Shooter
Entwickler: Gearbox Software
Publisher: Ubisoft
Release:
26.09.2008
19.08.2009
15.04.2010
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ab 3,80€
Spielinfo Bilder  

Durchschnittswertung

92%Gesamt
91%
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Lesertest von Kelad

Kurz und knapp: Das Setting IST ausgelutscht. Das war auch mein Grund mir nicht CALL OF DUTY 5 zu kaufen, aber BROTHERS IN ARMS ist tatsächlich anders. Es ist weit von der trügerischen Perfektion anderer Hochglanz-Titel entfernt, bietet aber dafür im Stillen sehr nachdenkliche Kost und eine grimmige Abhandlung über einen finsteren Krieg, der nicht nur Leben als blanke Zahlen, sondern als lebendige Menschen gekostet hat. Mit ihren Familien, ihren Träumen und der Hoffnung lebend wieder dieser Hölle entfliehen zu können.

BROTHERS IN ARMS hat seine Schwächen, mit der sich schnell abnutzenden Spielmechanik sogar eine bedeutende, aber es läßt sich unheimlich viel Zeit damit dem Spieler begreiflich zu machen, durch welche Hölle beide Seiten der Front damals gewatet sein müssen. Alle tragen ihre (un)sichtbaren Narben und die Dämonen ihrer Erlebnisse seit dem D-Day mit sich herum. Und keiner von ihnen ist älter als die Mädels und Jungs in diesem Forum. Vielleicht gehört etwas Kopfarbeit dazu, aber mich hat HELL'S HIGHWAY und das Schicksal von Matt Baker bewegt. Vielleicht weil ich mich mit der Soldatenthematik gut identifizieren kann, wie mir immer wieder vorgehalten wird ... vielleicht aber auch, weil sich endlich jemand bemüht hat dem Krieg ein menschliches Gesicht oder besser seine verzerrte Fratze zu geben.
Pro
  • · Squadführung geht leicht von der Hand und macht die unterschiedlichen Schlachtfelder zu mehrfrontigen Spielwiesen für Simpel-Taktiker
  • · abwechslungsreiche, stimmungsvolle Schauplätze, die sehr wenig mit Skriptsequenzen sondern vielmehr durch ihr düsteres und apokalyptisches Design auffallen
  • · Viele gut inszenierte Zwischensequenzen, die sich viel Zeit für die Vorstellung der Mitglieder der Squads nehmen und auch sonst mit filmreifen Kameraeinstellungen und Actionsequenzen besticht
  • · zum größten Teil gute englische Sprachausgabe, vor allem Matt Baker (der Hauptcharakter) weiß mit glaubhaften Emotionen zu überzeugen
  • · Mutige Story, die sich des Abstieges und emotionalen Zerfalls von Matt Baker und den Mitgliedern seiner Einheit annimmt und Themen wie Sinn und Unsinn dieses Krieges, Verlust und den Wahnsinn der Schlachtfelder behandelt.
  • · schonungslose Darstellung der blutigen Auseinandersetzung der Operation Market Garden
  • · durchaus ansehnliche Grafik, die zwar nicht mit Genrespitzen mithalten kann, aber dem dreckigen Flair des zweiten Weltkrieges mehr als gerecht wird und sogar ein wenig Farbe in die Unreal-Engine bringt.
Kontra
  • · seltsamer Griesel- bzw. Film-Grain-Effekt, der manchmal auffällt, Engineschwächen wie Texturnachladen wird hier nicht ganz so souverän umschifft wie bei anderen Enginekollegen
  • · mit der Zeit eintönige Spielmechanik mit nur aufgrund der Gegnermenge anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad, da die Gegner leider ihrerseits nicht in der Lage sind Situationen taktisch zu analysieren und zu Flankenangriffen u.ä. anzusetzen.
  • · frustrierend gelegte Speicherpunkte, die die Spielzeit durch Wiederholung längerer Abschnitte künstlich in die Länge zieht.
  • · zwar nur "im Kleinen" pathostriefend, aber dennoch eindimensionale Darstellung der deutschen Seite (auch wenn löbliche, bzw. erschreckend menschliche Beispiele tatsächlich vorhanden sind)
  • manchmal etwas bemüht melodramatisch, um noch glaubhaft zu wirken
 

Brothers in Arms 3

Brothers in Arms: Hell's Highway
Kelad
Kelad 06.05.2009 360 
83%
5 0

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