von Sören Wetterau,

Warhammer 40k: Space Marine 2 - Das blutigste Spiel der Messe angespielt

Warhammer 40.000: Space Marine 2 (Action) von Focus Entertainment
Warhammer 40.000: Space Marine 2 (Action) von Focus Entertainment - Bildquelle: Focus Entertainment
Es grenzt ja eigentlich fast schon ein Wunder: Die Strategie-Experten von Relic veröffentlichten 2011 mit Warhammer 40.000: Space Marine einen wahrlich tollen, brutalen "Shooter" ab. Der verkaufte sich aber so enttäuschend, dass die geplante Fortsetzung ins Wasser fiel. Bis Ende 2021.

Aus dem Nichts kam die Ankündigung eines zweiten Teils, der eine entscheidende Neuerung brachte: Warhammer 40.000: Space Marine 2 entsteht nicht bei Relic und Sega, sondern bei Saber Interactive und Focus Entertainment. Eine Änderung, die sich beim Anspielen auf der gamescom keinesfalls als negativ entpuppt: Die Rückkehr von Titus ist brutal wie eh und je, nur jetzt mit viel, viel mehr Gegnern – und einer grausigen Performance.

Warhammer 40.000: Space Marine 2 – Eine Blutorgie sondergleichen 



Doch zuerst der Reihe nach: Space Marine 2 spielt irgendwann nach den Ereignissen des Vorgängers, sprich man darf erneut in die Rolle des namensgebenden Space Marine Captain Titus schlüpfen. Was genau in der Zwischenzeit passiert ist, wollten die Macher noch nicht verraten. Für die anschließende Demo spielte das aber auch keine Rolle, denn die setzte mich sowieso inmitten eines Schlachtfelds ab. Einen schon nach nur wenigen Sekunden überaus blutigen Gefecht, bei dem unzählige Tyraniden ihr Ende finden.



Unzählig ist in diesem Falle nicht einfach nur ein Füllwort, um eine große Masse zu beschreiben, sondern Warhammer 40.000: Space Marine 2 wirft mir und meinen zwei KI-Begleitern (in der Vollversion gibt es einen Koop-Modus für bis zu drei Spieler) gefühlt unendlich Gegner vor Bolt-Rifle und Kettensägenschwert. Schon der erste Teil geizte nicht mit seinen Orc-Massen, aber was hier im Nachfolger auf dem Bildschirm abgeht, ist eine ganz andere Liga. Und da dämmerte es mir: Saber Interactive ist das Studio hinter World War Z, bei dem es schlussendlich auch nur um die für Mathe-Analphabeten nicht in Zahlen zu fassende Anzahl von Zombies ging. Titus zweiter Ausflug knüpft daran an, nur dass Zombies mit Tyraniden, also insektenartigen Alienwesen, ausgetauscht werden.

Im Endeffekt sorgt das dafür, dass die sonst blaue Rüstung des Captains schon nach nicht einmal einer Spielminute nur so vor Blut trieft, während ein Feind nach dem anderen erschossen, zerschnitten oder gefühlt zerrissen wird. Hätte es für die Demo einen Killcounter gegeben, ich glaube, er wäre im nicht allzu niedrigen dreistelligen Bereich gelandet.

Spielt sich wie früher 



Während die Gegnermassen anzahlmäßig explodiert sind, hat sich am Spielprinzip nichts geändert: Space Marine 2 ist also auch weiterhin ein Third-Person-Action-Spiel, bei dem ich zwischen Fern- und Nahkampf wechsle, um sämtlichen Feinden das Licht auszuknipsen. Die ersten Tyraniden werden mit dem sich wuchtig anfühlenden Boltrifle ins Visier genommen und wenn mir einer zu nahekommt, bekommt er das wenig elegante, dafür aber sehr mächtige Kettensägenschwert in den Alienkörper gerammt.

In Space Marine 2 bekommt ihr es mit einer gewaltigen Menge an Tyraniden zu tun – versprochen.
In Space Marine 2 bekommt ihr es mit einer gewaltigen Menge an Tyraniden zu tun – versprochen.


Während das für die meisten Standardgegner reicht, gibt es natürlich hin und wieder auch ein paar kräftigere Tyraniden zu vermöbeln. Sind die geschwächt, kann ich sie mit einem Finisher in zwei Teile reißen, und entdecke dabei eine entscheidende Neuerung in Space Marine 2. Konnte man sich im Vorgänger noch durch die schick animierten Exekutionen heilen, ist das im zweiten Teil nicht mehr der Fall. Stattdessen lädt man damit eine Schildanzeige hoch, die die Gegner erst einmal durchbrechen müssen, um mir direkten Schaden zuzufügen.

Heilung gibt es derweil offenbar nur noch über Medkits, deren Anzahl aber stark begrenzt ist. Ob sich das Limit mit zunehmender Spielerdauer erhöht, konnte ich allerdings nicht herausfinden. Schutz vor Angriffen findet man derweil außerdem über den Konter-Button, der laut vor Ort anwesenden Entwicklern vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden entscheidend sein wird. In der Demo war immerhin das Zeitfenster zum Parieren von Angriffen sehr großzügig, das könnte sich aber noch ändern.

Release im Winter 2023 



Was ich während meiner rund einstündigen Anspielsession auch immer wieder bemerken durfte: Die Performance ist noch sehr schlecht. Das mag einerseits an der in so einem Beta-Build fehlenden Optimierung liegen, andererseits wird die Darstellung von so vielen Tyraniden und anderen Charakteren garantiert ordentlich Leistung fressen. Vor allem, wenn man, wie in einer speziellen Situation innerhalb der Demo, sowohl auf dem Boden als auch in der Luft gleichzeitig hunderte von Gegnern erspäht.

Nichtsdestotrotz soll Warhammer 40.000: Space Marine 2 noch in diesem Jahr erscheinen. Einen genauen Releasetermin gibt es aber bislang noch nicht. Von Publisher Focus Home heißt es nur “Winter 2023”. Ich hoffe einfach mal, dass man damit auf gar keinen Fall den Oktober oder November meint, sondern lieber in Richtung Dezember schielt. Über Weihnachten mit zwei Freunden ein paar Tyraniden das Kettenschwert blutig färben, klingt eigentlich ganz nett.

Ein Spiel, was dieses Jahr auf jeden Fall nicht mehr erscheint, ist Stalker 2: Heart of Chornobyl. In unserer gamescom-Vorschau verraten wir euch, warum die Verschiebung ein gutes Zeichen ist.

Quelle: gamescom, eigene Recherche, YouTube / Focus Entertainment

Kommentare

greenelve2 schrieb am
Weil es keine Shaky Cam geben wird. Er wird also besser. :hüpf:
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Der Erstling war auch speziell. Super, aber speziell. Ich fürchte der Zweite wird nicht wie der Erste. :-(
greenelve2 schrieb am
Khorneblume hat geschrieben: ?27.08.2023 20:14 Wahre Söhne des Imperators brauchen keine Shaky Cam!
Der Erstling war ein extremer Vertreter... da hat es ständig gewackelt. :?
schrieb am