Lange vor
Human Revolution war offenbar ein dritter Serienteil von Deus Ex in Arbeit, wurde allerdings eingestellt, bevor Informationen an die breite Öffentlichkeit gelangten. Videospiel-Journalist Joe Martin (schrieb z.B. für Gamasutra und Eurogamer) wollte den Umstand ändern und präsentierte gestern
auf seinem Blog (
via vg247.com) Details und Storylines zum nie erschienenen Spiel. Deus Ex 3 war demnach bei Ion Storm vor der Studio-Schließung im Jahr 2005 in Arbeit. Bereits sechs alternative Story-Verläufe seien ausgearbeitet gewesen, auf zwei davon geht der Journalist näher ein:
"Der erste handelt von einem verdeckt operierenden, technisch aufgemotzten Soldaten, der aber desertiert, als er erfährt, dass er nur für schmierige Machenschaften missbraucht wird. Seine Führungsoffiziere finden ihn und drohen ihm mit dem Kriegsgericht oder der Exekution seiner Frau, falls er nicht bei einem letzten Job mitmacht."
Während des Spiels hätten die Missionen immer wieder zwischen der Gegenwart und Flashbacks des Protagonisten gewechselt.
"Die zweite Geschichte beginnt direkt nach dem Ende von Deus Ex [Achtung: Spoiler], in dem man sämtliche globale Kommunikation zerstört. In dieser Geschichte erforscht der Spieler den Kollaps und versucht, seine Schwester aus den Fängen einer Sekte zu befreien, welche nach dem Zusammenbruch regen Zulauf erhält."
Screenshot - Deus Ex (PC)
Screenshot - Deus Ex (PC)
Martin zieht seine Informationen aus Dokumenten, welche für jedermann frei zugänglich seien: Das Dolph Briscoe Center of American History archiviere eine Reihe von Schriftstücken, welche ihm von Warren Spector übergeben worden seien - dazu gehörten auch Exemplare zu eingestellten Projekten wie Deus Ex 3. In den vergangenen zwei Jahren sei er aber seltsamerweise der einzige Journalist gewesen, der um Einsicht in die Dokumente gebeten hätte.
Das Special zu Deus Ex 3 ist Teil seines Projekts, welches die Hinterlassenschaften eingestellter Spielprojekte bewahren soll. Auf seiner Seite finden sich auch Konzeptzeichnungen zum Spiel; außerdem wird auch auf andere Titel wie die frühen Design-Phasen von Doom eingegangen. Ein Segment über Warren Spector behandelt Themen zum ersten
Deus Ex, Thief 3 und
Micky Epic sowie die Einflüsse von Spiel-Designern wie Richard Garriot, Ken Levine und Harvey Smith.