Explore, Expand, Restart
Die Kolonieübersicht - eine der wenigen nützlichen Statistiken des Wirtschaftssystems.
Wurde die Hürde des Frachtersystems genommen, beginnt der Ausflug in die Untiefen des Wirtschaftssystems. Dieses hat mich als oft an die Grenze meiner Geduld getrieben, was aber nichts mit seiner Komplexität zu tun hat. Es gibt nur fünf wichtige Ressourcen: Nahrung, Werkstoffe, Kolonisten, Geld und Wissenschaft. Drei davon müssen mit Frachtern transportiert werden um effiziente Produktionszentren zu ermöglichen. Jede Kolonie hat die Möglichkeit Nahrung und Werkstoffe zu importieren, zu lagern oder via Export in den Wirtschaftskreislauf zu überführen. Je mehr Einwohner eine Kolonie hat, desto mehr kann produziert werden. Dazu kommen Effekte der vor Ort errichteten Gebäude wie Minen, Farmen oder Forschungsanlagen, sowie die Abzüge durch die globale Besteuerung. So weit so einfach, wäre da nicht das Problem des völligen Informationsblackouts.
Es gibt zwar pro Kolonie drei Schieberegler mittels derer ich einstellen kann wie viel Arbeitskraft in welchen Produktionsbereich fallen soll, es fehlt aber an globalen Statistiken, Weltmarktpreisen, übersichtlichen Einnahmen/Ausgaben-Seiten und Darstellung der genauen Effekte der globalen Besteuerung. Es gibt genau ein schnödes und aufgrund der Gestaltung unlesbares Fenster, in dem mir Wirtschaftsdaten ausgeben werden. Das ist zu wenig! Zudem ist die Automatisierung der Kolonien eine Katastrophe: die KI, der ich zuweisen kann ob eine Kolonie auf die Produktion von industriellen Gütern, Nahrung oder wissenschaftlichem Fortschritt ausgerichtet sein soll, führt oft widersprüchliche Bauten durch. Agrarwelten mit voll ausgebauten Minen sind nicht nur nutzlos, sie kosten bares Geld. Somit kann ich mich nicht auf meine CPU-Gouverneure verlassen, sondern muss den Aufbau jeder Kolonie zunächst selbst in die Hand nehmen. Spätestens wenn man fünf Sonnensysteme besiedelt hat gerät man schnell durcheinander. Und wenn man dann durch eine falsche Entscheidung oder unfähige KI-Verwalter leere Kassen hat und die Kolonien rebellieren, ruft der Neustart. Trial-and-Error pur!
Diplomatische Irrungen und Wirrungen
Das Kulrathi-Shogunat (verwandt mit den Bulrathi aus Master of Orion?) ist eine der acht spielbaren Rassen.
Auch das diplomatische System ist an vielen Stellen lückenhaft und inkonsistent. Es gibt zwar die nette Möglichkeit mit den durchaus interessanten Alienrassen, deren Form von mechanischen und emotionslosen Robotern über ständig wütend wirkende Weltraum-Wölfe bis zu freundlichen Baumwesen reicht, auch über Belanglosigkeiten zu sprechen. Im Grunde bietet der diplomatische Kontakt aber nur die grundlegensten Möglichkeiten wie Handel, Bündnis, Technologieaustausch, Kolonieübergabe oder gemeinsamer Kriegseintritt. Es fehlt an Kniffen wie der Beeinflussung durch Botschafter, das Übersenden von Flotten, kulturellem Austausch oder Propaganda. Zudem wird die Handelsbilanz nicht vernünftig ausgewiesen und der Handel mit Nachbarkulturen überhaupt nicht visualisiert.
Die CPU-Rivalen haben auch mehr Möglichkeiten als ich: So werde ich zum Beispiel regelmäßig von den Vulfar gewarnt mir verschiedene Systeme in der Nähe ihrer Grenzen nicht anzueignen, da sie diese für sich beanspruchen würden. Ich selbst kann aber nicht mit diplomatischen Mitteln verhindern, dass Planeten in Sternensystemen, die sich bereits in meinem Einflussbereich befinden, von ihnen besiedelt werden. Das ist ärgerlich, denn Krieg mit seinen Nachbarn sollte man nur anfangen, wenn man sich wirklich sicher ist, die stärkere Flotte zu besitzen.