von Bodo Naser,

Atari: Umbildung im Management kritisiert

Atari (Unternehmen) von
Atari (Unternehmen) von


Infogrames ernannte gestern ein neues Management bei dem US-Ableger von Atari, dem erstmals auch ein  Manager speziell für die Restrukturierung angehört. Nun könnte man eigentlich denken, dass nun alle zufrieden sind, denn endlich werden auch mal personelle Konsequenzen aus der Misere beim Publisher ergriffen.



Allerdings zeigten sich längst nicht alle Aktionäre einverstanden mit der Art und Weise, wie die Umbildung abgelaufen ist. Infogrames habe seine dominierende Stellung bei Atari einmal mehr rücksichtslos dazu benutzt, um seine Kandidaten durchzudrücken, so die Investorenfirma Coghill Capital Management (CCM). Infogrames besorge sich ständig Kapital und Vegünstigungen von Atari, halte aber nichts davon, vorher die Aktionäre zu konsultieren. Die Einsetzung der neuen Führung sei ohne Beispiel und nur ein weiterer Schritt, um die anderen Aktionäre zu unterdrücken. Die CCM forderte nun, dass wieder ein unabhängiges Management bei Atari eingesetzt werden solle. Der Publisher hat bislang nicht auf die Vorwürfe reagiert.     

Quelle: GamesIndustry, Next-Gen

Kommentare

gracjanski schrieb am
den besten eindruck vom Kapitalismus in der Spielebranche kann man sich ja auf der GC holen. tja leider leider.
zur news: ich frage mich, warum dann investoren noch bei Atari sind... ich würde dann einfach nix mehr investieren.
dont_panic schrieb am
Da sieht man es mal wieder, wie so oft in den letzten paar Wochen und Tagen: Video-Spiele sind zu sehr zum Business verkommen!
Kreative Freigeister wie Lorne Lanning und co. sollten solche Firmen leiten. Stattdessen tummeln sich inzwischen in den Vorständen die Aalglatten durchgegeelten Schlipsträger, die darauf bedacht sind, jeden Cent Extragewinn für die Aktionäre zu ermöglichen. Koste es was es wolle. Deswegen gründen ja Leute wie Sakaguchi und co. ihre eigenen Schmieden, damit sie sowenig wie möglich am Hut haben mit solchen Sachen und frei kreativ arbeiten können. Denn ganz ohne die Wirtschaftshochschulabsolventen geht es leider nicht...
Gewinn muss gemacht werden, das ist klar. Damit weiter produziert werden kann und die Talente und kreativen Köpfe auch entsprechend entlöhnt werden. Aber manchmal finde ich es schon traurig, wie sehr doch der Wall Street-Kapitalismus und Wegrationalismus(wenn es dieses Wort gibt :-) ) Einzug in den Spielesektor gefunden hat.
schrieb am