Horst Seehofer: "Das Problem ist sehr hoch. Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene. Manche nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild. Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation - oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag. Und deshalb müssen wir die Gamer-Szene stärker in den Blick nehmen."
"Wir müssen die Gamer-Szene stärker in den Blick nehmen", sagt Innenminister #Seehofer nach dem Anschlag in #Halle. Rechtsextremismus im Netz und wie gut die Sicherheitsbehörden dagegen vorgehen können, ist Thema im #BerichtausBerlin 👉 So, ab 18.30 Uhr @DasErste & im Livestream pic.twitter.com/wHcHWJNDon
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) October 12, 2019
Sein Statement löste binnen kurzer Zeit sehr viel Protest aus. Neben PietSmiet meldete sich auch Rezo (bekannt für die "Zerstörung der CDU") zu Wort. Rezo stellte die Kompetenz des Ministers und seines Ministeriums infrage.
Auch damals war es für Politiker leichter die Schuld den Videospielen zuzuschieben statt an echten gesellschaftlichen Problemen zu arbeiten. Wie in dem jetzigen Fall bspw. Rechtsextremismus.
Es ist eine Schande und unwürdig.
— Piet (@PietSmiet) October 12, 2019
Wie kann man seinen Job immer und immer wieder so sehr verkacken? Er und seine Crew sind echt so krass inkompetent.
Das wichtigste: Klärt eure Eltern und Großeltern auf, dass niemand mehr diese Partei wählt. Sonst geht es immer weiter mit solchen Doofies in Machtpositionen. https://t.co/qcbhCJLrtN
— Rezo (@rezomusik) October 12, 2019
Wen oder was man nach dem Nazi-Anschlag in Halle stärker beobachten sollte:
🚫 Gamer
🚫 Die politische Korrektheit
🚫 Frau Merkel
🚫 Die Artikel des @Der_Postillon
🚫 Purpur-Tentakel
🚫 Brotesser
🚫 Geflüchtete
🚫 BILD-Kritiker
✅ Geisteszustand von Horst #Seehofer
✅ Nazis
— Postillleaks (@postillleaks) October 12, 2019
Am 9. Oktober 2019 ereignete sich in Halle an der Saale ein rechtsextremer Anschlag. Zwei Menschen starben bei dem Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur (höchster jüdischer Feiertag). Der vermeintliche Einzeltäter verbreitete antisemitische Motive seiner Tat zuvor im Internet. Die Durchführung der Tat übertrug er via Helmkamera live im Internet auf Twitch. Die Livestream-Übertragung des Geschehens, die durchaus einen Gaming-Bezug à la Let's Play aufweisen könnte und unter Umständen durch das Attentat von Christchurch inspiriert wurde, wird in einem Spiegel-Online-Artikel aufgegriffen.
Auszug: "Trotzdem ist es verständlich, dass jemand sofort an Computerspiele denkt, wenn er Szenen aus dem Video sieht, das der Täter selbst per Smartphone an seinem Helm aufgenommen hat. Zwar nutzen auch Surfer oder Fahrradfahrer Helmkameras, im Bild ist dabei aber kein Waffenlauf. Zwangsläufig entsteht so eine Ästhetik, die wir in Deutschland bisher - zum Glück - nahezu ausschließlich aus Games mit Ich-Perspektive kennen. Der Täter muss es auf diese Assoziation nicht angelegt haben, denn sie entsteht einfach. Doch sie passt in sein krudes Konzept vom Schaulauf für mögliche Nachahmungstäter. (...) Von der Art her, wie der Täter sein Vorgehen inszeniert, hat es so mehr mit einem Let's-Play gemein als mit dem normalen Spielen eines Videospiels. (...) Es ist möglich, dass der Mann Twitch für so etwas als ideale Plattform sah. Es könnte aber genauso gut sein, dass er davon ausging, dass die Übertragung etwa auf Facebook, wo mit dem Christchurch-Attentäter sein mutmaßliches Vorbild streamte, einfach schneller gestoppt worden wäre."
Auch die Grünen-Politikerin Renate Künast fordert eine stärkere Regulierung von Computerspielen. "Teilweise sind es die Spiele selbst, teilweise sind es die Chatspalten, in denen Rechtsextremismus oder Cybergrooming stattfinden", sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die FDP meinte, dass so etwas völlig am eigentlichen Thema vorbeigehen würde.
In den DNN heißt es weiter: "Sie beobachte die Gaming-Szene seit längerer Zeit mit Sorge. 'Games müssen Teil des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes werden', forderte die Bundestagsabgeordnete. Über das 2017 in Kraft getretene Gesetz zur Eindämmung von Hasskriminalität sagte Künast: 'Dieses muss zwar auch geändert werden, aber die Games rein zu nehmen ist zwingend.'"