Test: Evil Days of Luckless John (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Playlogic, Akella
Release:
26.07.2007
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ab 0,64€
Spielinfo Bilder  
Humor ohne Witz

Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht, denn leider zündet nicht jede Dynamitstange, die die Mafia in euer Zwerchfell legen will. Humor ist ja auch Geschmackssache, weshalb im Spiel auch nur die Dinge witzig sind, die in Richtung Slapstick zielen. Da prallt der schon sicher geglaubte Held in letzter Sekunde doch noch vom Schild zurück und wird erneut eingekastelt. Das ist witzig, anderes wieder weniger, was etwa als Wortwitz daher kommt. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Geschichte einfach nicht besonders spannend ist. Immerhin vermag das Handbuch in Form einer Zeitung zum Schmunzeln anzuregen. 

Natürlich wurde das Adventure in erster Linie für den russischen Markt produziert, wo es von Akella vertrieben wird. Vieles bleibt für uns daher rätselhaft: Wieso sonst tragen die Mafiatypen nur Knarren, die äußerlich an eine Kalaschnikow erinnern? Soll das eine Anspielung auf heutige Verhältnisse sein oder wissen die Macher nicht, wie die typische MP der Amigangster
Jetzt geht's ans Türmen, das eigentlich nur aufgrund der miesen Steuerung ein Nervenkitzel ist. 
der 30er aussieht? Zudem klingt die oft unverständliche Sprachausgabe schon irgendwie so, als wenn Russen Englisch parlieren und gelegentlich rutscht sogar ein Wort Russisch raus. Immerhin gibt es deutsche Untertitel, die für Erhellung sorgen.

Veraltete Kulisse

Die 3D-Grafik ist brauchbar, auch wenn sie schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Eine Schönheit ist sie nicht, da es oft an Details fehlt, aber immerhin wurde auch die Rätselumgebung dreidimensional gestaltet. Zudem gibt es Grafikfehler, wenn eure Figur mal wieder wo drin steht, wo sie nicht hinein gehört. Übers Design lässt sich bekanntlich streiten, aber die Figuren sehen mit ihren winzigen Körpern, ellenlangen Schnuten und Glatzenschädeln schon etwas geschmacklos aus. Vielleicht soll das den handfesteren Geschmack in Russland treffen. Natürlich ist immer ein schmaler Grat zwischen Veräppelung und schlechtem Geschmack, aber hier ist oft Letzteres der Fall. Es gibt viele Videos, so dass schon ein bisschen ein filmischer Eindruck entsteht.
      
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Kommentare

seelenflug79 schrieb am
also politik und spiel nicht zu trennen, finde ich absolut falsch, ja gefährlich.
die jugend verroht ohnehin und nun noch jede geschichtsfälschung zu akzeptieren und kriege in spielerischer form, mit sinnfreien und falschen feindbildern, zu legitimerien, ist fatal.
ich persönlich sehen das kommende world in conflict sehr, sehr kritisch. es sieht fantastisch aus - keine frage. aber warum krieg mit atombomben? warum russland als gegner? warum reale waffensysteme? warum massenvernichtungen, um das spielziel zu erreichen?
das ist kein spiel - für mich ist das versteckte propaganda und verherrlichende militarisierung.
wie politisch gebildet unsere jugend ist, steht ausser frage - nämlich gar nicht. und wie unberührt uns der krieg im irak läßt, brauche ich auch keinem zu erzählen.
wir sollten uns mal fragen, ob spiele dieser art, in der heutigen zeit mit den gegenwärtigen konflikten, wirklich nötig sind...
n8mahr schrieb am
4P|Bodo hat geschrieben: Nein, es geht vielmehr darum, dass es in erster Linie für den russischen Markt produziert wurde. Es gibt ja zwei Arten von Entwicklern im ehemaligen Ostblock: Welche, die Richtung Westen blicken, und andere, die eben im Osten verkaufen wollen. Die müssen sich natürlich den dortigen Gepflogenheiten anpassen.
Gruß,
4P|Bodo
okay, werde mir das spiel dann bei gelegenheit einmal anschauen, um für mich rauszufinden, ob mir die angesprochenen punkte auch so ins auge springen
:)
4P|Bodo schrieb am
Hi Samson2000-20XX,
geh einfach in die Tür rein, die du da siehst. Du kannst dich durchwursteln, obwohl es zunächst so aussieht, als ginge die Tür nicht auf.;-)
Gruß,
4P|Bodo
Samson2000-20XX schrieb am
Hallo, ich finde das Spiel bisher ganz lustig (ist halt was für zwischendurch), muss allerdings gestehen, dass ich noch nicht soweit bin. Hänge an der Stelle auf dem zweiten Bild fest (nachdem man aus dem Fenster springt und von 3 Seiten beschossen wird). Als Bildunterschrift steht, dass die Lösung so einfach sei. Dann bin ich vielleicht zu intelligent, aber kann mir jemand sagen, was man da machen soll (habe leider keine Lösung dazu gefunden)? Danke
4P|Bodo schrieb am
n8mahr hat geschrieben:also ich finde ja, ihr solltet euch jedweden kommentar zur "politischen einstellung" eines adventures, das auch noch in den 30ern spielt, verkneifen. denn : es ist ein spiel, keine geschichtssimulation...
sonst müsstet ihr, wie akill schon sagt, fast JEDES spiel auseinander nehmen und abwerten.
das ist ein ZU heißes eisen und ist zusehr mit der persönlichen meinung des testers behaftet. politik sollte dann doch keinen einzug in die zockerwelt halten.
auch die beispiele wurden schon genannt. und dabei finde ich es EGAL, ob man es schon gewohnt ist, gegen dumme deutsche (alles nazis) und trottelige russen (alle besoffen) zu kämpfen, sei es taktisch oder in 3dshootern. der effekt ist der gleiche, es wird kein ausreichend differenziertes bild wiedergegeben.
ich hoffe, ihr habt dem spiel deswegen keine punkte abgezogen, sondern isoliert betrachtet, das die story evtl einfach schlecht ist, egal ob die bösen kommunisten oder turbokapitalisten sind...
ganz nebenbei ist mir die im einleitungssatz angesprochene (aktuelle) verbindung zwischen russland und tschechien nicht ganz geläufig...
ihr wisst schon, dass tschechien in der eu sind und die kommunisten nicht das land regieren?
Hi n8mahr,
auch wir haben inzwischen gemerkt, dass Tschechien nicht mehr im Warschauer Pakt ist.;-)
Nein, es geht vielmehr darum, dass es in erster Linie für den russischen Markt produziert wurde. Es gibt ja zwei Arten von Entwicklern im ehemaligen Ostblock: Welche, die Richtung Westen blicken, und andere, die eben im Osten verkaufen wollen. Die müssen sich natürlich den dortigen Gepflogenheiten anpassen.
Gruß,
4P|Bodo
schrieb am