von Marcel Kleffmann,

The Elder Scrolls Online: Stresstest und Kritik am Abo-Modell

The Elder Scrolls Online (Rollenspiel) von Bethesda Softworks
The Elder Scrolls Online (Rollenspiel) von Bethesda Softworks - Bildquelle: Bethesda Softworks
An diesem Wochenende wird die technische Infrastruktur von The Elder Scrolls Online (ab 5,75€ bei kaufen) bei einem Stresstest auf Herz und Nieren geprüft - währenddessen wird kontrovers über die Entscheidung diskutiert, dass das Online-Rollenspiel mit einem klassischen Abo-Modell vom Stapel laufen wird. Während Ryan Dancey (Pathfinder Online) dieses Modell auch noch in "Free-to-play-Zeiten" für überaus sinnvoll hält, bleibt Paul Tassi vom Wirtschaftsmagazin Forbes bei seiner negativen Einschätzung, dass die Fokussierung auf das Abo-Modell ein großes Risiko für Bethesda darstellen könnte.

In seinem Artikel kommt Paul Tassi zu dem Schluss, dass Spiele, die derzeit erfolgreich mit einem Abo-Modell laufen würden, schon mehrere Jahre auf dem Buckel hätten (World of WarCraft, Eve Online etc.). Gebühren für solche alten Spiele zu bezahlen, beschreibt er vielmehr als gewohnheitsmäßige Handlung. Viele andere Online-Titel seien in der Zwischenzeit an diesem klassischen Ansatz gescheitert und hätten auf eine Hybrid-Finanzierung (Free-to-play mit Abo-Option) oder ein Free-to-play-Modell umgestellt, wie z.B. Age of Conan, Star Wars: The Old Republic, Star Trek Online, Herr der Ringe Online, Rift, Aion usw. Seit 2008 würden Free-to-play-Modelle zunehmend an Einfluss und Marktmacht gewinnen, weswegen die Abo-Hürde mittlerweile eher abschreckend sei. Hinzu komme, dass das Abonnement auch bei den Konsolen-Versionen erforderlich werde und gerade Konsolen-Spieler vor einer noch höheren Hürde stehen würden, da sie dies nicht gewohnt seien, meint Tassi.

Es mag zwar sein, dass eine Finanzierung über ein Abo die perfekte Lösung für die Entwickler sei, da sie so von einer dauerhaften Unterstützung ausgehen können, aber im direkten Konkurrenzkampf sei dies schwierig und würde ein wirklich ausgezeichnetes Spiel erfordern, erklärt der Autor. Er geht in diesem Sinne davon aus, dass The Elder Scrolls Online nicht dieses Ausnahmeprodukt ist. Tassi: "Mit den Gerüchten über das große Produktionsbudget im Hinterkopf und den Indikatoren, dass das Spiel nichts wirklich Phänomenales sei und dem Festhalten an einem Abo-Modell auf allen Plattformen, behalte ich meine Einschätzung bei, dass The Elder Scrolls Online ein großer Fehlschlag für ZeniMax und Bethesda sein könnte. Ganz ehrlich: Sogar ein free-to-play ESO wäre schon ziemlich riskant und die monatliche Gebühr ist nur ein verschlimmernder Faktor."

The Elder Scrolls Online soll am 04. April 2014 erscheinen. Die Umsetzungen für PlayStation 4 und Xbox One folgen im Juni 2014. Käufer des Online-Rollenspiels können die ersten 30 Tage kostenlos spielen und müssen danach eine monatliche Gebühr in Höhe von 12,99 Euro (14,99 Dollar) zahlen.

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Quelle: Forbes, MMORPG, TSO

Kommentare

kurosawa schrieb am
ein abo modell ist riskant, die free2play variante aber ebenso. wie schnell kann aus einem f2p modell ein pay2win werden. oder das ganze spiel wird nur noch darauf ausgelegt wie man den kunden das geld aus der tasche ziehen kann.
das es aber auch funktionieren kann zeigt mir TSW. hier werden größtenteils klamotten angeboten, was letztendlich allen zugute kommt da die optische vielfalt im spiel zu nimmt. gekauft werden können dann auch noch die im abstand von einigen monaten erscheinenden 'ausgaben' die neue quest oder, wie demnächst mit tokyo, komplette gebiete hinzufügen. alles optional natürlich.
dieses buy2play modell in verbindung mit der möglichkeit eines abos oder eines lifetime accounts halte ich für die optimale lösung.
das teso abo modell wäre mir als gelegenheits spieler allerdings zu teuer. auch wenn mich das spiel mittlerweile sehr interessiert. skyrim mit online anbindung, herz was begehrst du mehr?
Broco schrieb am
DancingDan hat geschrieben:Das kommt doch darauf an, wie das gehandhabt wird. Ich denke ein Rollenspiel wird eher immersiver wenn der Gegenüber nicht jedesmal Zeilen wiederholt wenn man ihn anspricht, sondern auch auf einen reagieren kann (Spieler statt NPC). Dazu muss der Spieler aber eben auch Rollenspiel betreiben, wenn natürlich xX0HakKz0r0Xx nur "olololol, fett krazZer scheiss, voll imba" schreibt wird die Immersion zerstört. Mich stört an MMORPGs eher das Gewusel der Klonkrieger, vor allem in Startgebieten. Jeder sieht relativ gleich aus, um einen Quest-NPC stehen 100 Mann und bei der Quests "Mein Feld wird von einer Rattenplage heimgesucht, töte 3 Ratten" wird auf besagtem Feld eine Herr der Ringe Massenschlacht nachgestellt.
Naja, das war in den 80ern auf Unix so, dass das ging, textbasierte Rollenspiele wie bei das schwarze Auge, also quasi Pen&Paper auf dem Bildschirm.
Dann darf aber auch nur eine feste Gruppe mitspielen, die sich alle an die Regeln halten oder man bräuchte ein Votesystem, um "lol fet krrazz alta"-Leute vom Server zu kicken.
Sonst wird das nichts.
Mein Traum ist ja ein MMO, bei dem eine KI zur Laufzeit Sprache übersetzt, so dass jeder Spieler seine Sprache hört und die KI auch auf die Spieler und die Spielweise reagiert (sich anpassende Schwierigkeitsgrade, Zufallsereignisse, Ökonomie etc.).
Stellt euch mal vor, wie großartig das wäre. Naja... 50 Jahre noch.
smuke schrieb am
Du gibst totaler Nonsens von dir.
SethSteiner schrieb am
Ja, ja immer diese schlimme Erwartungshaltung. Wie kann man auch nur sowas wie eine gewisse Werktreue erwarten oder eine gewisse Qualität, echt schlimm diese meist unter 18 Jährigen! Irgendwann werden die aber auch erwachsen und wissen, dass diese armen Entwickler halt einfach nicht zu mehr fähig sind.
smuke schrieb am
Ich finde es noch lustiger, wie viele Leute sich schon ein so ausgeprägtes Bild vom Spiel machen konnten und alles schon so verurteilen. Ich sehe das Problem eher in den Erwartungen manche Spieler (ich wage zu behaupten, dass die betroffenen meistens unter 18 sind), welche schlicht und einfach in den meisten Fällen unrealistisch sind.
schrieb am