Action-Adventure
Entwickler: Ninja Theory
Publisher: Capcom
Release:
15.01.2013
25.01.2013
15.01.2013
10.03.2015
10.03.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

86%Gesamt
86%
87%
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Lesertest von Oguz-Khan

DER TEUFEL WÜRDE WEINEN,
mit DMC-Devil May Cry liefert die Spielschmiede "Ninja Theorie" ihr bislang bestes Werk ab. Ein artistisch, spielerisch, visuell und akustisch beeindruckendes Meisterwerk welches klar zeigt: Nicht die Engine ist das entschiedenste sondern die künstlerische Gesamtvision. Und diese ist phantastisch geglückt, hätte man nicht Versucht eine aufgesetzte Konsumkritik und ein unnötiges Kommentar zur Finanzkrise als Unterbau abzuliefern.

Eins Vorweg, als Spiel selbst erfüllt das neue Devil May Cry jeden Wunsch den man als passionierter Actionspieler an ein Werk aus dieser Richtung stellen kann. Die Optik ist verspielt bunt und bedient sich der Trickästhetik von Filmgrößen wie Matrix oder Inception. Das Design erinnert an ein aufwendig gemachtes Sprühgemälde. Es werden liebevoll Referenzen zu Videospielen wie REZ oder auch zu den unmittelbaren DMC Vorgängern gemacht. Die Animationen sind in jeder Situation geschmeidig, dies gilt ebenso für die direkte und vielfältige Steuerung. Ebenfalls bemerkenswert ist der Heavymetal Soundtrack, dem man wirklich genießen kann auch wenn man ansonsten nur wenig für diese Musik übrig hat. Die Charakterzeichnung, speziell von Dante ist Vorbildlich und macht Spaß. Eine klare Kaufempfehlung!

SEID EUCH DER DÄMONEN GEWAHR

Leider subsumiert das Spiel die aktuelle Finanzkrise, die Vertreter des Kapitalismus und ihre Akteure zu einer einfachen Rechnung. Diese Leute sind dämonisch, deshalb werden Sie uns immer in den Ruin treiben. Was für eine Vereinfachung des Problems. Es bleibt überhaupt Fragwürdig was so eine Form von Gesellschafts- und Kapitalismuskritik in einem Spiel dieser Art zu suchen hat? Denn was sind die Methoden der Dämonen? Ihr werdet von uns Kontrolliert, mit schlechter Nahrung gefüttert die euch dumm, übergewichtig und abhängig macht. Außerdem sind sämtliche Medien in unserer Hand. Toll! könnte man jetzt sagen, wenn da nicht ein paar kleine Probleme wäre. ERSTENS: Die Menschen sind reine Opfer die sich der Gefahr überhaupt nicht gewahr sind. Sie sind komplett außer Stand ihre Situation auch nur zu erkennen. Sie sind Rindvieher, welche gemolken und bei Zeiten geschlachtet werden. Sie sind willenlose Konsumenten die sich der dämonischen Scheinwelt nicht bewusst sind, und somit auch völlig unschuldig sind an ihrer Situation. Das dies nicht zutrifft, sollte hoffentlich jedem vernunftbegabtem und selbstbestimmten Individuum klar sein.
ZWEITENS: Das Konzept eines Videospiels an sich. Denn welche Aufgabe hat ein Spiel wie DMC in erster Linie zu erfüllen? Natürlich soviel Geld wie möglich abzuwerfen. Videospiele sind nichts weiter als aufwendig gemachte Gegenwelten die unseren Blick für die Wirklichkeit, je nach Nutzung des Mediums, komplett verbauen können. An sich wäre daran nichts verwerfliches wenn man nur nicht so verdammt aufdringlich darauf verweisen würde wie es DMC nun tut! Man versucht einen subversiven Charakter aufzubauen, bleibt dabei aber gnadenlos an der Fassade des Problems hängen. Denn was sind wir Spieler, wenn nicht mehr als die Geldgeber für diese Spiele, also die "Energielieferanten" welche jene Scheinwelten erschaffen, vor denen uns DMC nun warnen möchte? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen wie das Spielen von DMC meinem Gewicht, meiner Intelligenz und zur meiner Selbstbestimmung positiv beitragen soll. Wenn man es überspitzt, könnte man eher vom Gegenteil ausgehen. Das Produkt warnt uns also vor sich selbst, das wir es nicht Spielen sollen. Wow, das konsumieren von DMC ist also das dämonische Übel vor das es uns gleichzeitig Waren will. Diese bereits vor implementierte Systemkritik, ist Leider schon so zu Gang und gäbe geworden, das wir sie nicht nur nicht mehr wahrnehmen, sondern sie regelrecht zu erwarten scheinen. Man denke an Avatar oder Matrix. Das System warnt uns innerhalb des Systems vor Künstlichkeit, unwirklichen Welten und subtil durchgeführter Hirnwäsche, die dem Interessen eines großen Organisation zu dienen. Ich denke die Absurdität eines solchen Vorhabens dürfte mehr als offensichtlich sein, angesichts der Gesamtsituation in der uns diese Systemkritik geliefert wird.

Denn das Ziel ist nicht wie so manch einer vielleicht denken mag, uns aufzuklären oder gar aufzurütteln, sondern die Erschaffung einer kompletteren Scheinwelt. Durch die Aufnahme der Systemkritik in das zu kritisierende Produkt, wird ein noch totalitäreres System geschaffen. Dadurch kann das Individuum die Gegenwelt gar nicht mehr verlassen, und ist somit nicht mehr zu wirklichem Widerstand möglich! Man meint das Subversive im geliefertem Produkt zu finden, und wird somit zum Teil des Systems das es kritisiert.
Am besten sind da die Spiele welche sich gar nicht um solche Kritik, sondern nur um den Aufbau einer Gegenwelt bemühen. So wie es das original Devil May Cry getan hat. Am besten ist das Spiel wenn es Lügt! Denn dann kann man es ohne Probleme wieder verlassen, UND DAS BRÄCHTE DEN TEUFEL WIRKLCH ZUM WEINEN...
Pro
  • Mein Text ist keine Review in der man zum wiederholtem male Dinge wie "Die Grafik könnte hier und da besser sein", oder "Das Spiel ist zu Bunt" durchexzessiert. Soche Texte gibt es zu genüge! Stattdessen versuche ich mehr zu ermitteln wie durch das Spiel zum Spieler gesprochen wird. Eine Analyse also. Da mir nur 5000 Wörter zur verfügung stehen, besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Kontra
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DmC: Devil May Cry

DmC: Devil May Cry
Oguz-Khan
Oguz-Khan 31.01.2013 PC 
90%
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