kann nicht einfach ein Update machen. Zudem gibt es einen Stau, etwa wenn man einen Zug aufs Gleis setzt. Wann ein Zug abfährt, ist ohnehin kaum zu durchschauen. Es gibt zwar eine Liste der Züge, aber ein gescheiter Fahrplan wie bei Cities in Motion, der für Ordnung sorgt, fehlt.  Man weiß nie, wann welcher Zug wo ist.

Sanierung allenfalls light

Es fährt ein Zug nach nirgendwo. Die Sanierung der Staaten im Spiel landet ebenfalls an diesem Ort.
Es fährt ein Zug nach nirgendwo. Die Sanierung der Staaten im Spiel landet ebenfalls an diesem Ort.
Auch ökonomisch hat Bahngigant wenig zu bieten. So kann man zwar bei einer Mission das marode Griechenland verwalten, um es zu sanieren. Aber die Simulation ist viel zu oberflächlich, da von einer dynamischen Wirtschaft wenig zu merken ist. Es gibt zwar eine Anzeige für Konjunktur, aber man schaut kaum drauf, weil sie nicht wichtig ist. Stattdessen klickt man sich durch eine unschöne Gebäudeliste, um unrentable zu verkaufen. Obwohl es durchaus Kunstdenkmäler gibt, ist noch nicht mal die Akropolis zu finden. Stattdessen muss man fiese Platzhalter wie europäische Burgen oder Fehler wie das Kolosseum lesen, das nun wirklich nicht in Hellas liegt. Und statt griechischer Züge gibt es nur die üblichen 08/15-Loks.

Außer dem Verkauf von Grundstücken und Zügen scheint den Machern wenig zur Staatssanierung einzufallen. Man kann weder Löhne kürzen noch die Steuern senken und auch nicht gezielt investieren. Auch die berühmt berüchtigten Staatsanleihen hat man sich gespart, so dass man so auch kein Geld einnehmen kann. Stattdessen existiert ein dürftiger Aktienmarkt, auf dem man ein paar ominöse Aktien handeln kann. Hierzu gehören die Papiere der Bahngesellschaft, allerdings der aus Japan, denn heimische Aktien fehlen. Das zeigt aber wieder, dass es ein simples, wenig authentisches Transportspiel bleibt und keines mit einer übergreifenden Wirtschaft. Das Zwei in eins-Argument sticht bei Bahngigant also nicht, da es gerade mal einen Bereich müde abdeckt.

Kommentare

Ivan1914 schrieb am
Meine Güte, das war glaube ich mit Abstand der miserabelste Test den 4P (in dem Fall Bodo) je abgeliefert hat.
Hätte dieser Ex-Mitarbeiter auch nur ansatzweise Zeit und Interesse für dieses Spiel mitgebracht wäre ihm diese Peinlichkeit vielleicht erspart geblieben.
Mir jedoch wichtiger: Ich hätte dieses fast gute Spiel nicht erst nach 2 1/2 Jahren auf dem Schirm gehabt.
Auch wenn ich der Spieleseite meines Vertrauens eigentlich sauer bin für diesen absolut unnötigen Verriss bin ich in sofern dankbar, dass die nun einsetzenden Leere nach Train Fever und Wasteland 2 nicht zu lang war.
Klare Kaufempfehlung für alle die Wirtschaftssimulationen mögen und sich zumindest rudimentär auf alternative (traue mich nicht komplex zu sagen, angeblich turnt Bodo hier ja noch ab und zu im Forum rum) Darstellung von Sim-Wirtschaftskreisläufen einstellen können.
Armin schrieb am
Bahnane hat geschrieben:ne Verwarnung... hmmm das ging ja schnell.
Aber ihr habt schon recht... ein bisschen beleidigt war ich schon, ob der unsäglichen Art und Weise, mit der offensichtlich unmotivierte Tester hier ein Spiel runterputzen, welches durchaus einen tiefergehenden Bericht verdient hätte.
Mach Dir nix draus, Kritik wird hier nicht gerne gesehen, die Forenregeln werden sowieso nach Lust und Laune ausgelegt. Andererseits wurde der Tester tatsaechlich schon vor Monaten von dieser Seite "disqualifiziert".
Bahnane schrieb am
ne Verwarnung... hmmm das ging ja schnell.
Aber ihr habt schon recht... ein bisschen beleidigt war ich schon, ob der unsäglichen Art und Weise, mit der offensichtlich unmotivierte Tester hier ein Spiel runterputzen, welches durchaus einen tiefergehenden Bericht verdient hätte.
*edit*
Besser?
...
Hier nur mal ein paar Beispiele meiner Maps, was mit A-Train alles möglich ist:
Soviel zum Thema, dass Gleiskreuzungen nicht möglich sind....
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Besonders hervorzuheben ist der leistungsstarke Landschafts-Editor in Kombination mit einem schönen Tag-/Nacht-Rhythmus
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Auch die Gebäude- bzw. Stadtansichten finde ich nicht so verkehrt:
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Auch ne größere Hafengegend oder ne Kanalstadt ist machbar:
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Besonders schön: Man kann ganze Regionen entwerfen mit komplexen Schienennetzwerken...
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Man kann sich auch in den Zug setzen und im Führerstand mitfahren, die Japaner haben einige schöne Videos gemacht:
http://www.youtube.com/watch?v=Cy6e0zD4PEc
oder
http://www.youtube.com/watch?v=V2LkByYn ... 1D33A3F6DA
Ich kann das Spiel wirklich nur empfehlen;)
Bahnane schrieb am
Dieser Test ist wirklich lächerlich. Es gibt definitiv kein besseres Game in diesem Genre auf dem Markt. Es ist in der Bedienung einfach und erklärt sich ja wohl mehr als von selbst.
"Hier gibt?s weder ein Tutorial noch wird man in einer Mission selbst an die Hand genommen."
Was brauchst du denn für ein Tutorial? Ich frage mich ernsthaft, wo der Spielstart einem Probleme bereiten soll? Bau ein "Gleis" und ein paar "Bahnhöfe" und schau halt was passiert, wenn du "Züge" drauf setzt. Wenn du ganz crass bist, setzt du noch ein paar "Gebäude" und beobachest eventuell sogar noch die "Bilanzen". All das findet man problemlos über die obere Menüzeile in dicken, fetten Buttons, die sofort ins Auge stechen und jedwedes Tutorial überflüssig machen.
"Stattdessen muss man mit einer reichlich umständlichen 360-Grad-Anzeige umher stolpern,..."
Blödsinn. Es geht super alles über die Maus, wie von Fias beschrieben. Das ist auch eigentlich komfortabler als die Variante über den Bildschirmrand (die beim Setzen von Gleisen & Straßen trotzdem zur Anwendung kommt), da man auch am Rand operieren kann, ohne da aufpassen zu müssen, dass man nicht "abrutscht".
"Bei Spielen wie Sim City wird viel mehr geboten,..."
Nicht dein Ernst oder? Das Spiel heißt Bahngigant und richtet sich folgerichtig in erster Linie an Bahnfans, denen dabei eine Menge geboten wird. Habe selbst lange SimCity gespielt (nur das letzte nicht mehr... andere Geschichte) und kam mir bei A-Train anchließend vor wie im Paradies.
"..., da man nicht viel managen kann."
Auch ne interessane Ansicht. Eine größere Fülle an Einstellmöglichkeiten für das Zugmanagement gibt es wohl nur bei virtuellen Modelleisenbahnen wie EEP oder ProTrain, da kann ich Fias ebenfalls nur beipflichten. Die Wirtschafts- und Städtebausimulation ist hier lediglich die Existenzgrundlage für deine Züge, sonst bräuchte man ja keine, von daher ist es löblich, dass man sie überhaupt beeinflussen kann. Bei Simcity ist es eben eher andersrum.
"...aber es ist fast...
Fori schrieb am
USERNAME_2466924 hat geschrieben: Oder die völlig durchgeknallten, fliegen in World of Warcraft auf dem Rücken eines Geiers durch die Gegend...
Und jemand, der behauptet aus psychischen Problemen nicht länger als 3h am Tag arbeiten zu können bezeichnet andere als "völlig durchgeknallt". Ah ja. Interessant.
schrieb am