Pirat im Pech
X² beginnt mit einem ausführlichen Film in Spielgrafik, der euch den verkorksten Versuch von Julian Garner und seinem Kollegen Bret zeigt, ein herrenloses Raumschiff aus einem Dock zu klauen. Aber die Sicherheitskräfte sind schneller und setzen dem Diebstahl ein Ende. Beide Langfinger werden festgenommen und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Da Julian jedoch ein grandioser Pilot ist, kommt er mit einem blauen Auge davon. Allerdings unter der Bedingung, dass er fortan für den argonischen Geheimdienst arbeitet. Natürlich nimmt der freiheitsliebende Held an…
| Solch wunderschöne Raumschiffe gibt es nur bei X². |
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Anschließend wird euch in einem grausam inszenierten Gespräch der erstn Einsatz auf´s Auge gedrückt: Ihr sollt mit einer gesponserten Schrottschüssel von Raumschiff durch ein Sprungtor fliegen und eine weitere Station aufsuchen. Dort angekommen, sprecht ihr mit einem Mitglied der TerraCorp. Ab jetzt schreitet, nein schleicht die Story allmählich voran, bis ihr langsam, ganz langsam einer Alien-Bedrohung auf die Schliche kommt.
Aller Anfang ist lang
In Sachen Präsentation hat Egosoft gehörig geschludert, denn selten wurde eine halbwegs nette Geschichte in solch bescheidenen Zwischensequenzen erzählt. Die Cinematographie mit etwaigen Zooms und dem Shake-Effekt einer Handkamera sind zwar nett, aber total unpassend. Richtig lächerlich sind die hakeligen Animationen der Figuren; lippensynchrone Sprachausgabe ist ebenfalls Fehlanzeige. Im gesamten Story-Bereich hat
Freelancer die Nase um Längen vorn.
Aber anders als bei Digital Anvils kinoreif inszeniertem Weltraumepos dient die Erzählung hier wirklich nur als Rahmen, um das auf Angebot und Nachfrage konzentrierte Händlerleben abenteuerlich aufzuwerten – es geht eben um Simulation, nicht um Action.
Die ersten Stunden verbringt ihr daher damit, von Sternensystem zu Sternensystem zu juckeln, die Raumstationen abzuklappern und die günstigsten Preise für bestimmte Produkte herauszufinden.
Danach wird die Ware in euer Raumschiff gepackt und irgendwo anders möglichst teuer verscherbelt. Nur durch dieses kaufmännische Hin-und-Her-Gefliege könnt ihr euch neue Ausrüstung kaufen oder ein neues Schiff bestellen.
| Oh! Nein! Er kommt direkt auf uns zu... |
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Erst wenn ihr einige Zeit lang Geld verdient habt, könnt ihr die Geschichte lohnend fortsetzen und sogar an teilweise gigantischen Raumschlachten teilnehmen. Bis ihr allerdings so weit seid, vergehen viele, sehr viele, sehr sehr viele Spielstunden (mindestens acht bis zehn), in denen ihr locker
Max Payne 2 auf allen Schwierigkeitsgraden durch die Levels jagen könnt.