Bowser’s Fury
Endlich zurück beim Zusatzinhalt, der für so manchen Mario-Liebhaber das größte Kaufargument für die Switch-Neuauflage sein dürfte: Bowser’s Fury ist kein schnödes Levelpaket mit der Mechanik und den Figuren von Super Mario 3D World, sondern ein eigenes kleines Spiel, das euch gut zehn Stunden lang unterhalten sollte. Es wird vom Hauptspiel aus separat gestartet, hat eigene Speicherstände und kann nicht zu viert gedaddelt werden - lediglich ein zusätzlicher Spieler darf mitmischen und zwar in Form von Bowser Jr., der in seinem Propellerfahrzeug stets an Marios Seite herumschwirrt und im Normalfall von der KI gelenkt wird. Beim Solospiel kann man im Menü einstellen, ob der KI-Helfer Feinde attackieren soll - falls ihr diese Erleichterung nicht wollt, also einfach abschalten! Lenkt ein zweiter Spieler den Mini-Wüterich könnt ihr euch das ähnlich wie in
Super Mario Odyssey vorstellen: Dort konnte man als zweiter Spieler Marios Mütze Cappy dirigieren und hier ist es eben Bowser Jr., der so ein paar Items offenlegen, Münzen einsammeln und Gegner ausknocken darf. Kurzum: eine launige, gut gemeinte Dreingabe, die vor allem jüngere Mitspieler beschäftigt, aber bei weitem keinen vollwertigen Zweispieler-Modus darstellt; zumal es Streit ob der Kamera-Kontrolle geben könnte und Bowser Jr. sehr häufig automatisch teleportiert wird, wenn Mario zu rasch durch die Welt turnt.
Riesen-Katzenmario vs. Mega-Bowser - zu diesem Duell kommt es im Zusatzinhalt mehrfach.
Wie eingangs erläutert, gibt es hier keine Oberwelt-Karte à la
3D World, keine Hubwelt à la
Galaxy und auch keine voneinander getrennten Sandbox-Areale wie in
Odyssey: Bowser’s Fury erinnert da schon mehr an den GameCube-Teil
Super Mario Sunshine - zum einen wegen des vielen Wassers in der Spielwelt, zum anderen weil einige Teile des Landes von garstigem schwarzen Schleim überzogen sind. Mario watschelt, rennt, rutscht und springt mit frei drehbarer Kamera durch Bowser’s Fury, auch die Plattform-Parcours sind in puncto Aufbau und Ausrichtung eher mit
Sunshine oder
Odyssey vergleichbar als mit dem 2,5D-Gefühl von
3D World. Allerdings vermisst man hier und da schon das erweiterte Bewegungsrepertoir dieser „echten“ 3D-Episoden, sei es der Wasser-Jetpack, der rettende Drehsprung oder die Möglichkeiten, die Marios Mütze Cappy seinem Manöver-Mix hinzufügte. In Bowser’s Fury muss man stattdessen mit denselben Möglichkeiten wie in
3D World klarkommen.
Item-Überfluss
Coole Szene: Mario rutscht in einem riesen Schlittschuh über eine Eis-Röhre, die hoch im Himmel thront - ein Absturz ist nicht tödlich, zieht aber einen erneuten Aufstieg nach sich.
Den Verwandlungen kommt auch im Zusatzinhalt eine große Bedeutung zu: Denn die Items, um zu Boomerang-Mario, Fragezeichenblock, Feuerklempner und natürlich Katzenmario werden, sind sehr spendabel verteilt und können neuerdings buchstäblich angehäuft werden - bis zu fünf von jeder Sorte (Pilz, Blume, Glocke, etc.) trägt Mario stets bei sich und kann sie auf Knopfdruck ins Spiel bringen; Bowser Jr. wirft die Items sogar direkt zu Mario, so dass ein Verfehlen fast unmöglich ist. Das reduziert einerseits die Schwierigkeit, eröffnet gleichzeitig aber Möglichkeiten und mindert das Nerv-Potenzial: Kurz vor Schluss von Feuerkoopas gekillt zu werden ist kaum möglich, wenn man fünf Pilze in Reserve hat. Und das Erbeuten eines ersehnten Sammelgegenstands wird auch einfacher, wenn Mario noch ein paar Katzenverwandlungen in der Hinterhand hat. Passend dazu sind die generellen Plattform-Ansprüche im Vergleich zu
3D World etwas gestiegen - einige Passagen mit sich drehenden Untergründen oder brodelnden Lava-Pfannen können ganz schön knifflig sein.