Test: Alone With You (Adventure)

von Jörg Luibl





FAZIT



Nach Home gelingt Benjamin Rivers auch mit Alone With You eine richtig gute Adventure-Novelle! Ich wähle bewusst den literarischen Begriff, weil dieses Spiel vor allem von seiner Erzählung lebt. Lasst euch von der Beschreibung „Sci-Fi Romance“ nicht abschrecken, denn hier geht es nicht schnulzig um Rosamunde Pilcher im Weltraum, sondern vordergründig um die Flucht von einem tödlichen Planeten und hintergründig um ein mysteriöses Geflecht aus Beziehungen. Die Rätsel sind leider nicht der Rede wert, ich habe über die etwa sechs Stunden mehr Anspruch sowie ein Tagebuch vermisst, außerdem kann die Wiederholung von Abläufen nerven. Aber die Regie hat es in sich: Sie verknüpft die Erkundung der Stationen clever mit den Biographien von vier Hologramm-Persönlichkeiten, die man in Dialogen immer besser kennenlernt, die man mögen oder ablehnen kann. Mir gefallen zudem die dezente Musik als auch der Stil - auch wenn es "nur" Pixel sind, entsteht eine emotionale Anbindung zu den Charakteren. Und während man dem Schicksal der Kolonie immer näher kommt, entwickelt sich auch eine ambivalente Beziehung zur KI. Ist man mit einem der beiden Enden nicht zufrieden, lohnt sich vielleicht ein weiterer Versuch mit anderen Entscheidungen. Auf dem PC gibt es übrigens einen neuen Raum, zusätzliche Cutscenes und etwas grafische Politur.
Entwickler:
Publisher: -
Release:
09.02.2017
23.08.2016
23.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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WERTUNG



PC

„Nach Home gelingt Benjamin Rivers auch mit Alone With You eine richtig gute Adventure-Novelle!”

Wertung: 80%



 

Lesertests

Kommentare

Sharkie schrieb am
Home hat mich damals durchaus beeindruckt durch seinen narrativen Kniff...
Spoiler
Show
... dem Spieler für den Großteil der Spielzeit das Gefühl zu vermitteln, die Auflösung eines mysteriösen Kriminalfalls zu suchen - nur um dann am Ende ebenjene Auflösung als Produkt der auf der Suche danach getroffenen Entscheidungen zu präsentieren. Die Lösung des Rätsels also nicht (wie es im klassischen Whodunit? der Fall wäre) vorzukonfigurieren, sondern von der Subjektivität des Spielers abhängig zu machen. Und en passant noch eine unorthodoxe, zirkuläre Struktur reinzubringen.
Das war eine für ein Computerspiel ungewöhnliche, aber (bei näherem Hinsehen) sich für dieses Medium geradezu anbietende Art des Storytellings. Speziell hinsichtlich seines Einbezugs des Menschen vor dem Monitor.
So gesehen liegt die erzählerische Messlatte für Alone with You hoch. Zumal der Ansatz, eine Story primär durch Recherchetätigkeit zu vermitteln, mittlerweile alles andere als frisch ist (man vergleiche Spiele wie Analogue: A Hate Story, Her Story oder in vielerlei Hinsicht auch Gone Home).
Nun pflegt Jörg bekanntermaßen im narrativen Bereich schon hohe Ansprüche - und kommt hier schlussendlich zu einem positiven Fazit. Das stimmt dann insgesamt vorsichtig optimistisch. Freue mich drauf.
Skabus schrieb am
Sehr interessantes Spiel. Werde es mir morgen auf jeden Fall holen.
Hätte es gerne schon für meine PS Vita gekauft, aber aus irgendeinem Grund finde ich es nicht im PS Store auf meiner Vita.
Egal, morgen dann eben für den PC :)
MfG Ska
cM0 schrieb am
Ich habe den Test nur überflogen um Spoiler zu vermeiden aber das Spiel wird definitiv gekauft.
schrieb am