König Bowser Koopa will doch nur geliebt werden
Die Elemente aus dem Spiel wurden also sinnvoll in die Filmwelt integriert, somit können wir auch hinter die zweite Regel einer guten Videospiel-Verfilmung einen Haken setzen. Doch wie sieht es mit der Geschichte aus? Die ist im Mario-Franchise zugegebenermaßen etwas dünn, auch wenn mich einige in den Kommentaren sicher gleich eines Besseren belehren werden.
Nach ihrem Klempner-Flop werden Mario und Luigi plötzlich durch eine unterirdische Röhre in die magische „Super Mario“-Welt gezogen und dabei leider voneinander getrennt. Luigi landet in Bowsers Gefilden voller Dunkelheit und Lava, Mario im Pilz-Königreich, wo er von Prinzessin Peach etwas im Hüpfen trainiert wird. Angelehnt an Super Mario Odyssey will Bowser die liebreizende Prinzessin heiraten. Da er droht das gesamte Pilz-Königreich zu zerstören, wenn sie seinem Wunsch nicht nachgibt, betritt sie zusammen mit dem Schatzsucher-Toad das dämonische Luftschiff. Doch zum Glück gibt es da noch Cranky Kong und seine starke Affen-Armee, die der Truppe, nach einem sehr unterhaltsamen Duell zwischen Mario und Donkey Kong, unter die Arme greifen.
Wir haben es doch schon immer geahnt: Bowser will einfach nur geliebt werden!
Ob es zur Traumhochzeit kommt, müsst ihr selbst im Kino herausfinden. Die Geschichte bleibt jedenfalls konstant auf diesem sehr einfachen, kindlichen Niveau und fokussiert sich vorrangig darauf, dem Original möglichst treu zu bleiben. Das hat mir als Fan sehr gut gefallen und ich hoffe einfach, dass es noch weitere Teile geben wird, in denen die Macher sich etwas kreativer von der Vorlage lösen können. Die Spiele Super Smash Bros. oder Super Mario Galaxy werden beispielsweise nur wenig thematisiert, ich könnte mir daher gut vorstellen, dass es für Mario zukünftig auch auf der Leinwand noch viele weitere Welten zu erkunden geben wird.
Sprachausgabe die auch auf Deutsch überzeugt
Der für die Filme von Illumination Entertainment typische Look erweckt die Welt mit seinen strahlenden Farben, großen Kulleraugen und haarigen Schnäuzern gelungen zum Leben. Natürlich wurde sich hier bei allem ebenfalls sehr genau an die Vorlage gehalten und anders als beispielsweise bei Meisterdetektiv Pikachu (zum Special) gibt es kaum eigene künstlerische Freiheiten. Ich gehe aber stark davon aus, dass Nintendo hier sowieso den Riegel vorgeschoben hätte.
Austoben konnten sich die Macher wiederum beim großen Novum, der Sprachausgabe. Zwar ist auch Charles Martinet mit seinen „JA HU“ und „itsa ME“ mit von der Partie, doch Mario, Luigi, Bowser, Peach, Toad und die Affenbande haben alle neue, aus den Spielen unbekannte Stimmen bekommen. So sehr ich sonst als Oton-Fanatikerin bekannt bin, muss ich sagen, dass die deutschen Synchronsprecher hier einen wirklich fantastischen Job leisten.
Auch die deutschen Sprecher leisten sehr gute Arbeit bei Mario, Peach, Luigi & co.
Da Donkey Kong im Original beispielsweise von Seth Rogen gespielt wird, der für mich in jedem Film immer nur denselben Stoner mimt, war ich wirklich froh, der deutschen Interpretation lauschen zu können. Und so sehr umstellen muss man sich eigentlich gar nicht, Tobas Meister spricht auch sonst immer wieder die Stimme von Jack Black (Bowser) und auch Leonhard Mahlich kennt man als Chris Pratt (Mario). Diesmal wurde bei keinem einzigen Charakter auf Influencer gesetzt, sondern auf erfahrene, talentierte Synchronsprecher und das hört man. Lediglich bei Bowsers emotionalen Gesangseinlagen hätte ich lieber Jack Black gelauscht, da es einfach sehr schwer ist, ihm dabei das Wasser zu reichen.
Wenn ihr also über Ostern neben der Eiersuche und der Schlemmerei etwas Zeit findet, kann ich euch den Super Mario Bros Film nur dringend ans Herz legen. Alle drei goldenen Regeln für eine gelungene Videospielverfilmung wurden hier gemeistert. Ich habe die gesamte angenehm kurzweilige Laufzeit von 92 Minuten mit einem breiten Lächeln dagesessen und gehe morgen direkt ein zweites Mal rein.