Test: Terminator: Dawn of Fate (Shooter)

von Jens Bischoff



Publisher: Infogrames
Release:
16.09.2002
16.09.2002
Spielinfo Bilder  
Adrenalin auf Knopfdruck

Bei besonders hartnäckigen oder zahlreichen Gegnern könnt Ihr Euch auch einen vorübergehenden Adrenalinschub verpassen, der Euch schneller, zielsicherer und durchschlagskräftiger fighten lässt - ein paar hübsche Zeitlupenattacken auf Knopfdruck inklusive. Ansonsten freut Ihr Euch über eine automatische Zielerfassung, die nur selten zickt, faire Checkpoints, automatische Medipack-Anwendungen und hilfreiche Upgrades. Scharfschützen dürfen auch jederzeit in die Egoperspektive umschalten und die Schwachstellen der Gegner manuell aufs Korn nehmen. Eine unhandliche Zoomfunktion, eine nicht immer überzeugende Kollisionsabfrage sowie die völlige Bewegungsunfähigkeit während des Zielens lassen Euch das Zielfernrohr allerdings schnell wieder abschrauben und in die standardmäßige Third-Person-Perspektive wechseln.

Chaotisches Hin und Her

Steuern müsst Ihr Euren Protagonisten übrigens bildschirmabhängig, was angesichts der konfusen und unübersichtlichen Kameraführung ein Abenteuer für sich ist. Trotz 3D-Grafik sind die Kameraperspektiven nämlich wie bei vorgerenderten Kulissen à la Resident Evil fix vorgegeben, was beim Erreichen bestimmter Wegpunkte zu einem sprunghaften Perspektivenwechsel führt. Da dieser meist so chaotisch gewählt ist, dass die ebenfalls sprunghaft wechselnde Steuerung oft komplett umgekehrt wird, zappeln Spielfigur und Kamera immer wieder planlos hin und her, ohne dass man weiß, wo man sich eigentlich befindet. Ohne Gegner ein äußerst nerviger, mit Gegnern ein oft sogar tödlicher Designfehler, der einfach nicht passieren darf. Peinliche Synchro

Auch die an sich atmosphärische Präsentation hat mit einem gravierenden Mangel zu kämpfen und zwar mit der dilettantischen deutschen Sprachausgabe, die sich schon im Tutorial als astreiner Stimmungskiller erweist. Durch entsprechende Konsolen-Settings lässt sich die Sprachausgabe zwar unter anderem auch auf Englisch umschalten, aber die Sprecher sind auch dort nicht gerade Profis. Vielleicht liegt`s aber auch an den inhaltsschwachen Dialogen, dass bis auf den gelungenen Funkverkehr alle Gespräche belang- und emotionslos klingen. Der interaktive Soundtrack macht hingegen eine gute Figur und wechselt dynamisch zwischen orchestralem Kinosound und markigen Gitarrenriffs eingespielt von Fear Factory. Auch die Soundeffekte überzeugen und das auf der PS2 wahlweise in Dolby Surround oder Pro Logic II und auf der Xbox in Dolby Digital.

Kaum Unterschiede

Die düstere Grafik ist auf beiden Systemen nahezu identisch und kann im Großen und Ganzen gefallen. Auf der Xbox gibt es lediglich ein paar unwesentlich hübschere Effekte zu bestaunen. Polygonanzahl und Texturqualität sind hingegen einheitlich, genauso wie vereinzelte Slowdowns. Lediglich bei den Ladezeiten müssen sich PS2-Besitzer etwas mehr in Geduld üben. Als Ausgleich ist dafür das Handling mit dem Sony-Pad dank vier schnell erreichbarer Schultertasten komfortabler. Drei Schwierigkeitsgrade sorgen nicht nur für eine individuelle Herausforderung, sonder auch für zusätzliche Extras wie Artworks, Videos und Cheats, die teils erst durch mehrfaches Durchspielen freigeschaltet werden. Aufgrund des linearen Spielverlaufs und monotonen Gameplays ist der Reiz danach aber nicht allzu groß.

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