Vorab sei gesagt das ich ein riesiger Geheimakte/Deep Silver/Rätsel Fan bin und schon lange auf den dritten Teil gewartet habe. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund warum ich, zwar nicht ganz aber teilweise enttäuscht von dem Spiel wurde/bin.

Das CD Case (in der großen Box) in dem das Spiel ausgeliefert wird, ist weniger ein Augenschmaus und ziert wohl keine stolze Spiele-Sammlung, aber es zählen ja bekanntlich die inneren Werte. Also rein in den PC und direkt installieren. Arbeit und Rechnungen ignorieren, Telefone ausstöpseln und Tür verrammeln, jetzt wird gezockt. Nach der kurzweiligen Installation gestartet, ein Hauptmenü "eingerichtet" und das Spiel meinen Monitor übernehmen lassen.

358 Minuten später.

Die Story:
Die Geschichte des Spieles ist interessant und auch irgendwie spannend, packt aber nicht derart wie die der beiden Vorgänger! Ich möchte hier nicht spoilern daher belasse ich es mit: Pi ist 3,14159265358979.... =D.

Die Story Wandlungen:
Ein neues Feature sind 2 - 3, ich meine es waren nur 2 Stellen, in denen man minimalen Einfluss auf die Geschichte nehmen kann. Ein sehr interessantes Feature, dass z.B. auch in Heavy Rain sowie Fahrenheit für interessante Wendungen und eine eigene Geschichte sorgten. Derartige Features sorgen zwar zumeist für einen erhöhten Wiederspiel-Faktor, jedoch wurde dies zuwenig in Geheimakte 3 eingebaut und zudem nehmen diese Stellen kaum wirklichen Einfluss auf die Geschichte, sondern nur auf die am Schluss folgenden Charakteren-Geschichten.

Die Rätsel:
Der Großteil der Rätsel ist, im Vergleich zu den Vorgängern, viel zu einfach. Es gibt gerade mal 3 Rätsel wo ich einige Minuten überlegen musste und teilweise alles mit allen kombinierte um den Fortschritt des Spieles zu beschleunigen. Die Hilfestellungen die man optional aufrufen kann, sind für wahre Geheimakte / Point&Click Adventure Helden weitestgehend überflüssig, was in Anbetracht der coolen Stimme des Sprechers schade ist.

Die Charaktere:
Nina und Max haben wohl, nach ihren 2 Abenteuern, ihren Humor verloren. Während Sie in Geheimakte 1 und 2 noch einige (wesentlich mehr) nette, witzige und manchmal auch coolen Sprüche präsentierten, findet im neusten Werke kaum (wesentlich wenigere) derartige Dialoge statt.
Die restlichen Charaktere sind nett anzusehen und auch nett zu "Spielen", da sie etwas Abwechslung in das Spielgeschehen bringen. Ein altbekanntes und bewährtes Feature.

Die Spielzeit:
Traurig. Knapp 6 Stunden Spielzeit die wie der Bus, in dem Film Speed, mit Vollgas an einem vorbei rauscht. Beide Vorgänger hatten, zumindest beim ersten mal, eine wesentlich längere Spielzeit, anders gesagt: Ich war beim ersten Mal noch nie so schnell fertig.

Grafik:
Die Grafik bei Point&Click Adventure ist für mich genauso wichtig wie Achievements bei Tetris. Aber dennoch möchte ich anmerken, dass die Grafik ordentlich aufgebohrt wurde. Schöne Texturen, eine schönere Nina, ein coolerer Max. Objekte die man Anklicken kann sind schön ersichtlich und verschwinden nicht hinter matschige Texturen. Grafisch also ein Schmuckstück, aber wie gesagt: Die Grafik ist bei Point&Click eher uninteressant, zumindest für mich einen alten Monkey Island Fan =D.

Achievements:
Apropos Achievements: Unnötig, aber okay. Ich brauche in einem Point&Click Adventure keine Achievements, ein derartiges Feature ist vielleicht bei Shootern o.ä. Spielen interessant, reizt mich bei Geheimakte aber kaum.


Schlusssatz:
Geheimakte 3 ist ein interessantes Spiel: Mit "netter" Story, ordentlicher Grafik, (zu) einfachen Rätseln. Für wahre Fans ein Kauf wert, wenn man seine Erwartungen runterschraubt flasht das Spiel wahrscheinlich auch mehr, als wenn man seit Geheimakte 1 darauf wartet.
Die Spielzeit war genauso wie die Rätsel für mich enttäuschend und die Vielfalt der neuen Funktionen hält sich stark in Grenzen. Der Wechsel der Charaktere ist bereits wohlbekannt, aber man kann leider nicht zwischen ihnen hin und herschalten (wie man es bei den Vorgängern kennt). Ausgenommen bei einem Rätsel.

Für mich leicht enttäuschend, da ich Geheimakte 1 & 2 wirklich gefeiert habe und stets voller Erwartungen auf einen neuen Teil gewartet habe. Wäre ich an die Sache wesentlich pessimistischer ran gegangen, hätte mich das Spiel wahrscheinlich auch mehr begeistert.