Schweißtreibende Bosskämpfe
Unabhängig davon, wie die Würfel für euch fallen, erwarten euch auf dem Weg mehrere Bosskämpfe, die schlussendlich zu einem
Weltenboss führen. Also ganz ähnlich wie in Remnant: From the Ashes, nur dass die Entwickler sehr stark auf die Kritik und das Feedback gehört haben. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Kontrahenten vor allem dadurch stark waren, dass sie einfach Unmengen von Gefolgsleuten hatten und dadurch vor allem Solo-Runs unerträglich frustrierend waren. Für Remnant 2 haben die Macher stark an den Bosskämpfen geschraubt, die nun mit zu den
Highlights der Shooter-Erfahrung gehören.
Viel verraten möchte ich zu ihnen an dieser Stelle nicht, da ihr euch selbst von ihnen überraschen lassen sollt. Aber um
Eines der frühen Highlights von Remnant 2: Ein Bosskampf gegen ein Labyrinth.
euch ein, zwei Beispiele zu nennen: In einer düsteren, heruntergekommenen Klinik bekam ich unfeine Gesellschaft von einem Geist, der durch Wände huscht, um mich dann von hinten oder von der Seite mit Eiltempo anzuspringen. Meine Leertaste zum Ausweichen wurde hier zu Genüge unter Beweis gestellt. An anderer Stelle musste ich den Kampf gegen zwei Bosse gleichzeitig aufnehmen, wovon mich einer regelmäßig defragmentierte und in eine zufällige Richtung teleportierte – Stress pur!
Zu meinem Favoriten gehörte aber das Labyrinth, in der es fast ausschließlich um mechanische Fertigkeiten ging. Ich musste
riesigen Würfeln ausweichen oder ihre etwas aufgebrochene Hülle auf mich fallen lassen, während ich ebenjenes Labyrinth durchschritt, um Schwachstellen auszuschalten, damit die Würfel zerbrechen und mich nicht mehr zerquetschen, als wäre ich ein Pfannkuchen. Um diesen Kampf zu bewerkstelligen ging es dann ausnahmsweise nicht darum, die stärkste Waffen zu haben, sondern die Würfel genau zu beobachten und ihren Weg nachzuahmen, um schlussendlich sicher von A nach B zu gelangen.
Das Artdesign kann sich auf jeden Fall sehen lassen: Manche Bossgegner sind besonders hässliche Fratzen.
Ebenfalls beeindruckend: Der Endkampf des Spiels. Keine Sorge, ich werde an dieser Stelle zu diesem nichts verraten, aber es sei gesagt, dass er auch dem einen oder anderen Souls-Veteran eine Herausforderung bieten wird. Und während der Schwierigkeitsgrad bis dahin durchaus machbar war,
zieht die finale Begegnung noch einmal kräftig an und dürfte erst einmal wie eine unüberwindbare Hürde wirken. Wenn man dann aber den finalen Schuss setzt, ist die anschließende Freude über den hart erkämpften Sieg, ob nun im Solo oder mit bis zu zwei Freunden im Koop-Modus, garantiert groß.
Schicke Grafik, schwächelnde Performance
Wovon die Bosskämpfe und auch die einzelnen Biome profitieren:
Die optische Inszenierung. Remnant 2 ist zwar kein grafisches Highlight wie ein Horizon: Forbidden West oder
Final Fantasy 16, aber sieht dank Unreal Engine 5 dennoch die meiste Zeit schick aus. Zwar sind manche Texturen nicht knackscharf und auch manche Effekte wirken weniger knallig als sie sein könnten, aber vor allem die Welt Yasha kann mit ihrer Fantasy-Lichtstimmung und dem extremen Einsatz von Flora und Fauna stellenweise für einen offenen Mund sorgen.
Was dabei auf der Strecke bleibt? Natürlich: Die Performance. Für das Gebotene verlangt Remnant 2 schon
Die Atmosphäre ist trotz der vielen unterschiedlichen Welten fast immer gelungen, wie etwa in dieser heruntergekommenen Klinik.
ordentlich
viel Hardware-Power, aber selbst mit halbwegs aktueller Grafikkarte und modernen Prozessor ist man vor unerklärlichen Rucklern und Nachlade-Stottern nicht gefeit. Das kann in einem engen Bosskampf definitiv zu frustrierenden Momenten führen, etwa wenn man es wegen eines Rucklers nicht mehr rechzeitig schafft, auszuweichen und die volle Breitseite des Feindes zu Spüren bekommt. Hier müssen die Entwickler auf jeden Fall noch nachbessern und sich nicht darauf verlassen, dass Features wie DLSS, XeSS oder FSR für ein ruckelfreies Erlebnis sorgen. Das ist nämlich nicht der Fall.
Da Remnant 2 kein Open-World-Spiel ist, wird man übrigens recht oft den Ladebildschirm sehen, wenn man zwischen Gebieten oder ganzen Welten reist. Zum Glück fallen die Ladezeiten recht kurz aus, solange das Spiel auf einer modernen SSD installiert ist.