Ganz gewöhnlich?
Lasst euch nicht verwirren! Dark Void ist keine lieblose Zusammenstellung zufälliger Versatzstücke. Im Grunde ist es sogar ganz einfach: Dark Void ist ein Shooter, der sich selbst dann vertraut anfühlt, wenn sich der Held in die Lüfte schwingt. Und weil er das jederzeit tun kann, ist das Erstlingswerk von Airtight Games etwas Besonderes.
Bis ich nach Lust und Laune zwischen Luft- und Landgefechten wechseln konnte, vergingen allerdings gute zwei Stunden, in denen ich William Grey (zu Deutsch: Grau) und seine spielerischen Eigenheiten kennenlernen konnte. Dark Void lässt sich nämlich Zeit. Es wirft mich nicht kopfüber ins kalte Wasser, sondern macht mich zunächst damit vertraut, dass Will zwei Waffen tragen kann, mit denen er am effektivsten aus der Deckung heraus feuert. Wie üblich sucht er dabei per Knopfdruck schützende Säulen oder Baumstämme auf. Der Einstieg erklärt mir, dass er mit versteckten und von
Video. Der Traum vom Fliegen - für Will Grey wird er zur Realität. |
Feinden fallen gelassenen Extras seine Waffen aufwerten kann. Und er erklärt natürlich, warum er all das überhaupt tun sollte. Denn was bringt einen ganz normalen Piloten dazu, ein schweres Maschinengewehr in die Hand zu nehmen?
Flammen und Unbekannte
Es beginnt mit einer Lieferung, die Will und seine alte Flamme Ava in einer kleinen Propellermaschine wieder vereint. Da ist selbstverständlich noch viel Feuer im Spiel... vorher sind da aber ein Absturz im Bermuda-Dreieck, eine unbekannte Insel sowie aggressive Blechbüchsen, die von wurmähnlichen Wesen gesteuert werden. Einige der Glibberviecher kriechen nach dem Verschrotten ihrer Hüllen aus den Metallresten, andere attackieren sogar ohne Kampfanzug und wieder andere müssen in den zehn Mann hohen "Kegeln" stecken, die als besonders große Gegner für Spannung sorgen. Bei dem Modell "gewöhnlicher Soldat" gibt es neben der Standardausführung hingegen auch stärkere Varianten mit Raketenwerfern und solche, die in einer sich ausbreitenden Energiekugel explodieren - freundlich ist anders. Gut, dass Will und Ava gleich zu Beginn auf einen Vermummten treffen. Noch besser, dass der Kamerad umgehend das Zeitliche segnet und zwei MGs zurücklässt. Schlecht leider, dass die Szene genau so nüchtern gefilmt wurde man sie in zwei lapidaren Sätzen zusammenfassen kann.
Dabei legt Dark Void einen interessanten roten Faden aus, denn sobald es ins Innere der vermeintlichen Insel geht, treffen Mythos und Mystery in einer angenehm fremd anmutenden Welt aufeinander. Statt des Dschungels, in dem Ava und Will notlanden, sind sie dann in einer steinernen Wüste gefangen, in der kantige, wie aufeinander gestapelte Felsen, vorherrschen. Wie diese "The Void", also "Die Leere", dahin kam und was es damit auf sich hat? Genau das will ich herausfinden! Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn sich die Zwischensequenzen nicht nur wie lose eingestreute Momente aneinander reihen, sondern die Geschichte nachvollziehbar machen würden. Besonders die Charaktere gehen bislang völlig unter. Williams irgendwas Grey? Keine Ahnung - aber der Nachnahme ist Programm! Ava? Mit ihr geht es mir ähnlich. Immerhin funktioniert die verhinderte Romanze aber erzählerisch noch am besten. Ich frage mich nur, ob es so clever war, dem englischen Will dieselbe Stimme zu verpassen, die Nathan Drake seit zwei Episoden
Uncharted auf den Leib geschneidert wird. Mit einem Eigenleben tut sich Airtights Held jedenfalls schwer.