von Michael Krosta,

Platinum Games zeigt sich unbeeindruckt von neuer Konsolengeneration

Platinum Games (Unternehmen) von Platinum Games
Platinum Games (Unternehmen) von Platinum Games - Bildquelle: Platinum Games
So langsam sickern die technischen Daten und Tech-Demos zu PlayStation 5 und Xbox Series X durch. Dabei faszinierte bislang vor allem die Präsentation der Unreal Engine 5, die in Echtzeit auf der kommenden Konsole von Sony gezeigt wurde. Bei Platinum Games hält sich die Vorfreude über die nächste Konsolengeneration trotzdem noch in Grenzen: Im Gespräch mit Video Game Chronicle führt Studioleiter Atsushi Inaba an, dass er bisher weder überraschende noch innovative Dinge gesehen habe.

Und auch beim technischen Fortschritt scheint er im Vergleich zu den Weiterentwicklungen früherer Systeme bisher unterwältigt zu sein: "Denkt man an die Generation zwischen Super Nintendo und PlayStation zurück und wie wir von Pixelgrafik zu 3D-Polygonen umgestiegen sind - das hätte sich ein paar Jahre zuvor niemand vorstellen können. Als dieses Zeug veröffentlicht wurde, hat es die Leute schlichtweg umgehauen: Sie waren nicht dafür gewappnet, die hatten es nicht erwartet...es war einfach so neu", so Inaba.

"Bei den Ankündigungen der letzten Konsolengenerationen hatte ich dagegen eher das Gefühl, dass es sich um eine 'vorhersehbare' Zukunft gehandelt hat, obwohl das alles gut und interessant war - und natürlich war ich für uns von einem Entwicklerstandpunkt aus gesehen glücklich, mit einer besseren Technologie arbeiten zu können. Aber es gibt nicht diese extreme Überraschung oder einen unerwarteten Qualitätssprung, den ich bei den Entwicklungsschritten früherer Konsolen so empfunden habe. Jetzt sehe ich die Ankündigungen und denke mir 'Oh, das ist cool' und eine Minute später 'Hmm, was soll ich mir heute Abend bei Netflix ansehen?'".

Allerdings schiebt Inaba umgehend hinterher, dass es sich dabei um seinen persönliche Meinung handelt, sich nicht zu negativ anhören möchte und die Industrie insgesamt auf einem vielversprechenden Weg sieht. Gleichzeitig sieht er nicht unbedingt das Technik-Wettrennen als Faktor, wie man die Next-Generation definiert, und führt als Beispiel Nintendos Switch heran.

"Um euch ein weiteres Beispiel für meinen Standpunkt zu geben: Nintendo Switch war bahnbrechend darin, wie man eine Heimkonsole genommen und sie mobil gemacht hat. Das war etwas, was man zuvor nicht bei vielen Leuten gesehen hat. Es hat diese Mauer eingerissen, von der viele Leute vielleicht gar nicht gewusst haben, dass sie existiert."

Ebenso merkt er an, dass man ja noch längst nicht alles gesehen habe, was die kommenden Konsolen zu bieten haben könnten. Daher hofft Inaba, dass PS5 und Xbox Series X vielleicht doch noch die Qualitäten eines Game-Changers mit sich bringen könnten, die er neben Switch z.B. auch beim Gameboy und dem DS gesehen hat.

"Und falls das der Fall sein sollte, können sie mich vielleicht auch umhauen"
, gibt sich Inaba vorsichtig optimistisch.

Quelle: Video Game Chronicle

Kommentare

Seth666 schrieb am
Also ich schließe mich den Aussagen des Platinum-Entwicklers an.
Ich denke viele sind zu sehr den Buzzwords verfallen und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Ein natives 4K60 ist relativ weit entfernt, aber nur wenige wollen das realisieren.
Und die SSD wird zu überbewertet. Beim initialen Laden wird man es merken, aber danach so gut wie nicht mehr. Wenn das schon selbst mit den uralten HDDs recht gut geklappt hat, dann bringt während dem Game nicht mehr all zu viel.
Ich weiß nicht mehr welcher Entwickler das gesagt hat, aber dieser hat befürchtet, dass mit der steigenden Leistungsfähigkeit die Entwicklung guter Software immer weiter in den Hintergrund rückt. Da wird sich zu sehr auf rohe Power verlassen und dann wird die Power auch nicht mehr wirklich effizient genutzt durch tiefgreifende Optimierung. Sieht man ja an so gut wie allen modernen Softwareprodukten. Aufgebläht bis zum geht-nicht-mehr und nichts optimiert.
Liegt wohl an der Generation node.js, die auch keinen Bock mehr hat gute Software zu schreiben. Da linked man lieber tausend libs und hat für ein einfaches Programm mal schnell über 100MB zusammen. Einfach zum Schreien heutzutage.
Usul schrieb am
SethSteiner hat geschrieben: ?28.05.2020 22:24Und überhaupt, es bleibt sowieso der Umstand, dass es für eine Klappe und eine allgemeine Funktion um ein Display zu schützen ja gar kein zweites Display braucht.
"Brauchen" nicht. Aber cool war es schon. Daher hat Nintendo alles richtig gemacht.
Kirishima schrieb am
Lustig dass Inaba ausgerechnet Switch als Positivbeispiel hervorhebt, hat Nintendo doch nichts anderes gemacht als ihre DS-Serie zu einem Nomad downzugraden und, Überraschung, die Leistung zu erhöhen.
greenelve schrieb am
SethSteiner hat geschrieben: ?28.05.2020 22:24 Wie gesagt, es geht nicht um Geld. Ich weiß dass der DS viel Geld umgesetzt hat aber das ist generell nicht der Punkt, auch nicht wenn ich von Ressourcen spreche. Wenn ich meine, dass man Ressourcen nicht dafür aufwenden sollte, ist damit nicht gemeint, dass man ja dann das Produkt günstiger verkaufen könnte oder für denselben Preis aber mit höherer Gewinnmarge. Gemein ist, dass man die verschiedenen Ressourcen für etwas anderes aufwenden kann und hier spezifisch gemeint, um das Erlebnis bzw. die Möglichkeiten für Spieler/Entwickler zu verbessern.
....
Und der Begriff Ergonomie ist mir schon klar und die Nintendo Handhelds sind nun wirklich vieles, nur nicht gerade ergonomisch (auch wenn sie immerhin abgerundete Kanten haben).
Wenn ein Produkt in Entwicklung und Produktion kostet, sollte es das Geld reinholen. Da der DS dies gemacht hat, war die Ressourcenverteilung nicht so falsch, wie du es hinstellst. Und Kunden kritisieren die zwei Screens und das Zusammenklappen nicht, wie du es hier hinstellen möchest. Du hast deine Meinung zum Thema, aber das ist nicht die Meinung "der Kunden". Ich wüsste jetzt auch nicht, inwieweit Entwickler den DS wegen der von dir genannten Punkte kritisieren - wie überhaupt die von dir genannten Punkte das Erlebnis / Möglichkeiten für Entwickler bitte was?
Staub? Was ist das für ein aus den Fingern gesaugtes Argument? Das Zusammenklappen soll nicht vor Staub schützen. Die Vorstellung grenzt schon ans Lächerliche...
Wenn dir der Begriff Ergonomie bekannt wäre, würdest du ihn nicht dermaßen mit "klassisch / konservativem" Design vermischen und zusätzlich unter Ergonomie erklären, dass du das Design von Hardware als klassisch und somit konservativ siehst. Ob ein Gerät klassich / konservativ designt ist, hat ersteinmal gar nichts mit Ergonomie zu tun. :|
SethSteiner schrieb am
Wie gesagt, es geht nicht um Geld. Ich weiß dass der DS viel Geld umgesetzt hat aber das ist generell nicht der Punkt, auch nicht wenn ich von Ressourcen spreche. Wenn ich meine, dass man Ressourcen nicht dafür aufwenden sollte, ist damit nicht gemeint, dass man ja dann das Produkt günstiger verkaufen könnte oder für denselben Preis aber mit höherer Gewinnmarge. Gemein ist, dass man die verschiedenen Ressourcen für etwas anderes aufwenden kann und hier spezifisch gemeint, um das Erlebnis bzw. die Möglichkeiten für Spieler/Entwickler zu verbessern.
yopparai Verweis auf Bildschirmgröße verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Eine Bildschirmgröße wird nicht kleiner, wenn man etwas zuklappt. Und wenn ich zwei Bildschirme habe, wird einer auch wiederum nicht größer, es sind einfach nur zwei und das merkt man spätestens, wenn man ein Bild auf beide Bildschirme legt, durch die sehr deutliche Unterbrechung.
Thema Mobilität: Handhelds haben bis auf DS und 3DS nichts zum Zusammenklappen. Alle waren mobil, das zeichnet Handhelds ja aus. Klar kann man anführen, dass sich die Haltbarkeit erhöht aber ich würde widersprechen. Einerseits weil es eine klare Lücke gibt, durch die Staub eindringt, weshalb man dann eigentlich nicht um eine Tasche herumkommt, es damals auch Berichte gab, wie das Display selbst durch eben diesen Mechanismus beschädigt wurde ähnlich wie die Switch durch das Dock beschädigt werden kann und die Klappe eine Schwachstelle ist. Ein mechanisches Element, dass aufgrund eben dieser Mechnaik nicht nur kaputtgehen kann, sondern auch kaputt gegangen ist. Gerade Kinderhände sprechen eher gegen ein solches Element als dafür.
Und überhaupt, es bleibt sowieso der Umstand, dass es für eine Klappe und eine allgemeine Funktion um ein Display zu schützen ja gar kein zweites Display braucht. Da reicht einfaches Plastik oder noch einfacher Schutzhüllen. Die gab es damals ja auch schon bspw. für die PSP und Schutzhüllen sind auch etwas das sich durchgesetzt hat für diesen Zweck,...
schrieb am