Doch diese Möglichkeit wurde weitestgehend verschenkt. Denn anstatt selber die Taktik für die Belagerungswaffen vorzugeben, aktiviert Ihr im Prinzip nur eine Cut-Scene.
| Die Taktikkarte bietet euch größtmögliche Übersicht über alle Truppen und Missionsziele. |
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Dafür jedoch findet ihr im Hauptmenü zahlreiche andere Spielmodi, die das Spielvergnügen verlängern können. Angefangen vom Zwei-Spieler-Modus bis hin zum so genannten Pro-Modus, in dem ihr bestimmte prügelspieltypische Aufgaben bewältigen müsst, springen so auch noch locker einige zusätzliche unterhaltsame Stunden heraus.
Zur Steuerung braucht man fast schon keine Worte mehr verlieren: Eingängig, gut reagierend und trotz aller Einfachheit mit einem überraschend weitreichenden Variationspielraum ausgestattet, entdeckt man auch nach einigen Schlachten immer wieder neue Kombos.
Immer noch Sorgenkind?
Machen wir uns nichts vor: Grafisch konnte Dynasty Warriors 3 auf der Xbox wahrlich keine Bäume ausreißen und sah in manchen Punkten schlechter als die PS2-Fassung aus. Doch die Fehler der Vergangenheit wurden weitestgehend behoben. Zwar sind die Landschaftstexturen immer noch nicht das Gelbe vom Ei, doch immerhin stehen sie nicht mehr wie bei DW 3 hinter der PS2-Version zurück.
Auch das störende Aufpoppen der Gegner, das man in Teil 3 mehr als einem lieb war "genießen" durfte, ist behoben. Dafür findet man allerdings immer noch den Nebel vor, der die Sichtweite zwar nicht großartig einschränkt, aber letzten Endes immer noch ein Zeichen dafür ist, dass Omega Force die Xbox noch nicht vollständig im Griff hat. Was den grafischen Gesamteindruck betrifft, liegt man mit Dynasty Warriors 4 jedoch ein gutes Stück vor der PS2. Größten Anteil daran haben die feinen Animationen und die detaillierten Texturen der Hauptcharaktere, die zusammen mit den schönen Spezialeffekten für Feeude sorgen. Zudem hat die Engine niemals mit irgendwelchen Einbrüchen in der Bildrate zu kämpfen – egal, wie viele Gegner auf dem Bildschirm toben und gleichgültig, wie viele Effekte abgefackelt werden.
Wieso liegt die Grafikwertung dann trotzdem hinter der PS2-Variante? Ganz einfach: Weil trotz aller Schönheit die Xbox bei weitem nicht so ausgenutzt wird wie seinerzeit die PlayStation 2.
Da können auch die stimmigen, gut inszenierten und aufwändigen Rendervideos nicht mehr viel helfen.
Gute Lokalisation, schwache Musik
Eines muss man Koei lassen: Sie stellen bei der Dynasty Warriors-Serie immer eine lupenreine Lokalisation auf die Beine. Die Texte sind sauber übersetzt und die Sprecher geben sich ausreichende Mühe, den Ernst und das Pathos der Texte zu vermitteln.
| Im Zweifel auch mal mit der groben Kelle ausholen: die Spezialbewegungen sind spektakulär und effektiv. |
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Auch die Soundeffekte sind gut gelungen, haben aber wie bei allen Teilen das Problem, dass sie sich auf Dauer zu häufig wiederholen. Das größte Problem im akustischen Bereich stellt jedoch wieder einmal die Musik dar: Wie in den Vorgängern hat Koei sich entschieden, das martialische Geschehen auf dem Bildschirm mit "asiatischem Hardrock" zu untermalen. Und konnte man bei den Teilen 2 und 3 noch einigermaßen darüber hinweg sehen, dass es thematisch überhaupt nicht passt, überschreitet die Musik in Dynasty Warriors 4 nun endgültig die Schwelle zur nervenden Tonorgie. Nicht nur, dass die Auswahl an Kampfmelodien verschwenden gering gehalten ist – die abstruse Mischung aus asiatischen Melodien, die in fette Gitarren verpackt wurden, ist mittlerweile einfach fehl am Platze.