Allstar-KommandoDie Tekken-Serie hatte es in den letzten Jahren nicht leicht: Auf der PSone war sie die Vorzeige-Prügelreihe ohne nennenswerte Konkurrenz - bis kurz vor dem Ende der PlayStation-Ära mit »Soul Blade« ein ebenbürtiger Rivale aus gleichem
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Klassik-Duell: Law und Nina treffen mittlerweile zum sechsten Mal aufeinander. |
Hause auf der Matte und die Eisenfaust auf einmal mit dem Rücken zur Wand stand. Auf der PS2 gewann der Neuling dann mit Soul Calibur 2 schnell die Oberhand, Tekken konnte mit dem Launchtitel »Tekken Tag Tournament« und dem zwar guten, aber sehr routiniert abgespulten Tekken 4 nicht mehr punkten. Zweieinhalb Jahre sind vergangen, die Entwickler wollten ihre Hausaufgaben machen, und mit Tekken 5 spielerisch an die Glanzzeit eines Tekken 3 anknüpfen. So viel können wir schon vorweg nehmen: Das ist zum größten Teil auch gelungen!Als Best-Of-Tekken präsentiert der fünfte Teil eine Allstar-Kämpferliga aus allen Teilen, wobei vier Figuren neu sind: Azuka Kazama hat einen ähnlichen Kampfstil wie Jun Kazama (zuletzt gesehen in Tekken Tag Tournament) und legt mörderische Kombos an den Tag. Ninja Raven ist ein schweinecooler Blade-Verschnitt mit blitzschnellen Kicks und Kenpo-Mönch Feng Wei schließlich hat hammerharte Fäuste. Der vierte im Bunde ist nicht spielbar, nimmt aber eine tragende Rolle ein: Endgegner Jinpachi Mishima. Der Rest des 32 Krieger umfassenden Kaders besteht aus Altstars wie Ganryu, Devil Jin oder Baek Doo-San, selbst Känguruh Roger (samt boxendem Anhang im Beutel) hat
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Der schlagkräftige Mönch Feng Wei ist einer der neuen Charaktere. |
es wieder ins Spiel geschafft. Dazu gesellen sich noch die üblichen Verdächtigen von Jin Kazama über Christie Monteiro (bzw. Eddy Gordo) und Hwoarang bis zu den verfeindeten Schwestern Nina und Anna Williams. Und selbstverständlich ist auch Zottelfrisur Heihachi Mishima wieder vertreten - trotz der seinen Tod proklamierenden Intro-Aussage. Anfangs dürft ihr nur mit 20 Kämpfern antreten, der Rest wird freigespielt.
Ordentlich was aufs Auge!Tekken 5 bietet bei den Spielmodi keine Überraschungen: Ihr könnt gegen einen Freund antreten oder zum Üben einem einstellbaren Computergegner die Polygonnase plätten. Die Story wird für jede Figur wie gehabt von Manga-Bildern eingeleitet, die von englischer Sprachausgabe begleitet werden und einen kurzen Überblick über die Kampfmotivation der jeweiligen Figur vermitteln. Neun Kämpfe später trefft ihr auf erwähnten Jinpachi Mishima - und ärgert euch schwarz. Denn er ist der erste Tekken-Endgegner, der dem unschönen Muster anderer Prügelspielserien folgt, nach dem der Endgegner um einiges schwerer sein
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Die Levels glänzen mit Abwechslungsreichtum und tollen Lichteffekten. |
muss als der Rest der Feinde. Das wäre ja prinzipiell kein Problem, wenn er einigermaßen berechenbar agieren würde - aber mal haut ihr den alten Sack problemlos aus den Latschen, mal hohnlacht er einem auch nach dem zehnten Versuch ins Gesicht. Ein Keil im sonst so flüssigen Tekken, nicht mal True Ogre aus dem dritten Teil war derart belastend.Der Story-Modus dient sowieso in erster Linie dem Freispielen neuer Figuren, dem Verdienen von Geld und dem Füllen des etwas umständlich bedienbaren Tekken-Kinos. Denn nach wie vor erwarten euch am Ende jeder Story-Runde technisch teilweise grandiose, und zumeist auch sehr witzig gestaltete Renderfilme - im Falle von Xiaoyu gibt es traditionsgemäß einen ziemlich bizarreren Anime-Kurzfilm. Leider ist die Qualität nicht gleich bleibend,
während z.B. die von Lee, Anna oder Nina witzig und fantastisch animiert sind, kommen andere, wie die von Julia oder Raven sowohl
humoristisch als auch qualitativ sehr bieder daher. Teilweise sind die Filme sogar richtig zynisch - Kazuya, Heihachi oder Brian Fury sind dafür gute Beispiele.