von Marcel Kleffmann,

Wolcen: Lords of Mayhem - Ersteindruck, Trubel um die Test-Version, Review-Planung und Release-Trailer

Wolcen: Lords of Mayhem (Rollenspiel) von Wolcen Studio
Wolcen: Lords of Mayhem (Rollenspiel) von Wolcen Studio - Bildquelle: Wolcen Studio
Wolcen: Lords of Mayhem (ab 31,49€ bei kaufen) wird nach fast vier Jahren im Early Access (Startschuss war März 2016) und nach mehreren drastischen Design-Veränderungen am 13. Februar 2020 auf Steam erscheinen. Das ehemals als "Umbra" bezeichnete Spiel wurde Mitte 2015 via Kickstarter finanziert.

Wolcen ist ein Hack-&-Slay oder Action-Rollenspiel und kann am besten mit Diablo, Path of Exile, Grim Dawn, Titan Quest und Konsorten verglichen werden. Wir haben eine Test-Version (v1.0.1; seltsamerweise "wolcen-beta" und nicht "wolcen_review" genannt) vorliegen, konnten diese aber aufgrund von Update-Inkompatibilitäten nur im Offline-Modus testen, weswegen es nicht möglich war, die überaus wichtigen kooperativen Online-Elemente und Multiplayer-Funktionen zu testen. Gleiches gilt vor allem für die Stabilität dieser Spielelemente. Zugleich scheint es ohnehin Missverständnisse und Kommunikationsprobleme bezüglich der Review-Version zu geben, wodurch sich die GameStar-Chefredaktion gezwungen sah, ein Statement zu ihrem Test zu veröffentlichen, da die Test-Version allem Anschein nach keine "Test-Version" mehr ist.

Der Ersteindruck von Wolcen im Offline-Modus ist jedenfalls überraschend gut. Das Kampfsystem ist mit seinen 40 Fähigkeiten plus Skill-Modifikatoren vielfältig, die Attacken meines Nahkämpfers sind mächtig wuchtig, der Talentbaum bietet viele sinnvolle Auswahlmöglichkeiten und letztendlich gibt es diverse Möglichkeiten den eigenen Spielstil mit Waffen, Skills, Modifikatoren und Co. individuell anzupassen. Hinzukommen durchaus eindrucksvolle und hübsche Umgebungen auf Basis der CryEngine, viele Story-Zwischensequenzen, zwei Schwierigkeitsgrade (Story-Modus und "Normal") und ein Endgame-Modus, in dem man anhand von Missionen eine Stadt wiederaufbaut. Einige Bugs (z.B. Lebensleisten von Gegnern verschwinden nicht) und Macken bei der Inszenierung (abrupte und ungelenke Wechsel zwischen Cutscenes und Spielgeschehen) sind in der kurzen Spielzeit aber schon negativ aufgefallen. Etwas mehr Entwicklungszeit hätte dem Spiel sicher gutgetan. Zumal scheint die Kampagne laut GameStar-Test nicht wirklich fertig zu sein, was auch die Entwickler mehr oder weniger bestätigt hatten, denn Wolcen soll nach dem Verkaufsstart zusätzliche (kostenlose) Inhalte, neue Akte, weitere Gegenstände sowie neue und wiederkehrende Features erhalten. Unser Test ist für nächste Woche geplant.

Einen Kurzüberblick über das Spiel gibt der folgende Release-Trailer und sämtliche Neuerungen mit dem Sprung auf Version 1.0 benennen die Entwickler bei Steam. Kurz und knapp heißt es dort, dass sie mit dem Update "das Spiel hinzugefügt" hätten.

Letztes aktuelles Video: Release-Trailer





Kommentare

ssj3rd schrieb am
NewRaven hat geschrieben: ?13.02.2020 20:43
ssj3rd hat geschrieben: ?13.02.2020 20:19 Ich habe sehr bewusst die 30% Marke gewählt, bei 50-70% sieht das tatsächlich ganz anders aus, aber alles unter 35% ist doch nun wirklich Atommüll in der Spielelandschaft, von denen uns nette Menschen (Spieletester) zum Glück warnen. :-)
Aber die 30% Games haben doch im Regelfall noch weit mehr Probleme, als das sie "nur" spielerischer Müll sind. Ich stell jetzt auch mal eine freche Behauptung auf und sage: wenn die 30%-Games spielerisch völlig identisch wären, aber auf technischer Ebene funktionieren würden, wie sie eben sollen, würden viele davon bei 50% landen. Sicher gibts auch die kompletten inhaltlichen Gurken, aber wie viele davon werden überhaupt von der Presse behandelt? 2-3 im Jahr? Bei 30% landest du meist eigentlich nur, wenn du "objektiv kaputt" bist, nicht wenn du subjektiv dem Tester nur einfach nicht gefallen hast - Ausnahmen wie "der Tester wollte wegen schamlos geklautem Inhalt ein Statement setzen" mal ausgenommen. Das hat dann also weniger damit zu tun, ob dir die 30%-Games auch Spaß machen würden, sondern eher damit, dass du aufgrund von schweren Makeln vermutlich überhaupt nicht so weit ins Spiel vordringen kannst, um zu sehen, ob du Spaß am Inhalt hättest. Und meistens erklärt dir der Test selbst schon solche Probleme - oft in aller Ausführlichkeit - und wenn da schon drin steht, dass man die ersten 30 Minuten sieben Mal aufgrund von Plottstopper-Bugs neu spielen musste, danach die Savegames ruiniert waren und der Boss aufgrund eines Glitches durch den Boden gefallen war... nun, dann brauch ich da auch nicht mehr unbedingt eine Zahl am Ende um zu wissen "oh Gott, niemals" :D Aber ja, ich verstehe, worauf du hinaus willst, klar.
Es gibt neunmal Müll da draußen, spielerischer Müll. Und ich bin froh, wenn den jemand anderes Testen muss und noch davor warnt. Ich muss nicht alles selber ausprobieren und dafür sind Spieletester eben sinnvoll. Mehr will ich nicht...
NewRaven schrieb am
ssj3rd hat geschrieben: ?13.02.2020 20:19 Ich habe sehr bewusst die 30% Marke gewählt, bei 50-70% sieht das tatsächlich ganz anders aus, aber alles unter 35% ist doch nun wirklich Atommüll in der Spielelandschaft, von denen uns nette Menschen (Spieletester) zum Glück warnen. :-)
Aber die 30% Games haben doch im Regelfall noch weit mehr Probleme, als das sie "nur" spielerischer Müll sind. Ich stell jetzt auch mal eine freche Behauptung auf und sage: wenn die 30%-Games spielerisch völlig identisch wären, aber auf technischer Ebene funktionieren würden, wie sie eben sollen, würden viele davon bei 50% landen. Sicher gibts auch die kompletten inhaltlichen Gurken, aber wie viele davon werden überhaupt von der Presse behandelt? 2-3 im Jahr? Bei 30% landest du meist eigentlich nur, wenn du "objektiv kaputt" bist, nicht wenn du subjektiv dem Tester nur einfach nicht gefallen hast - Ausnahmen wie "der Tester wollte wegen schamlos geklautem Inhalt ein Statement setzen" mal ausgenommen. Das hat dann also weniger damit zu tun, ob dir die 30%-Games auch Spaß machen würden, sondern eher damit, dass du aufgrund von schweren Makeln vermutlich überhaupt nicht so weit ins Spiel vordringen kannst, um zu sehen, ob du Spaß am Inhalt hättest. Und meistens erklärt dir der Test selbst schon solche Probleme - oft in aller Ausführlichkeit - und wenn da schon drin steht, dass man die ersten 30 Minuten sieben Mal aufgrund von Plottstopper-Bugs neu spielen musste, danach die Savegames ruiniert waren und der Boss aufgrund eines Glitches durch den Boden gefallen war... nun, dann brauch ich da auch nicht mehr unbedingt eine Zahl am Ende um zu wissen "oh Gott, niemals" :D Aber ja, ich verstehe, worauf du hinaus willst, klar.
ssj3rd schrieb am
NewRaven hat geschrieben: ?13.02.2020 14:13
ssj3rd hat geschrieben: ?12.02.2020 13:59 Und zum Thema 30%: Klar DARF dir das Spaß machen, aber in aller Regel wird es das wahrscheinlich nicht, davon gehe ich einfach mal frech aus. Es gibt nun mal tatsächlich viel Müll da draußen und unfassbar schlechte Spiele, und ich finde es gut wenn man vor denen gewarnt wird. Mit deiner Einstellung wären alle Spieletester arbeitslos :-)
Wenn bei Amazon ein Artikel nur mit 1 Sterne Bewertungen glänzt, holst du es dir dann trotzdem und guckst nach, ob es auch wirklich Schrott ist?
Das halte ich aber auch für eine ziemlich gewagte These. In der Tat hab ich mit vielen 50-70% Titeln bisher schon mehr Spaß gehabt als mit vielen 85+% Titeln. Wertungen sind eben immer subjektiv. Hast du selbst andere Gewichtungen und Präferenzen als der Tester, kann deine Wahrnehmung der "Wertigkeit" eines Produkts durchaus völlig anders aussehen. Ähnlich ist es auch bei den Amazon-Bewertungen (Kundenbewertungen sind eh etwas, nach dem du dich gerade heutzutage ohne "Filter" wie sie entstanden sind, tunlichst nicht mehr richten solltest), denn auch da kommt es drauf an, warum die Kunden so bewerten. Manchmal ist ein Artikel einfach von vorn bis hinten kompletter Schrott, manchmal funktioniert er aber auch einfach nicht so, wie Kunden es erwarten, manchmal erwarten Kunden etwas, dass nie versprochen wurde... und manchmal gibts einfach nur ein Shitstorm - möglicherweise sogar wegen einem ganz anderen Produkt.
Ich habe sehr bewusst die 30% Marke gewählt, bei 50-70% sieht das tatsächlich ganz anders aus, aber alles unter 35% ist doch nun wirklich Atommüll in der Spielelandschaft, von denen uns nette Menschen (Spieletester) zum Glück warnen. :-)
Antimuffin schrieb am
Khorneblume hat geschrieben: ?13.02.2020 14:40
NewRaven hat geschrieben: ?13.02.2020 14:13
Zu Wolcen: naja, wer ein bisschen dort im Steamforum mitgelesen hat, dem war schon klar, dass da noch nicht alles so rund läuft, wie es laufen soll und es da noch ein paar Baustellen gibt. Allerdings scheint das Spiel, trotz dieser Baustellen, den meisten Spielern ja durchaus Spaß zu machen. Ich werde wohl ein paar Monate nach dem offiziellen Release mal reinsehen, denn mein Bauchgefühl sagt "das wird was" - aber Geld für ganz offensichtlich unfertige Spiele möchte ich halt auch nicht ausgeben.
Wenn es dann noch interessiert. Path of Exile 2 sieht da schon weitaus viel versprechender aus. Wenn das raus ist, wird Wolcen wohl auch niemand mehr vor dem Ofen vorlocken. Schon gar nicht nach so einem Start.
Wieso soll nach POE2 niemand mehr an Wolcen rangehen? Wolcen und POE sind zu verschieden. Wolcen geht in die selbe Kerbe wie Titan Quest und spricht damit ein anderes Publikum an.
Ein desaströser Start ist es ja nicht. Es wird mehr als 2/3 an neuem Content in das Spiel auf einmal gedumpt. Die meisten Games im Early Access gehen mit ein Bugfixes in den 1.0 Release. Hier kriegt man MASSENWEISE Inhalt auf einmal und da sind dann leider auch viele Bugs drin. Gamestar würde auch eine 84 geben, hätte das Spiel nicht so viele Probleme in Akt 2 und 3.
Ich denke Wolcen wird sein Publikum finden. Ìch bin da in den Steamforen gewesen und viele sind Ex-POE Spieler bzw. Spieler die nichts mit POE anfangen können und sich von Wolcen angesprochen fühlen.
NewRaven schrieb am
Morgrim hat geschrieben: ?13.02.2020 14:55 Das ist Unsinn.
Denn die Gegenannahme wäre, dass es überhaupt keine objektiven Gesichtspunkte gibt sondern nur persönliche Meinungen und die eigene auch am Besten immer anders ist. Diese Einstellung (die nicht nur du hast) ist so eine richtige Ode an die Selbstgefälligkeit.
Ja, es gibt Spiele die vielleicht 50% bekommen haben und einem dann die beste Spielerfahrung ever geliefert hat. Ja, gibt es. Aber wie oft? Wie oft ist es der Fall, dass ein Spiel, dass bei der Presse abstinkt, am Ende total geil ist?
Den Reviews soll nicht blind vertraut werden, sie sollen Tendenzen geben. Vor allem die schriftliche Ausformulierung ist hier sehr wichtig. Es gibt Leute, die diesen Reviews blind vertrauen, als Gegenmaßnahme sich davon komplett abzukehren, ist aber nicht sehr intelligent. Sonst wäre ja Wolcen ja auch Mist. Was es nicht ist.
Nein, das ist "Unsinn"... insbesondere, weil ich ja sogar noch die objektiven Bestandteile eines Tests (Test != Wertung/Fazit) extra in meinem Beitrag herausgehoben und als für mich primären Grund, einen Test überhaupt zu lesen, besprochen habe. Also... natürlich hat ein Test auch sowohl direkt als auch indirekt "objektive" Inhalte... das ändert nichts daran, dass die Wertung und das Fazit des Tests am Ende subjektiv ist, weil sie nicht nur objektive Tatsachen und subjektive Empfindungen vermischen müssen, sondern sie auch noch völlig subjektiv gewichten müssen, um eine komprimierte "Endnote" oder ein knappes Fazit auf Basis völlig offener, selbst definierter Messkriterien daraus zu formen.
Also... nur mal so unter uns beiden... es passiert für mich sehr viel häufiger, das ein... naja, sagen wir vielleicht nicht 50%... aber ein 65% Titel "am Ende total geil ist" als das ich einen 90%-Titel auch selbst für den "geilsten Scheiß auf Gottes Erden" halte. Auf Basis dieser "Trefferquoten" war es also für mich mit absoluter Sicherheit "sehr intelligent" von solchen Fazits "abzukehren".
Im Übrigen hab ich...
schrieb am