du benutzt es aber wohl auch nicht zum denken, sonst hättest du dir jetzt mal einen besseren spruch ausgedacht
von Julian Dasgupta,
Epic kritisiert Microsofts Live-Service
Nachdem die Redaktion von Games for Windows mit Peter Moore und J.J. Richards über den GFW Live-Dienst gesprochen hatte, hakte man im Rahmen des 1UP-Podcasts bei einem Dritthersteller nach. Bei den Interviewpartnern handelte es sich um keine Geringeren als Tim Sweeney, Gründer und Präsident von Epic, sowie Mark Rein, Vizepräsident der Unreal Engine-Entwickler.
Xbox Live sei eine geschlossene Plattform und nicht mit dem PC-Markt vergleichbar. Auf dem PC müssten die Entwickler auch die Freiheit haben, zusätzlich zu irgendwelchen Live-Funktionen eigene Features umzusetzen - was nach Microsofts derzeitiger Sichtweise in Live-kompatiblen Titeln nicht erlaubt wäre. Auch verlange Microsoft laut Sweeney Geld für Funktionen, die PC-Spieler bisher kostenlos gehabt hätten, anstatt wirklich neue Ansätze zu bieten.
Unter den derzeitigen Bedingungen dürften sich viele Hersteller, insbesondere Electronic Arts, schwer damit tun, Microsofts Service zu unterstützen. Was den Wert vom GFW Live nicht unbedingt erhöhen würde. Die Entwickler stellen die Frage in den Raum, wie gut Xbox Live denn wäre, wenn es nur von der Hälfte der Spiele unterstützt werden würde. Live würde vermutlich wesentlich mehr Zuspruch bekommen, wenn Microsoft eine Funktion wie das bewährte Matchmaking allen zugänglich machen und somit sowohl Entwickler als auch Spieler für sich gewinnen würde.
"Ich glaube sie sind etwas fehlgeleitet. Ich glaube sie sehen diese große Zahl von Abonnenten (in Xbox Live), und das macht sie ein wenig gierig. (...) Das Lustige ist - wenn sie etwas weniger gierig wären, könnten sie wesentlich mehr Subscriber haben."
Als Gegenbeispiel nennen sie Valve, die Standardfunktionen wie Friendlists und Statistiken über Steam kostenlos anbieten und dennoch dank des Vertriebs bestimmter Inhalte sehr profitabel seien.
Microsoft hatte auch damit argumentiert, dass 60-70 Prozent der derzeiten Spieler mit XBL Gold-Account auch PC-Spieler seien und somit eh problemlos auf jene Funktionen zugreifen können, ohne extra einen neuen Account anlegen zu müssen. Sweeney hält diesen Einwand für fadenscheinig. Zum einen gebe es Millionen von PC-Nutzern, die keine Konsole oder nur die Systeme der Konkurrenz besitzen würden. Zum anderen würden sich die meisten Leute, bei denen die Konsole die Primärplattform ist, eh die 360-Version von Spielen wie Unreal Tournament 3 holen anstatt es sich für den PC zuzulegen. Die Schnittmenge dürfte also deutlich kleiner sein.