Traumhafte Kulisse
Und man darf die erstklassige Cel-Shading-Kulisse nicht vergessen, die von einer famosen Musik
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Murray ist ein Wrestler mit Leib und Seele. Seine Gegner kann er gezielt werfen. 4P|Stream: Murray (Laufzeit: 0:42 Min.) |
begleitet wird und sofort Entdeckerinstinkte weckt. Die intriganten Melodien erinnern an die konspirative Stimmung aus Grim Fandango und passen wunderbar zum diebischen Szenario. Das Trio treibt es von den Pariser Dächern in den indischen Dschungel, die düsteren Prager Gassen und den kanadischen Winter. Jeder Abschnitt überzeugt mit einer traumhaft lebendigen Grafik, die den beeindruckenden Vorgänger noch toppt: Während in der Stadt graue Dämpfe aus Gullys empor schleichen und Laternen im Zwielicht schimmern, geht es in Indien wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht zu.
Obwohl im Texturdetail Wünsche offen bleiben, zeigt Sly 2 in Sachen Architektur, Figurendesign und Animationen ruckelfreie Muskeln. Da schlendern riesige Wildschweine mit Knarren in Paris umher, mächtige Elefanten patrouillieren wankend vor orientalischen Palästen. Und vor allem der Waschbär gehört mit seinen tänzelnden Schritten und akrobatischen Wirbelsprüngen zu den ansehnlichsten Videospielfiguren überhaupt: Selbst wenn er nur vorsichtig um die Ecke schaut, während er seinen buschigen Schwanz einrollt und dabei sprungbereit auf den Fersen wippt, ist er einfach cool. Einen Preis fordert die 3D-Kulisse allerdings: Ab und zu kommt es zu Kameraproblemen, wenn man irgendwo herunterspringt und plötzlich eine Wand die Sicht über die Schulter versperrt. Diese
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Slys Zeitlupen-Angriffe sind eine einzige Augenweide. |
Situationen lassen sich allerdings mit einem Schwenk der Perspektive schnell bereinigen.
Komplett in Deustch
Sony hat das Abenteuer komplett lokalisiert und mit guten, aber leider nicht immer ganz überzeugenden Sprechern bestückt. Ab und zu trüben kleinere Rechtschreibpatzer sowie wenig markante Stimmen die intrigante Atmosphäre. Bösewicht Dimitri hätte z.B. wesentlich fieser zischeln und fluchen können und auch Sly wirkt insgesamt einen Tick zu brav. Gerade zu Beginn fehlt einigen der Dialoge auch diese witzige Coolness und Spritzigkeit, die den Vorgänger so auszeichnete - das wird später besser, kratzt aber an der ansonsten so durchgestylten Comic-Atmosphäre. Im englischen Original werden die Figuren einfach akustisch prägnanter eingefangen.