Test: Oniken (Arcade-Action)

von Michael Krosta





FAZIT



Handwerklich gesehen macht Joymasher viel richtig: Oniken fängt das Prinzip der Actionspiele aus der 8-Bit-Ära gekonnt ein und fährt mit viel Trial & Error, knackigen Bosskämpfen und trashiger Story so ziemlich alles auf, was man mit der „guten alten Zeit“ verbindet. Trotz meiner Retro-Liebe will der Funke hier aber nicht so recht überspringen: Zwar geht die Oldschool-Präsentation mit ihrer entsprechenden Minimal-Farbpalette, den mäßig animierten Sprites und Chip-Klängen voll in Ordnung, doch stört mich neben vielen unberechenbaren Widersachern vor allem das elendige Zufallsprinzip bei den Container-Inhalten. So hängt mir das Überleben in dieser postapokalyptischen Pixel-Welt zu sehr vom Glück ab – nicht gerade motivierend. Wer eine knallharte Retro-Erfahrung sucht, dabei gleichzeitig frustresistent ist und lieber ohne Koop-Partner loszieht, findet mit Oniken trotz oder wegen der vielen Stereotypen und des etwas uninspirierten Leveldesigns einen würdigen Kandidaten. Mein Fall ist es nicht (mehr).
Entwickler:
Release:
05.02.2014
25.03.2020
08.02.2019
24.12.2019
Erhältlich: Digital (Steam)
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WERTUNG



PC

„Hart, fies und unberechenbar: Bei Oniken wünsche ich mir die alte 8-Bit-Zeit nicht wieder zurück.”

Wertung: 56%



 

Lesertests

Kommentare

LeKwas schrieb am
Die Demo war ganz solide, vlt. geb ich mir den Titel, wenn dieser im Sale ist - aber erst nach dem Martyrium aktuell durch ??. :Blauesauge:
"shamefur dispray"
schockbock schrieb am
Hab's jetzt eher als grandioses Beispiel dafür gelesen, dass ein ungeeigneter Tester aus einem grundsätzlich soliden Spiel ein schlechtes machen kann. Klar, wahrscheinlich tapp ich jetzt selber in die Subjektivitätsfalle, kann andererseits aber viele der Kritikpunkte wirklich nicht nachvollziehen. Oft kriegt man zu viel Ammo vorgesetzt, wo Health wirklich dringend nötig wäre, aber andersrum hab ich's noch nicht erlebt. Das ist bei dem "hammerharten" Schwierigkeitsgrad aber auch kein ernsthaftes Problem, denn ich behaupte, dass man mit durchschnittlicher Gamepad-Begabung sowieso kaum Granaten einsetzen muss. Außerdem sind die Checkpoints eigentlich sogar recht zahlreich vorhanden- oder vielmehr sind die Abschnitte, von zwei, drei Ausnahmen abgesehen, so kurz, dass man sie in drei Minuten durchspielen kann. Und dabei ist das Spiel von einem massiv frustigen Auswendiglernmarathon a la Ninja Gaiden meilenweit entfernt. Ich hab mich auf einiges gefasst gemacht, war dann aber überrascht, wie leicht es einem eigentlich gemacht wird- die meisten Angriffe lassen sich mit gutem Timing problemlos umgehen, ohne dass man wissen muss, woher sie kommen.
Was mich unter'm Strich nachhaltig gestört hat, ist die Performance, die- angesichts der Grafik unverständlich- auf einem Athlon x2 schon öfter in die Knie gegangen ist, und die Länge des Spiels. Ich war an einem Abend durch, und dabei muss noch erwähnt werden, dass die Zwischensequenzen ohne Übertreibung um die 50 % der Spielzeit einnehmen- alle zwei Minuten ein neues Bild und so nervtötend lahm aufbauender Text, dass die Geduld auf eine sehr harte Probe gestellt wird.
Unter'm Strich hat mich (ein Kind der 16 bit-Ära) Oniken ziemlich gut unterhalten. Man sollte halt nur darauf eingestellt sein, keine modernisierte Remineszenz an Sidescroller von NES und Co. vorgesetzt zu kriegen, sondern einen lupenreinen Vertreter seiner Zunft- mit allem drum und dran (vom Speichersystem vielleicht mal abgesehen).
Und auch wenn ich solche...
MrLetiso schrieb am
Dieser Test ist ein grandioses Beispiel dafür, dass eine Spieleerfahrung subjektiv ist. Auch das Fazit ist in diesem Rahmen erstellt worden und zeigt, dass der Tester, trotz der von ihm angesprochenen Defizite des Spiels, das Dasein anderer Einschätzungen tollertiert und respektiert.
Vielen Dank für diesen tollen Test.
schrieb am