Taktik-Baustelle
Mit der anfänglichen Mini-Truppe läuft man in Echtzeit durch die düsteren Straßen von Chicago zur nächstbesten Kneipe und bereitet die Übernahme mit Waffengewalt vor. Danach folgen eine Untergrund-Brauerei und der Sitz des lokalen Strippenziehers. Kaum betritt man die jeweiligen Etablissements wechselt das Spiel auf eine Gebäudeinnenansicht und in den rundenbasierten Taktikmodus, sofern gekämpft wird. Die Kämpfe erinnern sehr schwer an XCOM, da die eigenen Charaktere zwei Aktionen pro Runden durchführen können und es zwei Deckungsoptionen gibt. Man hat die Wahl die Spielfigur zu bewegen, Deckungen zu suchen, Spezialfähigkeiten einzusetzen sowie die Schusswaffe oder die Fäuste einzusetzen. Attacken schließen jeweils den Zug eines Charakters ab. Die Anführer können zudem von der eigenen Hauptfigur exekutiert werden, was den eigenen Ruf stark formt.
Die taktischen Gefechte machten in bisherigen spielbaren Versionen einen eher durchwachsenen Eindruck. So fehlen viele hilfreiche Informationen auf dem Interface, z.B. Ziellinien, die anzeigen, welche Gegner in Schussweite wären, wenn man sich wohin bewegt. Außerdem ist nicht immer klar, welcher Gegner als nächstes am Zug ist, denn viele Figuren verfügen über generische Icons und sobald man mit der Maus über das Icon geht, wird die entsprechende Figur nicht hervorgehoben. Und wenn die Kamera mehrfach durch die Wände hindurchgeht, Gegner hinter Deckungen feststecken und die Computerintelligenz lieber ungefährliche Charaktere angreift, bleibt nur zu hoffen, dass die Entwickler an diesen Baustellen bis zum Release noch schrauben werden. Auch die Anzahl der Handlungsmöglichkeiten ist im Vergleich zu XCOM oder jüngst
Phoenix Point eher überschaubar.
Die an XCOM erinnernden Taktik-Gefechte kranken noch an vielen Details und könnten ein besseres Interface vertragen.
Alkoholverbreitung ohne Abwechslung?
Hat man die ersten Einrichtungen übernommen und die durstigen Einwohner mit Alkohol in unterschiedlichen Qualitäten versorgt, beginnt der Kampf gegen die 14 Bosse, die in den Stadtteilen von Chicago ihr Unwesen treiben, wobei die Spielwelt nicht zusammenhängend ist (Ladepausen beim Stadtteilwechsel).
Die eigenen Etablissements können gegen Geld verbessert werden. Man kann mehr Wachpersonal gegen Überfälle engagieren, die Inneneinrichtung verschönern, die allgemeine "Resistenz" gegen Überfälle steigern oder die Mundpropaganda aktiv fördern. Diese vier Aspekte können jeweils auf vier Stufen erhöht werden. Mehr Möglichkeiten oder gar die manuelle Einrichtung einer Kneipe gibt es nicht. Das Management der eigenen Läden ist eher oberflächlich gehalten sind und auch die Alkohol-Produktion machte bisher einen ähnlichen Eindruck.
Fortan befehligt man seine Leute durch die Straßen, übernimmt gegnerische Positionen, führt Kämpfe und breitet sein Imperium aus. Schon nach der Demo wirkte das Spielprinzip durchdacht, ließ aber Tiefgang und vor allem Abwechslung vermissen. Hoffentlich gibt es mehr Überraschungen in den anderen Stadtteilen, denn sonst könnte der Gangster-Alltag schnell öde werden.