Die Wettbewerbs-Hüter der EU haben gesprochen und teure Strafmaßnahmen gegen Valve und andere Videospiel-Hersteller verhängt, weil sie Spieler durch eine technische Maßnahme mit Geoblocking-Praktiken aktiv daran gehindert haben sollen, ihre gekauften Spiele in anderen EU-Ländern zu verwenden. Darüber berichtet u.a. das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und greift dazu die offizielle Mitteilung der EU-Kommission auf.
Dort ist zudem von Absprachen die Rede, wonach auch die Download- und Aktivierungscodes von Spielen auf Wunsch der Hersteller bewusst so gestaltet wurden, dass sie nur innerhalb bestimmter Landesgrenzen eingelöst werden konnten. In der Urteilsbegründung der EU-Kommission heißt es, dass die verantwortlichen Hersteller damit gegen das EU-Kartellrecht verstoßen haben. Betroffen waren offenbar mehr als 100 Spiele verschiedener Genres und Hersteller.
Mit mehr als 1,6 Millionen Euro fällt schon die Geldstrafe für Valve recht hoch aus - auch deshalb, weil sich das US-Unternehmen von Gabe Newell im Gegensatz zu den anderen Angeklagten geweigert haben soll, mit der EU-Kommission zu kooperieren. Bei den anderen Herstellern seien die Geldbußen dagegen durch ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit um zehn bis 15 Prozent reduziert worden. Zusammen gerechnet werden mit den zusätzlichen Strafzahlungen dennoch mehr als sechs Millionen Euro fällig.
Mit etwa 2,9 Millionen Euro fällt die Strafe für Focus Home Entertainment am höchsten aus, während Bandai Namco mit einem Bußgeld von 340.000 Euro den geringsten Betrag unter den verklagten Publishern zahlen muss. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bezeichnete die verhängten Strafen "als Erinnerung daran, dass es den Unternehmen nach dem EU-Wettbewerbsrecht untersagt ist, den grenzüberschreitenden Verkauf vertraglich zu beschränken".
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von
Michael Krosta,
EU verhängt Millionenstrafe gegen Valve, Bandai Namco, Koch Media und Capcom wegen Geoblocking-Praktiken
