Dabei ist es gar nicht so schwer, den Song zu "schaffen" – dafür sind je nach Kombo auf der Standardstufe etwa 60% der Noten erforderlich, die wie gehabt aus allen möglichen Richtungen auf ihre Position zufliegen, anstatt wie z.B. bei Guitar Hero oder Rock Band auf einer stringenten Bahn aufzutauchen. Doch will man bei den weltweiten Höchstpunktzahlen eine Rolle spielen oder hat den Ehrgeiz, das jeweilige Lied zu 100 Prozent zu bewältigen, sieht die Sache schon anders aus. Dann benötigt man ein Höchstmaß an Konzentration, ein gutes Rhythmusgefühl und einen exzellent abgestimmten Fernseher. Denn bei den relativ kleinen Toleranzspielräumen wirkt sich Lag verheerend aus. Um dem entgegen zu wirken, kann man nicht nur komfortabel eine globale Einstellung treffen, um sicherzustellen, dass Bild und Ton synchronisiert werden, sondern im Zweifel jedes Lied einzeln in dieser Hinsicht modifizieren. Es gibt keinen Raum für Entschuldigungen. Und wer zusätzliche Herausforderung benötigt, kann sich z.B. entscheiden, dass die Symbole für den geforderten Knopf gar nicht bzw. spät erscheinen oder sie rasend schnell über den Bildschirm zu ihrer Position jagen. Im Gegenzug kann man die Tasten abseits der Analogsticks frei belegen und z.B. auf den Schultertasten Kombos wie "X, Kreis, Dreieck" speichern.
Videoplayer á la Hatsune
Die Inszenierung der auch ohne Rhythmusspiel zugänglichen Videos ist abwechslungsreich.
Während des gewohnt rassigen, fordernden sowie wie eh und je motivierenden Rhythmus-Spiels ist die Konzentration derart auf die reinfliegenden Symbole sowie den Beat des jeweiligen Tracks fokussiert, dass man die Qualität der im Hintergrund ablaufenden Videos kaum registriert. Nimmt man sich hingegen die Zeit und betrachtet sie im Video-Modus, wird die enorme Bandbreite der Inszenierungen deutlich – die in etwa der Vielfalt der Trackliste entspricht und von getragenen Stücken bis hin zu schnellen Tanznummern oder J-Rock einiges bietet. Im Detail könnten manche Kulissen zwar mit hübscheren Texturen versehen sein, doch was die Hauptdarsteller betrifft, gibt es kaum etwas auszusetzen. Die Animationen sind sauber, die Choreografien aufwändig, die Kameraarbeit ist größtenteils gelungen. Und von Anime-Filmen über diverse Bühnen-Szenarien bis hin zu fantasievollen Unterwasserwelten oder Städten, in denen eine riesige Hatsune Miku mit Godzilla kämpft, wird inhaltlicher Langeweile der Kampf angesagt.
J-Pop trifft auf ein leicht zu erlernendes, aber schwer zu meisterndes Rhythmus-Konzept.
Akustisch kann man ebenfalls ein paar Einstellungen treffen und so nicht nur das Aussetzen der Träller-Spur bei Eingabefehlern aktivieren. Zusätzlich kann man die Samples modifizieren, die beim Tastendruck ertönen und so im Zweifel die Songs sogar hinsichtlich der vom Spieler initiierten Perkussion verändern. Einen Mehrspielermodus, in dem man gemeinsam (evtl. mit abwechselndem Einsatz)oder gegeneinander um Punkte oder den perfekten Lauf kämpft, sucht man allerdings vergeblich. Doch abgesehen von diesem kleinen Manko bekommt man ein prall gefülltes Rhythmus-Paket.