Hier wird gespoilert. Also Beschwert Euch im nachhinein nicht.
Ich habe Euch gewarnt! Letzte Chance! Immernoch da? Na dann ziehs Dir rein.


Wer ist denn Deadpool?
Ich gebe zu, ich hatte keinen blassen Schimmer, dass es diesen Nazistischen, Egoistischen, Selbstverliebten Bastard überhaupt im Marveluniversum gibt.

Und ich muss noch etwas los werden! Ich liebe diesen Kranken Spinner!

Schon nach den ersten 5 Minuten war klar, worauf die Entwickler in diesem Game abzielen. Auf die Bauchmuskulatur des Spielers.
Selten habe ich so in einen Game abgefeiert.

Ich bin wirklich froh, dass die Entwickler sich dagegen entschieden haben Deadpool eine Deutsche Stimme zu verpassen und als ich den Test nach dem durchspielen gelesen habe (ich weiß man liest den vorher) und gelesen habe, wer die Synchro von Deadpool übernommen hat, wollte ich es im ersten Moment garnicht glauben. Die Monologe und Dialoge sind so genial in Szene gesetzt worden, dass es mehr als tröstend ist, dass die Engine teilweise sehr schwach rüber kommt.

Schon alleine bei der Prügelszene mit Wolverine hätte ich ewig weiter machen können.

Der Spieler übernimmt die Regie. Häääh? Ja wirklich!
Deadpool soll sein eigenes Spiel bekommen, jedoch erst nach Überzeugungsarbeit in Form einer Bombe. Der Spieler ist Quasi der Kameramann und begleitet Deadpool durch das Skript, welches er natürlich nach seinen Vorstellungen einfach mal so bearbeitet.

Deadpool redet auch mit den Spieler, was als Stilelement hervorangend rüber kommt und nicht zu aufgesetzt wirkt.
Wir erleben also Deadpools Abenteuer direkt, Live und in Farbe.
Da kann es schon mal vorkommen, dass in der einen Szene so viel Pyrotechnik gezündet wird, dass sich Deadpool in der nächsten durch eine 2D Welt kämpfen muss. Das ist nicht nur witzig anzusehen, sondern auch nich witzig anzuhören, denn dieser Umstand bleibt nicht ohne Kommentare Seitens Deadpools.

Überhaupt strotzt das Game nur so vor Dialogen und Monologen und spart dabei nicht mit derben Humor. Subtil wird hier groß geschrieben (haha Wortwitz) und Deadpool zündet einen derben Witz nach dem anderen. Dabei kann es durchaus Sexistisch zugehen.
Das Marveluniversum wird auch durch den Kakao gezogen und man merkt, dass Deadpool mal ein gaaaaanz Böser war und es teilweise noch ist. Rücksichtslos fliegt er den Jet zu Brei, obwohl alle dagegen sind, dass er überhaupt fliegen darf und steigt zudem noch als einziger auf den eigenen Beinen aus die geschrottete Maschine.

Er hört nicht zu, wenn man Ihm was sagt, er respektiert niemanden und scheint manchmal wie ein kleines Kind zu sein.

Seine gespaltene Persönlichkeit, die durch zwei weitere Stimmen dargestellt wird Spiegeln das Chaos wieder, was er mit schöner Regelmäßigkeit anrichtet.

Zur Spielemechanik!

Die Kämpfe sind stellenweise etwas Öde, weil man immer das selbe machen muss und man stellt sich auch Ruck Zuck auf neue Gegnerklassen ein, aber im Prinzip ist man nur auf der Jagd nach der nächsten Zwischensequenz um wieder mal richtig abfeiern zu können.

Die Bosskämpfe waren teilweise auch richtig gut und spaßig, nur der Endkampf konnte ziemlich nerven.

Im Prinzip reiht man Combos aneinander, löst Superattacken aus und so weiter uns so fort.
Es gibt auch Überraschungsangriffe, welche je nach gewählter Waffe anders ausfällt.
Zu den Waffen gehören am Anfang Katanas und Pistolen und nach einlösen der gesammelten Punkte gibt es noch Sais, Riesen Hämmer, Maschinengewehre, Schrotflinten, Granaten, Minen und Bärenfallen.
Letztere sind sehr Spaßig, wenn Gegner hinein treten und darin rumzappeln wie ein Fisch an Land.

Das Spiel geizt nicht mit Roter Flüssigkeit und Finishing Moves setzen dem Game den zusätzlichen Gore Touch auf. Also nichts für Blümchenpflücker und Hässchen Knuddler.

Die Level sind teilweise sehr schön und manchmal sehr unspektakulär.
Jedoch machen die 8-Bit Level und die teilweise abgefahrenen Settings echt Bock und man möchte eigentlich immer nur weiter.

Nervend fand ich den Umstand, dass man in einigen Leveln den Weg nicht mehr zurück konnte. Zuerst stieg ich die Plattform hinauf, doch durfte nicht mehr auf den Boden zurück um vergessene Punkte einzusammeln. Ich meine HALLLLLOOOOO! Das waren 2,50m und ich spiele einen Unsterblichen Charakter. Was sich die Entwickler dabei gedacht haben entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Achso!!!
Das Spiel ist wirklich ziemlich kurz und nur bedingt mit Maus und Tastatur zu bedienen. Der Keksbox Controller wird natürlich wieder als Alleinstellungsmerkmal für Controller vorrausgesetzt.
Mit einem X-Box Controller Emu funktionierts aber auch.

Wem ca.50 Tacken zu fett sind, um für rund 7 bis 8 Stunden unterhalten zu werden, sollte abwarten bis das Game günstiger wird.
Vieleicht kommt es ja noch in die Summer Sale Aktion von Steam. ;)
Allen anderen sei es wirklich ans Herz gelegt, vorrausgesetzt ihr steht auf schwarzen und teilweise kranken Humor und liebt es Gegner Reihenweise in die Ewigen Pixelgründe zu schicken.

I love it and i play it ;)