Vorschau: Marvel's Spider-Man 2 (Action-Adventure)

von Gerrit Menk



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
20.10.2023
Spielinfo Bilder Videos

Viele Optionen im Kampf – fast zu viele…

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Dank Venoms Unterstützung kann Peter mächtige Attacken ausführen - teilweise sogar gegen mehrere Widersacher gleichzeitig.
An unterschiedlichen Attacken – ob durch waghalsige Moves, mithilfe technischer Gadgets oder mit symbiontischer Unterstützung – mangelt es nicht: Peter und Miles können auf das ganze Repertoire ihrer Angriffe aus den vorherigen Teilen zurückgreifen. Ich ziehe mich an Gegner heran oder ihnen eins mit dem Gullideckel über, den ich mithilfe meiner Spinnenfäden aus dem Boden reiße; ich ziehe von oben unerkannt Handlanger aus dem Verkehr und schnüre sie an Stahlträgern fest, erledige namenlose Sub-Schurken mit krachenden Finisher-Moves. Miles bedient sich weiterhin seiner bioelektrischen Attacken, beide Spider-Men können auf technische Hilfsmittel zurückgreifen, die beispielsweise Gegner schocken oder mehrere von ihren greifen und gegeneinander schleudern.

Diese gesamte Bandbreite der Kampfkünste kann rege eingesetzt werden, fast in jeder neuen Szene kommt es zu Kämpfen mit bis zu 20 Gegnern – davon stürmen immer mindestens eine Handvoll gleichzeitig auf mich zu. Bei dieser Menge verliert man schnell mal den Überblick: Attacke, Kombo, Finisher-Move, ausweichen, Spezialattacke (die sich schnell mit L1/R1 plus Richtungstaste aktivieren lässt) – wenn ich etwas an den früheren Spielen auszusetzen hatte, dann, dass es zu häufig zu Kämpfen mit großen Gruppen austauschbarer Gegner kommt und ich mich im Kreuzfeuer überhaupt nicht darauf besinnen konnte, irgendeine Tastenkombination auszupacken. Während des Anspiel-Events haben die Kämpfe Spaß gemacht, erwecken jedoch auch hier den Eindruck, als könnten sie über die gesamte Spieldauer etwas repetitiv werden.

Beschwingt durch New York

Ein strahlender Star dieses Spiels ist wieder einmal die Stadt New York. Die beiden zusätzlichen Stadtteile Brooklyn und Queens machen die Spielwelt doppelt so groß und auch abwechslungsreicher. Die neuen Gebiete haben ein suburbanes Flair, dazu kommt ein Industriegelände und mit Coney Island sogar ein Vergnügungspark am Strand. Als Möglichkeit der Fortbewegung dienen nicht nur wie gehabt die lianenartigen Spinnenseile, sondern auch ein Wingsuit, mit dem ich elegant über die Dächer oder den East River schwebe. Türkisfarbene Ringe in der Luft geben dabei wieder Aufschwung oder etwas Speed. Besonders gefallen mir in diesem Zusammenhang die kleinen Nebenquests, in denen ich einen von Kravens Roboter-Adlern verfolgen muss. Dieser fliegt in hohem Tempo über die Stadt und ich muss versuchen, mit meinem Wingsuit seiner Route zu folgen, Ringe zu durchfliegen und dabei Geschossen auszuweichen.

Natürlich kann man die Stadt auch zu Fuß erkunden – dadurch kommt man zwar nicht so schnell ans Ziel, aber es gibt eine ganze Menge zu entdecken. In bin beeindruckt, wie detailliert das Spiel ist: Hinter jedem leuchtenden Fenster in den zahllosen Hochhäusern Manhattans wohnt oder arbeitet auch wirklich jemand, die Straßen wimmeln von Passanten und Autos, zwischen den Mülltonnen tummeln sich Ratten; Boutiquen und Cafés sind belebt, im Park kann ich Eichhörnchen beim Nüsse sammeln beobachten. Realistischer wäre es nur noch, wenn ich eines des hippen Cafés betreten und einen veganen Soja-Chai-Latte-Honey-Macadamia-Frappuccino bestellen könnte. Die Liebe zum Detail ist einfach an jeder Ecke spürbar. In einer Szene muss ich den Raub in einem Museum für Musikinstrumente vereiteln, indem ich mit einer Spinnendrohne die Alarmanlage wieder aktiviere. Als ich ein hölzernes Xylophon als Plattform nutzen will, krabbelt meine Robo-Spinne nicht nur Klangstäbe entlang, sondern auch die Tonleiter herunter, was mir unvermittelt einen kleinen Lacher entlockt.

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Der Wingsuit ist eine neue spaßige Möglichkeit, sich in der Spielwelt fortzubewegen und wird klug in so manche Quest integriert.
Es gibt wenig Spiele, in denen ich so gerne die Welt einfach durchstreift und Collectibles gesammelt habe, wie in den letzten beiden Spider-Man-Teilen. Und auch Spider-Man 2 motiviert mich fortwährend dazu: Es gibt kleine Roboterspinnen, die an Hochhausfassaden entlang krabbeln, von Dieben versteckte Beute in Kisten, Möglichkeiten zum Fotos schießen oder zum Vereiteln von Überfällen (wo sogar hin und wieder der jeweils andere Spider-Man zu Hilfe kommt) – das alles gibt mir die Möglichkeit, meine eigenen Fähigkeiten oder die meiner Hilfsmittel zu erweitern oder eines von 65 Spider-Man-Outfits freizuschalten. Ob in pink und türkis, schneeweiß oder leuchtend blau, mit Kapuze oder Punker-Outfit – die Zeiten, in denen Spider-Man nur in rot-blau unterwegs war, sind längst vorbei.
 

AUSBLICK



Wer an den letzten beiden Spider-Man-Spielen Spaß hatte, wird auch an Marvel’s Spider-Man 2 seine wahre Freude haben. Das Spielerlebnis fühlt sich sofort vertraut an, aber alles ist noch mal einen Tick schneller, schöner, spektakulärer. Auf der PlayStation 5 wird gerade grafisch ordentlich aufgefahren – New York sah in einem Videospiel noch nie so gut aus und motiviert definitiv dazu, mehr als nur die Hauptmission zu spielen und ganz außerplanmäßig verschiedene Plätze aufzusuchen. Die Kämpfe fordern einem ab, sein gesamtes Repertoire an Kampfkünsten auszuschöpfen – dennoch haben sie aufgrund geringer Varianz der Gegnertypen das Potenzial, schnell repetitiv zu werden. Die spannende Story mit einer Vielzahl an bekannten und beliebten Charakteren aus dem Spiderverse sorgt jedoch dafür, dass man definitiv am Ball bleiben will. 
Es sei allerdings dringend empfohlen, die Vorgänger-Spiele zu kennen – oder zumindest deren Story. Nicht nur die Entwicklung von Peter Parker und Miles Morales zu den Spider-Men, die sie sind, ist wichtig, auch die Vorgeschichte zu Charakteren wie Harry Osborn oder Martin Li spielt eine nicht unerhebliche Rolle.
Marvel's Spider-Man 2 erscheint am 20. Oktober exklusiv für die PlayStation 5.

Kommentare

diggaloo schrieb am
str.scrm hat geschrieben: ?15.09.2023 19:58 echt ey, das war eine der langweiligsten und generischten Open Worlds die ich kenne - das lässt sogar Ubisoft erschaudern
mir wird ums Verrecken nicht klar, wieso das so gefeiert wird :o
die Fortbewegung war wirklich gut, aber ansonsten... irgendwas scheint mit mir nicht zu stimmen :Blauesauge:
und Spider-Man (Tobey und Andrew) ist eigentlich mein lieblings Marvel-Held
den 2. Teil werde ich jedenfalls nicht anrühren, auch wenn man ihnen technisch und in Punkto Inszenierung natürlich alle Lorbeeren zugestehen kann
Mir geht es bei Spider-Man auch gar nicht um die Open World, die muss nicht allzu tief sein. Mir gehts, wie einige hier schon geschrieben haben, um das Gameplay, sprich die Fortbewegung und die Kämpfe. Die machen mir mega Spaß, genauso wie bei den Arkham-Teilen. Dort waren die Open Worlds auch nicht tief, aber Fortbewegung und vor allem Kämpfe waren super, dazu die Story. Man muss das halt mögen. Ich verstehe zB auch nicht, wie man Animal Crossing oder JRPGs abfeiern kann, damit kann ICH dann garnix anfangen. Wie immer ist alles Geschmackssache. Gut gemacht sind die Spider-Man-Spiele auf jeden Fall.
nawarI schrieb am
Falkit hat geschrieben: ?16.09.2023 00:45
mir wird ums Verrecken nicht klar, wieso das so gefeiert wird :o
die Fortbewegung war wirklich gut, aber ansonsten... irgendwas scheint mit mir nicht zu stimmen :Blauesauge:
und Spider-Man (Tobey und Andrew) ist eigentlich mein lieblings Marvel-Held
Was Teil 1 halt richtig macht, ist das hammergute Fortbewegungssystem.
Die Open World Aufgaben sind eher dämlich. Anfangs wird man durch die Stadt gescheucht, um Unmengen von Rucksäcken zu sammeln. Später muss man die ganze Stadt nochmal durchqueren für Tauben und Forscherstationen.. Jedes andere Spiel hätten wir mit Mitgabeln aus der Stadt gejagt für diesen Unsinn, aber bei Spiderman ist das Schwingen so geil, dass mir jede Ausrede recht ist nochmals durch die Stadt zu schwingen. Tatsächlich habe ich teils Collectibles auf der komplett anderen Seite der Karte markiert, um noch mehr sinnlos und schnell durch die Stadt zu schwingen.
Daneben ist der Fokus klar auf Kämpfen. Dies fühlt sich an wie eine Mischung aus DMC und Arkham City. Gegner zu dir hinziehen und dich zu Gegnern ziehen, war bei DMC schon cool gemacht, aber bei Spiderman ist die Tastenbelegung besser gewählt, dass dies noch einfacher von der Hand geht. Dabei haben Spidermans Schläge einen merklich geringere Reichweite als Dante oder Batman, weshalb es wirklich wichtig ist die Spinnenfäden zu benutzen, um seine Reichweite zu erhöhen, was halt auch zum Thema passt. Die Gadgets und Spezialmanöver sind dann noch eine coole Ergänzung.
Story ist okay. Negativman als neuer Bösewicht ist anfangs wichtig, wird aber schnell zu einer Nebenbedrohung. In Summe ist die Story cool erzählt, aber es gibt ein paar Pacing Probleme und nervige Schleichmissionen.
Cool ist dass man merkt wie die Lage mit der Zeit eskaliert. Anfangs kann man ohne Probleme durch die Stadt schwingen. Später kommen Demons als stärkere Gegner. Und im dritten Akt sind die Saber Truppen eine echte Bedrohung, der man ich teils sogar absichtlich aus dem Weg gegangen bin.
Dragon2 schrieb am
Ich freu mich drauf. Hoffe aber dass es mehr sidecontent im Sinne con Arkham City gibt, mit kleineren bösewichten und kleinen stories. Finds blöd wenn ich hier schon wieder dieses Kamerasymbol auf der Minimap sehe wo man Fotos von irgendwelchen Denkmälern machen muss.
NoBoJoe schrieb am
GoldenBoy hat geschrieben: ?16.09.2023 10:59 ... Ich mag es viel mehr wenn sich die Story auf einen MC konzentriert?bin ich damit alleine :? ?
Nope. Bin da ähnlich. Hier nervt mich sogar zusätzlich noch dieses "zweiter Spiderman-Gedöns".
Fand bei Miles Morales diese Lehrerrolle von Peter auch grauenvoll.
Ich mochte den ersten Teil. Darauf hätte man einfach aufbauen sollen. Der zweite Teil ist mir definitiv zu viel von allem.
GoldenBoy schrieb am
Den ersten fand ich richtig gut. Der zweite lässt mich aber irgendwie kalt. Ich mag es leider garnicht wenn man zwischen mehreren MCs Switches kann/muss. Fand ich schon bei GTA5 ganz nervig. Ich mag es viel mehr wenn sich die Story auf einen MC konzentriert?bin ich damit alleine :? ?
schrieb am