Navigationsgerät? Nicht nötig
Die Welt von Tales of Arise ist immer noch eine echte Augenweide, aber in Beyond the Dawn mangelt es an neuen Orten.
Denn Dahna (jetzt inklusive Rena, weil die beiden Planeten ja zu einer Kugel verschmolzen sind) ist immer noch
der optische Star des Spiels. Selten hat ein japanisches RPG so gestrahlt und sowohl optische Vielfalt als auch abwechslungsreichen Artstyle mit tatsächlich gelungener Grafik unterfüttert: Tales of Arise ist und
bleibt einer der schönsten Genre-Vertreter, mit einer Fantasy-Welt, in dessen wogenden Wiesen, dichten Dschungeln und schicken Städten man sich spielend leicht fallen lassen kann.
Da ist es umso bedauerlicher, dass es der Beyond the Dawn-Erweiterung
beinahe völlig an neuen Gebieten mangelt. Klar, ein erneuter Besuch der wimmelnden Metropole Pelegion oder des winterlichen Cysloden begeistert immer noch genauso wie vor zwei Jahren. Doch der Umstand, dass man nur durch bekannte Bereiche reist, die dank abgesperrter Straßen noch dazu extrem eingeschränkt sind, ist schon
eine ziemliche Enttäuschung. Lediglich zwei kleine und ein etwas größerer Dungeon sind für Alphen und seine Freunde Neuland, bieten mit mal malerischen Kristallkulissen und mal öd-sterilen Korridoren aber eine durchwachsene Erfahrung.
Ähnlich sieht es auch an der Gegnerfront aus: Die Zeugel, die euch in den bekannten Gebieten um die Waden stromern, sind nämlich die gleichen wie im Hauptspiel und bieten damit, trotz des nach wie vor grandiosen Kampfsystems mit den knalligen Boost-Angriffen, keine Abwechslung. Es gibt
eine Handvoll neue Bosskämpfe, die für frischen Wind sorgen, angesichts der vielen wie gewohnt ablaufenden Auseinandersetzungen aber kaum ins Gewicht fallen. Wer trotzdem nicht genug von den spaßigen Kämpfen bekommt, kann noch
Jagd auf knapp zehn Elite-Monster machen, die mit ihren hohen Leveln ein bisschen mehr Herausforderung bereithalten. Insgesamt bleibt sich Beyond the Dawn bei den Kämpfen und der Erkundung aber treu und bietet mehr vom Gleichen, anstatt wirklich zu überraschen.
Keine Einstiegshürden
Wenn ihr in den neuen Dungeons nicht gerade durch langweilige Korridore schleicht, bekommt ihr zum Beispiel diese kunstvolle Kristallhöhle zu Gesicht.
Solltet ihr Tales of Arise noch nicht beendet haben, seid aktuell aber eher heiß auf den Beyond the Dawn-DLC, ist das übrigens kein Problem: Ihr könnt in die Erweiterung
auch ohne Story-Abschluss starten und bekommt, unabhängig von eurem tatsächlichen Fortschritt, ein gewisses Level samt vorbestimmter Ausrüstung zugeteilt. Eine sinnige Entscheidung, um die Aufgaben in Beyond the Dawn
auf eine vorgefertigte Erfahrung zuzuschneiden und so auch das Balancing der Kämpfe besser berücksichtigen zu können.
Wir empfehlen euch trotzdem, nach Möglichkeit vorher die Story des Hauptspiels zu beenden. Zum einen seid ihr dann im Bilde, was die Situation zu Beginn des DLCs angeht und werdet nicht von den Plaudereien zwischen den Charakteren (oder diesem Test) hinsichtlich des Endes gespoilert. Zum anderen winken
für das Erreichen bestimmter Ziele verschiedene Boni in Sachen Gald (die Währung des Spiels), FP und HP, zum Beispiel durch den Abschluss der Hauptgeschichte, das Absolvieren aller Nebenquests sowie dafür, alle Charaktere auf Level 100 gebracht zu haben.
Je nachdem, was ihr im Hauptspiel geleistet habt, werdet ihr im DLC entlohnt. Da klingeln die Kassen.
Wer Lust auf ein Wiedersehen mit Alphen, Shionne und dem Rest der Chaotentruppe bekommen hat, der kann sich die Beyond the Dawn-Erweiterung für Tales of Arise ab sofort für
29,99 Euro auf dem
PC, der
PlayStation 4 und
5 sowie der
Xbox One und
Xbox Series X | S zulegen. Solltet ihr das Hauptspiel noch nicht besitzen, bietet sich die
Beyond the Dawn Edition für 59,99 Euro an, die Tales of Arise samt DLC liefert. Wem die darin enthaltenen Kostüme noch nicht reichen, bekommt mit der
Deluxe Edition für 79,99 Euro und der
Ultimate Edition für 99,99 Euro dann noch zwei weitere, teurere Versionen zur Auswahl gestellt.