Vorschau: Armored Core 6: Fires of Rubicon (Action)

von Jonas Höger



Armored Core 6: Fires of Rubicon: Das heiße Eisen der Elden Ring-Entwickler
Das heiße Eisen der Elden Ring-Macher
Entwickler:
Publisher: Bandai Namco
Release:
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
25.08.2023
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ab 39,99€
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Mit Armored Core 6: Fires of Rubicon holt From Software nach über zehn Jahren ein eigentlich längst erkaltetes Franchise aus den Feuern der hauseigenen Spieleschmiede und will mit dem Revival der Mech-Reihe nun all die Fans anlocken, die sich das Studio über die letzten Jahre mit Dark Souls, Bloodborne und Elden Ring verdient hat. Publisher Bandai Namco ließ uns im Rahmen eines Anspiel-Events in Frankfurt schon vorab in den Mech steigen und selbst herausfinden, was Armored Core 6 zu bieten hat. In unserer Vorschau verraten wir euch, was Soulsborne-Veteran, aber Armored Core-Anfänger Jonas über das bald erscheinende Action-Rollenspiel in Erfahrung bringen konnte.



Armored Core 6: Fires of Rubicon – Alte Reihe, neuer Start

Wer einen Blick auf das ellenlange Spieleportfolio des japanischen Entwicklers From Software wirft, der wird vor allem ab 2009 auf viele bekannte Namen stoßen: Demon's Souls, Dark Souls 1 – 3, Bloodborne, Sekiro, Elden
Ring
. Dazwischen taucht aber auch der Name Armored Core auf: Lange war die Mech-Reihe ein wichtiger Bestandteil der Studio-Identität; der erste Teil erschien bereits 1997 und brachte insgesamt sechzehn Ableger hervor, auch wenn mit Armored Core 5: Verdict Day der letzte Release satte zehn Jahre her ist. Mit Armored Core 6: Fires of Rubicon soll jetzt also eine mehr als 25 Jahre alte Reihe wieder durchstarten, mit der selbst von den hartgesottensten Soulsborne-Fans bislang nur die wenigsten Kontakt hatten.

Mit Düsenantrieb zurück in die öffentliche Aufmerksamkeit: Armored Core will nach zehn Jahren Winterschlaf wieder voll durchstarten.
Mit Düsenantrieb zurück in die öffentliche Aufmerksamkeit: Armored Core will nach zehn Jahren Winterschlaf wieder voll durchstarten.


Um das zu ändern, hier eine kleine Einführung: Armored Core 6, da unterscheidet sich der am 25. August erscheinende Ableger der Reihe erstmal nicht von den älteren Titeln, setzt auf rasante Roboter-Action und tiefgreifende Individualisierung eures Mechs, bei dem ihr von den metallischen Beinen bis hin zu den Schulterraketen alle Einzelteile selbst aussuchen und jederzeit anpassen könnt. Vor allem aber, und da dürften von Elden Rings Open World ausgebrannte Spieler erleichtert aufatmen, bedient sich Armored Core 6 einer missionsbasiert Spielstruktur: Egal ob ihr ein paar mickrige Maschinen zerlegt oder die ganz großen Fische zu Altmetall verarbeitet, jede Mission wird per Knopfdruck aus dem Menü ausgewählt, wo ihr auch die Möglichkeit habt, euren Mech umzugestalten.

Schon die erste Mission, in der ich noch die Grundlagen kennenlerne, wird von einem Bosskampf gekrönt, der mit Feuer unter dem Blechhintern macht.
Schon die erste Mission, in der ich noch die Grundlagen kennenlerne, wird von einem Bosskampf gekrönt, der mit Feuer unter dem Blechhintern macht.
In den Missionen werdet ihr auf mittelgroße Gebiete losgelassen, bei denen sich lineare Abschnitte mit offenen Arealen abwechseln, wobei der Levelaufbau nicht nur horizontal, sondern vor allem auch vertikal gestaltet ist, um die volle Bewegungsfreiheit des Mechs auszuschöpfen. Obwohl sich basierend auf dem ersten Kapitel viele der Missionen in ihrem inhaltlichen Aufbau zu ähneln scheinen, beispielsweise wenn es um das Ausschalten bestimmter Gegner oder das Untersuchen von Trümmerteilen geht, sorgen Bosse oder besondere Aufträge für Abwechslung. Das Erklimmen eines gigantischen vierbeinigen Roboters, bei dem ich mehrere Generatoren zerstören und dabei einem tödlichen Laser ausweichen musste, ist ein solches Beispiel.

Der Abschluss von Missionen bringt euch nicht nur in der Story voran, sondern auch Geld, für das neue Mechteile gekauft werden können. Ausrüstung lässt sich des Weiteren über das Absolvieren von Trainingseinheiten freischalten, wo euch die Feinheiten des Kampfsystems erklärt und verschiedene Mech-Modelle nähergebracht werden. Später steht euch außerdem der Arena-Modus zur Verfügung, wo ihr euch schweißtreibende Duelle gegen andere Mechs liefert und euch so Schritt für Schritt auf einer Offline-Rangliste nach oben kämpft. Siege dort belohnen euch derweil mit einer eigenen Währung, mit der das Betriebssystem eures Mechs verbessert werden kann und das das normale Leveln ersetzt, welches in Armored Core 6 vollständig fehlt.

Gourmet-Gameplay oder MechDonalds?

Jetzt wo die Spielstruktur geklärt ist, geht es ans Eingemachte: Das Gameplay. Denn was macht man bei Armored Core 6 eigentlich und vor allem, wie spielt sich das? Um die bereits erwähnten Missionen, bei denen es abwechselnd um Gegnervernichtung oder Informationsbeschaffung geht, zu bestreiten, schlüpft ihr als Söldner C4-621 in den titelgebenden Armored Core, einen dicken Mech mit noch dickerer Bewaffnung. Ausgestattet mit Raketenwerfern oder Schutzschilden auf den Schultern, einer von unzähligen Schusswaffen in der rechten und einem Laserschwert in der linken Hand – wobei alle Teile beliebig mit anderen ausgetauscht werden können, doch dazu später mehr – stürzt ihr euch in das Getümmel.

Blind drauf losfliegen ist keine gute Idee. Stattdessen solltet ihr abwägen, welche Gegner die größte Bedrohung darstellen und als erstes ausgeschaltet werden müssen.
Blind drauf losfliegen ist keine gute Idee. Stattdessen solltet ihr abwägen, welche Gegner die größte Bedrohung darstellen und als erstes ausgeschaltet werden müssen.
Die gesamte tödliche Ausrüstung hat dabei wenig verwunderlich nur eine Aufgabe: Potenzielle Bedrohungen auszuschalten. Ich gleite also durch Fabrikkomplexe, fliege über eisige Tundren und zerlege alle feindlichen Roboter in ihre Einzelteile, die mir vor mein Visier kommen. Kleine Maschinen bringe ich mit wenigen Schüssen zum Explodieren, bei schwerer gepanzerten Gegnern geht es auch mal in den Nahkampf. Dabei ist durchaus ein bisschen Strategie gefragt: Armored Core 6 geizt nicht mit Gegnermassen und so suche ich Deckung, um dem Kugelhagel zu entfliehen oder scanne die Umgebung, um mir eine möglichst effiziente Taktik zu überlegen. Trotz kurzer Ruhepausen hinter Gebäuden oder Containern ist das Spieltempo hoch und flinke Reflexe nötig, um mit schnellen Sprints aus dem Dauerfeuer zu hechten oder den Abstand zwischen mir und dem feindlichen Mech vor meiner Nase zu verringern.

Ohne die alten Armored Core-Spiele zu kennen: Aufgrund meiner Vorliebe für die schnelleren From Software-Spiele wie Dark Souls 3 oder Bloodborne hatte ich beim Anblick der Metallkisten aus Fires of Rubicon ein bisschen Angst, dass ich nicht wie ein eleganter Evangelion durch die Lüfte der Spielwelt gleite, sondern wie eine Bleiente zu Boden sinke. Zu meiner Überraschung ging das Steuern des Mechs hervorragend von der Hand und schafft den Drahtseilakt zwischen geerdeter Immersion und angenehmer Handhabung. In meinen vier Stunden im Cockpit hatte ich weder das Gefühl, einen tonnenschweren Panzer noch ein federleichtes Plastikspielzeug durch die Gegend zu manövrieren, sondern behielt dank Schubdüsen, Sprintfunktion und Ausweichmanövern zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über meinen Kampfroboter.

Diesen Bildschirm habe ich mehr als einmal während meiner Session gesehen: Schon in den ersten Stunden ist Armored Core 6 alles, aber kein Spaziergang.
Diesen Bildschirm habe ich mehr als einmal während meiner Session gesehen: Schon in den ersten Stunden ist Armored Core 6 alles, aber kein Spaziergang.


Das ist vor allem deshalb wichtig, weil der Umgang mit dem Boost-Antrieb, der mich nicht nur nach vorne, hinten und zur Seite, sondern auch nach oben und unten fliegen lässt, viel Gefühl verlangt. Gegnerische Geschosse nehmen mich aus allen Richtungen in die Zange und wenn ich auch nur eine Sekunde stehenbleibe, leert sich mein Lebensbalken schneller als mein Girokonto beim Kauf des Xenoblade Chronicles-Soundtracks. Insbesondere Bosse sorgen mit ihren Bullet Hell-Einlagen dafür, dass geschickte Ausweichmanöver zur Pflicht werden, denn die drei Heilgegenstände, die mir pro Mission zur Verfügung stehen, sind ruckzuck aufgebraucht. Ähnlich wie bei der Ausdauer in Dark Souls und Co. kann ich auch meine Schubdüsen nicht unbegrenzt strapazieren, sondern muss immer wieder loslassen, um in der Luft zu bleiben und die Leiste zu regenerieren.
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Kommentare

mk4play schrieb am
Ich glaube, mein letztes Mech Geballere war damals auf einem 486er. UND in Zone Of The Enders hatte ich auch mal rein gespielt. Fand ich gar nicht schlecht, ist aber auf der "mach' ich später noch"-Liste (die länger als das New Yorker Telefonbuch ist).
So eine Art Vorfreude für AC 6 kann ich schon entwickeln. Mal schauen, wenn's gut gemacht ist... ist mal etwas anderes.
Ich glaube, es kommt noch vor Baldur's Gate raus, was dann wohl meine PS5 die nächsten zwei Jahre für Neuzugänge blockieren wird.
ray2077 schrieb am
Nun, trotzdem ich ein Elden Ring Fan bin, ist dieses Mech-Geballere ziemlich ... nach ich weiß nich wie ich es sagen soll, nicht das Meine. Für meinen Geschmack zu stumpfsinnig langweilig - holt mich überhaupt nicht ab.
Aber ich wünsche jedem seinen Spaß, soll für jeden was dabei sein.
Wingclip schrieb am
Das sieht schon alles richtig gut aus. Bis gerade dachte ich, das es mal so einen riesigen Controller gab der zu irgendeinem Armored Core gehört. Das war aber Steel Batallion. Trotzdem sehenswert das Teil.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das fertige Spiel.
Kant ist tot! schrieb am
Da ich seit Demon's Souls jeden FromSoft Titel gespielt habe, werde ich mir Armored Core 6 sicher auch holen, auch wenn ich mit Mechs bislang nicht wirklich was am Hut habe. Die Eindrücke dazu sind ja auch sehr positiv.
Mafuba schrieb am
Alles was ich bis jetzt von dem Spiel erfahre sagt mir zu. Vor allem: Fair verteilte Checkpoints, so dass man nicht 5 Minuten zum Boss hinsprinten muss für den nächsten Try.
schrieb am