von Marcel Kleffmann,

Atlas: Topseller auf Steam trotz "größtenteils negativer Nutzerbewertungen" und vieler Probleme

Atlas (Rollenspiel) von Grapeshot Games / Snail Games
Atlas (Rollenspiel) von Grapeshot Games / Snail Games - Bildquelle: Grapeshot Games / Snail Games
Atlas hat einen sehr turbulenten Early-Access-Start vor Weihnachten hingelegt (wir berichteten). Abseits von massiven Stabilitäts- und Verbindungsproblemen zu den Servern und allerlei Performance-Macken wird lang und breit über die katastrophale Balance (Stichworte: Schiff der Toten; andauernder Respawn) in Foren oder sozialen Medien gewettert. Oftmals ist auch von Betrug die Rede, da die maximal versprochene Spielerzahl (40.000 gleichzeitig aktive Spieler) auf den Servern nicht im Ansatz erreicht wird.

In der Zwischenzeit haben sich die Entwickler in einem Forumbeitrag zu Wort gemeldet. Demnach war der Zustrom der Spieler viel höher als erwartet und hätte die Server völlig überlastet. Sie würden seither täglich an Verbesserungen arbeiten und teilweise mehrere Updates pro Tag veröffentlichen, um vorrangig Stabilitäts-, Verbindungs- und Datenprobleme zu beheben. Das Change-Log findet ihr hier.



"Atlas ist ein sehr ehrgeiziges Projekt und wir sind uns bewusst, dass zu Beginn seiner Early-Access-Reise noch viel Arbeit zu leisten ist, aber wie gesagt, wir sind hartgesottene Abenteurer und freuen uns auf den Spaß und die Herausforderungen, die wir gemeinsam mit ihnen erleben werden", schreiben die Entwickler. Wie es darüber hinaus mit Atlas weitergehen soll, ist unklar, denn es ist bisher kein konkreter Fahrplan für inhaltliche Verbesserungen und Neuerungen vorgelegt worden. Bei Steam ist nur nebulös von besserer Balance, mehr Inhalten und weiteren Features die Rede. Die Early-Access-Phase soll ungefähr zwei Jahre dauern.

Dennoch verkauft sich das Spiel blendend und ist trotz "größtenteils negativer Nutzerbewertungen" (28 Prozent von 14.351 Nutzerreviews sind "positiv") auf Platz 1 der Topseller auf Steam. Der Höchstwert der heute gleichzeitig aktiven Spieler lag bei knapp unter 53.000.

Letztes aktuelles Video: Extended-Length Gameplay Trailer

Quelle: Steam, Grapeshot Games, Instinct Games

Kommentare

Sun7dance schrieb am
Ryan2k6 hat geschrieben: ?02.01.2019 17:26
Sun7dance hat geschrieben: ?31.12.2018 15:19 Es gab hier bei 4players auch mal einen Redakteur, der sich fast auschließlich mit technischen Katastrophen beschäftigte. Murat hieß der, glaube ich. Sorry, wenn der Name falsch ist.
Seine Tests waren immer beste Unterhaltung und wahrscheinlich wurde dadurch auch das eine oder andere Exemplar mehr verkauft.
Manches ist einfach so schlecht, dass man es einfach spielen oder schauen muss!
Er hieß (und hoffentlich "heißt") Mourad und hat in der Regel Simulatoren getestet, hier ein Beispiel:
http://www.4players.de/4players.php/dis ... lator.html
Was aus ihm geworden ist, weiß ich leider nicht.
Danke dir und sorry nochmal für den nicht ganz korrekten Namen und die Annahme, dass er spezialisiert auf technische Katastrophen war.
Ich erinnere mich halt noch gut an diesen Test hier:
http://www.4players.de/4players.php/dis ... _2011.html
SethSteiner schrieb am
Ich glaube du würdest dich wundern, wieviele Foren lesen und Bewertungen, nicht umsonst gibts im Epic Store keine. Außerdem wurde ja auch schon aufgeführt, dass viele Leute das Spiel auch schon zurückgegeben haben, was sich nur nicht auf den Topseller Status auswirkt. Darüber hinaus ist aber eben auch einigen klar, dass Early Access Titel gerade zum Start notorisch verbuggt sind.
WulleBulle schrieb am
Da muss man sich doch nicht wundern.
Dieses und andere Gamer-Foren waren und sind nicht repräsentativ für die Stimmung bei den Käufern.
Der überwiegende Großteil der Spieler liest weder in Foren noch Bewertungen. Die wollen nur spielen und kaufen sich das dann anhand des Trailers. Insofern wundert mich dieses Ergebnis überhaupt nicht.
Temeter  schrieb am
DEMDEM hat geschrieben: ?02.01.2019 21:58Wie bitte? Du bestätigst doch genau das, was ich geschrieben habe... Was soll also das "Nö"?
Joah, da habe ich beim Schreiben nicht genug nachgedacht, da spiegelt das Geschreibsel kaum meine Gedanken wieder. Brainfart :ugly:
Meinte eher, das viele Devs einfach einen Early-Access Titel nach dem nächsten machen, und kaum etwas auf Privatinvestoren oder Publisher geben. Aber laut dem Quote von Marosh ist ja anscheinend selbst das Crowdfunding-Element so kaum beabsichtigt; und Finanzierung sollte von Anfang an da sein. Also auch kein Ersatz für Investoren.
Temeter  schrieb am
Marosh hat geschrieben: ?02.01.2019 21:42
Temeter  hat geschrieben: ?02.01.2019 21:23 Nö, Early Access ist in erster Linie Finanzierung. Ist also die Frage ob der Dev das mit seinem eigenen Geld hätte finanzieren können, oder obs eben nur mit Early Access gemacht werden kann.
Das witzig ist, genau dafür soll EA laut Steam nicht benutzt werden. Steht sogar so in ihrer Dokumentation. Aber ja, dafür wird es heute hauptsächlich benutzt.
Aus der der Steamworks-Dokumentation:
Was ist EA
"Steam Early Access enables you to sell your game on Steam while it is still being developed, and provide context to customers that a product should be considered "unfinished." Early Access is a place for games that are in a playable alpha or beta state, are worth the current value of the playable build, and that you plan to continue to develop for release.
Releasing a game in Early Access helps set context for prospective customers and provides them with information about your plans and goals before a "final" release."

Was EA nicht ist
"Early Access is not a way to crowdfund development of your product.
You should not use Early Access solely to fund development. If you are counting on selling a specific number of units to complete your game, then you need to think carefully about what it would mean for you or your team if you don't sell that many units. Are you willing to continue developing the game without any sales? Are you willing to seek other forms of investment?"
Nun, sie haben auf jeden Fall mehr als nur ein Grundgerüst, also ist es nicht reine Finanzierung. Aber jep, darüber hinaus ist es praktisch immer crowdfunding, ohne das Geld würde kaum ein EA-Titel fertiggestellt werden.
Interessant, dass der übliche Nutzen so der Regelung widerspricht. Aber ist halt Valve, die werden nicht gerne aktiv.
schrieb am