Bizarre Zukunftsmusik
Tides of Numenera basiert auf der namensgebenden
Pen-&-Paper-Vorlage von Monte Cook, der auch schon leitender Entwickler des AD&D-Szenarios Planescape gewesen war, aus dem später
Planescape Torment (zum
Rückblick) hervorging. Es entführt den Spieler eine Milliarde Jahre in die Zukunft, wo es einem Mann mithilfe uralter Technologien vergangener Kulturen gelang, den Tod zu überwinden und mit den so genannten Numenera sein Bewusstsein in immer neue Körper zu transferieren.
Bereits Monte Cooks Pen-&-Paper-Vorlage Numenera wurde per Kickstarter finanziert.
Dadurch häufte er Unmengen an Wissen an und wurde als der Wandelnde Gott bekannt. Zugleich wurde aber auch eine als Hüter des Gleichgewichts fungierende Bestie namens Kummer geweckt, die unerbittlich Jagd auf ihn und seine abgeworfenen Körper, die Verstoßenen, machte.
Man selbst schlüpft in den zuletzt entsorgten Körper des Wandelnden Gottes, nachdem er von ihm zurück auf die Erde geschleudert wurde - verfolgt, gezeichnet, verwirrt, aber am Leben. Die Grundzüge des eigenen Charakters werden kurz zuvor ganz klassisch über das Beantworten von Fragen bestimmt, deren Ergebnisse sich bei Bedarf aber auch im Nachhinein noch revidieren lassen. Generell kann man entweder als eine Art Hightech-Magier (Nano), Elite-Krieger (Glaive) oder Allrounder (Jack) ins Abenteuer starten. Auch anfängliche Talente, Fertigkeiten und Charakterwerte lassen sich wählen, bevor man nach dem Sturz langsam wieder zu sich kommt. Noch immer geprägt vom Geist, der sich den Körper vorübergehend geborgt hatte.
Die Qual der Wahl
Die ersten, die sich am Aufschlagort einfinden, sind die beiden Nanos Aligern und Callistege, ehemals ein Paar, doch mittlerweile hoffnungslos zerstritten. Daher muss man sich früh entscheiden, wer von beiden einen ins nahegelegene Städtchen Sagusklippen begleiten soll. Allein zu bleiben, ist natürlich auch eine Option. Wer will, kann sogar schon vor Erreichen der Stadttore für Ärger sorgen und einen Streit mit einem anderen Erkundungstrupp, der den Einschlag untersuchen sollte, vom Zaun brechen.
Konfrontationen lassen sich meist auf verschiedene Arten lösen - neben Gewalt sind auch Täuschungs-, Überredungs- oder Einschüchterungsversuche möglich.
Allerdings sollte man dabei auch immer die möglichen Konsequenzen in Betracht ziehen, da das eigene Auftreten und Handeln mitunter weitreichende Folgen haben kann. Neben Drohungen und offener Gewalt, kann man sein Gegenüber fast immer auch versuchen zu überlisten, zu überzeugen oder zu überreden.
Die Erfolgswahrscheinlichkeiten hängen sowohl von passenden Dialogoptionen als auch den jeweiligen Talenten, Fähigkeiten und Energiereserven des eingesetzten Charakters ab. Neben individuell verbesserbaren Charaktermerkmalen wie Täuschungs- oder Überzeugungskraft, verfügt jedes Gruppenmitglied über Punktepools für Kraft, Schnelligkeit und Intelligenz, die sich nicht nur im Kampf, sondern auch in Gesprächen verwenden lassen, um Erfolgsaussichten zu steigern. Diese Reserven sollte man sich jedoch gut einteilen, da sie sich nur mit speziellen Hilfsmitteln oder im Schlaf wieder auffüllen lassen. Beides kostet in der Regel Geld, Letzteres zudem Zeit. Zeit, in der Dinge passieren können, die mitunter drastische Auswirkungen auf den Verlauf bestimmter Aufgaben haben, wie man schon sehr früh während beiläufiger Ermittlungen zu einem augenscheinlichen Ritualmord erfahren kann.