Zudem werden die verwaschenen Texturen durch einen wahren Regen an detailverliebten Animationen mehr als nur wett gemacht. Denn nicht nur die Verkleidungen der entlaufenen Affen sind urkomisch, sie bewegen sich auch noch entsprechend. Egal, ob als Tanzaffe im Saturday Night Fever, als theatralisches Martial-Arts-Äffchen, als bewaffneter Weihnachtmann oder als singender Gondoliere, es macht einfach Spaß, die kleinen Ausreißer aus der zoombaren Ego-Perspektive zu beobachten - was im übrigen auch beim Ausklügeln einer Fangtaktik von Vorteil sein kann.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
An der Hosenfarbe der Affen erkennt man zudem, ob sie besonders schnell, ängstlich, aufmerksam oder aggressiv sind. Manche Exemplare speien sogar Feuer, schleudern Granaten oder kontern mit MG-Salven, während andere auf Karate- oder Boxtechniken vertrauen. Taktisches Vorgehen ist aber auch bei den insgesamt acht Bosskämpfen unerlässlich. Hat man die Verhaltensmuster und Schwachstellen seines Gegners aber erst einmal erkannt, ist auch der mächtigste Affe schnell Geschichte bzw. eingefangen und enthelmt.
Motivation Glücksspiel
Habt Ihr eine bestimmte Anzahl an Affen gefangen, werdet Ihr kurz nach Hause gebeamt, wo Ihr speichern, neue Gadgets ausprobieren und Extras freischalten könnt. Letzteres ist nur über die so genannte Gotcha-Box möglich, einer Art riesiger Glücksspielautomat, der sich mit unterwegs aufgesammelten Goldmünzen füttern lässt. So könnt Ihr Euch neben Artworks, Comics, Musikstücken, Filmschnipseln oder Affen-Remakes bekannter Märchen auch Mini-Games wie Affentanz oder -fußball erspielen, die vor allem zu zweit ein kurzweiliges Intermezzo zum eigentlichen Spiel darstellen.
Einstieg leicht gemacht
Von Eurem Hauptquartier aus könnt Ihr auch bereits bewältigte Levels immer wieder anwählen, um mit neuen Gadgets zuvor unauffindbare Affen einzufangen, vorgegebene Bestzeiten zu schlagen oder Euren Vorrat an Goldmünzen und Extraleben aufzufrischen. Aufgrund der sehr langsam ansteigenden Lernkurve und des einsteigerfreundlichen Schwierigkeitsgrads werdet Ihr aber ohnehin nur selten ein Bildschirmleben aushauchen. Zudem stehen überall Telefone herum, die Euch mit Tipps und Erklärungen versorgen und zu Beginn gibt auch Schoßaffe Pipotchi immer wieder eindeutige Hinweise.
Man spricht Deutsch
Gesprochen wird in Ape Escape 2 übrigens deutsch und das in Wort und Text. Angenehm ist dabei, dass fast jede Textzeile auch mit Sprachausgabe unterlegt wurde und Ihr quasi nur beim Bonusmaterial Eure Lesebrille hervorkramen müsst. Die Übersetzung ist allerdings nicht immer überzeugend und die Sprachausgabe von durchwachsener Qualität. Insgesamt hat man sich mit der Lokalisierung aber sichtlich Mühe gegeben und auch die aufwändige Gestaltung des deutschen Handbuchs verdient trotz gravierender Rechtschreibfehler ein Extra-Lob. Die Soundkulisse macht ebenfalls eine gute Figur. Vor allem die Musikstücke passen meist perfekt zum Ambiente der zugehörigen Spielabschnitte und wenn man sich anzuschleichen beginnt, sorgt das automatische Drosseln der Lautstärke auf simple, aber effektive Weise für zusätzliche Spannung.
